Rudolf Schittenhelm
Rudolf Schittenhelm (* 10. Oktober 1897 in Wildgrub, Österreichisch Schlesien; † 12. Mai 1945 in Aussig) war ein deutscher Politiker (NSDAP).
Leben
Schittenhelm, von Beruf Architekt in Kulm, war seit November 1938 Mitglied der NSDAP. Ab Dezember 1938 amtierte er als Kreisleiter der Partei im Landkreis Aussig im Reichsgau Sudetenland. Zudem war er Mitglied der SA. Der höchste Rang, den er in dieser erreichte war der eines Obersturmbannführers, zu welchem er im November 1943 befördert wurde.
Schittenhelm trat am 4. Oktober 1944 im Nachrückverfahren für den Abgeordneten Rudolf Raschka in den nationalsozialistischen Reichstag ein, in dem er bis zum Ende der NS-Herrschaft im Frühjahr 1945 das Sudetenland vertrat. Er war damit die vorletzte Person, die während der NS-Herrschaft und während des Bestehens des Deutschen Reiches Reichstagsabgeordneter wurde (nach ihm trat im Dezember 1944 noch Rolf Fordon in den Reichstag ein). Während der Abgeordnetenzeit von Schittenhelm kam der Reichstag zu keiner Sitzung mehr zusammen.
Wenige Tage nach der Kapitulation der Wehrmacht am Ende des Zweiten Weltkriegs tötete Schittenhelm seine Familie und sich selbst.
Literatur
- Joachim Lilla, Martin Döring, Andreas Schulz: Statisten in Uniform: Die Mitglieder des Reichstags 1933–1945. Ein biographisches Handbuch. Unter Einbeziehung der völkischen und nationalsozialistischen Reichstagsabgeordneten ab Mai 1924. Droste, Düsseldorf 2004, ISBN 3-7700-5254-4, S. 557.