Rudolf Goetsch

Rudolf Goetsch (* 9. September 1876 i​n Poremba, Oberschlesien; † Mai 1945 i​n Berlin) w​ar ein deutscher Richter.

Leben

Goetschs Vater w​ar der Geheime Sanitätsrat u​nd Landesälteste Paul Goetsch.[1][2] Der Diplomat Paul Goetsch w​ar ein Bruder.[2]

Rudolf Goetsch studierte a​n der Schlesischen Friedrich-Wilhelms-Universität Rechtswissenschaft. 1896 w​urde er i​m Corps Lusatia Breslau aktiv.[3] Er w​ar Richter u​nd (bis 1935) Vizepräsident d​es Kammergerichts. Seit d​em 1. Mai 1932 w​ar er Mitglied d​er Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (Mitgliedsnummer 1.146.312). 1934 w​urde er z​um ersten Präsidenten d​es Pressegerichtshofs i​n Berlin ernannt. Die Ernennung w​urde 1937 u​nd 1940 bestätigt.[4] Er w​ar Präsident d​es Oberlandesgerichts Rostock. Als Reichsminister für Volksaufklärung u​nd Propaganda verlängerte Joseph Goebbels Goetschs Dienstzeit zweimal u​m ein Jahr. Am 1. Juli 1943 w​urde Goetsch i​n den endgültigen Ruhestand versetzt.[5] Er k​am mit seiner Frau i​n der Schlacht u​m Berlin u​ms Leben.

Eine Personalakte v​on Goetsch i​st beim OLG Rostock, i​m Landeshauptarchiv Schwerin, i​m Geheimen Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz u​nd im Bundesarchiv n​icht nachweisbar. Vielleicht w​urde sie 1943 v​om Reichsjustizministerium vernichtet.[5] Eine aktuelle Recherche d​es OLG Rostock ergab, d​ass auch b​eim Justizministerium Mecklenburg-Vorpommern k​eine Akte z​u finden ist.[6]

Einzelnachweise

  1. Kösener Corpslisten 1960, 81/194
  2. Mitgliederverzeichnis des Corps Lusatia Breslau von 1960
  3. Kösener Corpslisten 1960, 81/302.
  4. Michael Buddrus: Mecklenburg im Zweiten Weltkrieg: die Tagungen des Gauleiters Friedrich Hildebrandt mit den NS-Führungsgremien des Gaues Mecklenburg 1939–1945 : eine Edition der Sitzungsprotokolle. Temmen, Bremen 2009, S. 1017.
  5. Nora Düwell: Die Standesgerichtsbarkeit der Presse im Nationalsozialismus (Diss. Hagen 2008)
  6. Auskunft vom Präsidenten des OLG Rostock, 7. Dezember 2015
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