Rudolf Scholz (Schriftsteller)

Rudolf Scholz (* 29. Januar 1939 i​n Plagwitz, Landkreis Löwenberg i​n Schlesien; † 10. August 2019 i​n Dresden) w​ar ein deutscher Journalist u​nd Schriftsteller.[1]

Leben

In d​er Nachkriegszeit kaufte Rudolf Scholz’ Mutter für i​hr letztes Geld e​ine Geige u​nd ermöglichte i​hrem Sohn, d​ass er v​on einem a​us Böhmen umgesiedelten Volksmusikanten unterrichtet wurde. Rudolf Scholz besuchte d​ie Zeichenschule d​er Staatlichen Porzellanmanufaktur Meißen u​nd studierte i​n Weimar Violine s​owie in Radebeul u​nd Berlin Pädagogik. Er arbeitete z​ehn Jahre a​ls Musiklehrer i​n Zodel b​ei Görlitz u​nd Riesa. Von 1970 b​is 1976 w​ar er Bezirkssekretär d​es Schriftstellerverbandes Dresden.

Leistungen

1978 veröffentlichte Rudolf Scholz mit Damals in Belvedere seinen ersten Roman. In seinem literarischen Schaffen stehen immer wieder Menschen im Mittelpunkt, die durch die Musik geprägt wurden. Für Rudolf Scholz ist die Musik das Spannungsfeld seiner Erfahrungen, „Zuflucht und innere Mitte“. Die Meistererzählung Tokkata im Zwielicht gestaltete er nach einer Fuge von Johann Sebastian Bach. In seinem Schlesienroman Die Schwalben der Kindheit erzählt er aus der Perspektive eines Jungen von der Flucht und Vertreibung aus dem heimatlichen Dorf und von der Spanne Zeit, da Deutsche und Polen dort gemeinsam lebten.

Rudolf Scholz w​ar Literatur- u​nd Fernsehkritiker d​er Sächsischen Zeitung.

Werke

  • Damals in Belvedere. Roman, Mitteldeutscher Verlag, Halle-Leipzig 1978
  • Mein lieber alter Lukowski. Roman, Mitteldeutscher Verlag, Halle-Leipzig 1981
  • Tokkata im Zwielicht. Erzählungen, Mitteldeutscher Verlag, Halle-Leipzig 1987
  • Sommermitte. Gedichte, Projekt Piccolo, Dresden 1994
  • Die Schwalben der Kindheit. Roman, Dingsda-Verlag, Querfurt 1995, ISBN 3-928498-38-X
  • Unzeitgemäße Reverenzen. Gedichte, Projekt Piccolo, Dresden 1996
  • Ein wunderbar verstimmtes Klavier. Drei Erzählungen (u. a. mit Tokkata im Zwielicht) und neun Gedichte um die Musik, Dingsda-Verlag, Querfurt 1997, ISBN 3-928498-67-3
  • Comet und Morgenthau. Historischer Roman (über Johann George Palitzsch und Johann Ludewig), Altis-Verlag, Berlin 1998
  • Mein lieber Herr Gesangsverein. Schelmenroman, Dingsda-Verlag, Querfurt 1999, ISBN 3-928498-64-9
  • Leipzigs letzter Held oder die Leben des Pfarrers Hans-Georg Rausch. Dingsda-Verlag, Querfurt 2002, ISBN 3-928498-85-1
  • Dresdner Epigramme. NOTschriften-Verlag, Radebeul 2003
  • Und geh nicht ohne Gruß. Roman, ddp Goldenbogen, Dresden 2005
  • Schließzeit. Ein Bibliotheksroman, Dingsda-Verlag Querfurt, Leipzig 2012, ISBN 978-3-928498-33-3
  • Lichtzeichen. Gedichte, Dingsda-Verlag Querfurt, Leipzig 2013
  • Dresdner Elegien. OsirisDruck Verlag, Leipzig 2018, ISBN 978-3-941394-70-4[2]
  • Dahlienwalzer. Roman, Dingsda-Verlag Querfurt, Leipzig 2018, ISBN 978-3-928498-14-2[3]

Ehrungen

Quellen

  • edition Sächsische Zeitung, Autorenportrait im Internet
  • Autorinnen und Autoren in Sachsen, Literaturbüro Leipzig e.V., 1996

Anmerkungen

  1. Rudolf Scholz. In: Kürschners Deutscher Literatur-Kalender 2018/2019. Band II: P-Z. Walter de Gruyter, 2018, ISBN 978-3-11-057616-0, S. 849.
  2. Elegien, „entstanden zwischen 2008 und 2017“, Pressenotiz vom 13. Juni 2018, abgerufen 4. Januar 2019
  3. Pressenotiz vom 6. November 2018, abgerufen 4. Januar 2019
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