Rosa von Lima
Rosa von Lima, geborene Isabel Flores de Oliva (* 20. April 1586 in Lima, Vizekönigreich Peru; † 24. August 1617 ebenda) war eine peruanische Jungfrau, Mystikerin und Dominikaner-Terziarin. Sie wird in der römisch-katholischen Kirche als Heilige verehrt. Ihr Gedenktag ist der 23. August.
Leben
Rosa von Lima hieß mit bürgerlichem Namen Isabel Flores de Oliva. Ihre Eltern waren Gaspar Flores und María de Oliva, die beide spanischer Abstammung waren. Schon als Kind hatte sie den Wunsch, ein gottgeweihtes Leben zu führen und darin der hl. Katharina von Siena nachzufolgen. Daher trat sie mit zwanzig Jahren in den Dritten Orden der Dominikaner ein und nahm den Ordensnamen Rosa a Santa Maria an. Als geweihte Jungfrau und Reklusin lebte sie fortan in einer Hütte in der Nähe des Hauses ihrer Eltern, wo sie ein Leben der Buße führte. Mit Weben und mit Gärtnerarbeiten verdiente sie ihren Unterhalt.
Rosa wirkte an der Gründung des ersten kontemplativen Klosters in Südamerika mit, das aber erst 1623, nach ihrem Tod, errichtet werden konnte.
Verehrung
Bald nach ihrem Tod setzte zunächst in Lima, später auch in Peru und schließlich in ganz Lateinamerika ihre Verehrung als Heilige ein. Leonhard Hansen verfasste 1664 die erste Biographie über Rosa Peruana, die 1667 ins Deutsche übersetzt wurde.[1][2] Im Jahr 1671 wurde sie durch Papst Clemens X. heiliggesprochen und wurde so zur ersten und bedeutendsten Heiligen der Neuen Welt (Principal Patrona del Nuevo Mundo). Bei ihrem Geburtshaus wurde die Basilika St. Rosa von Lima errichtet. Ihre Verehrung beschränkt sich im Wesentlichen auf das ehemalige spanische Kolonialreich, doch auch die Kirche von Igualeja, Andalusien, wurde ihr zu Ehren im 19. Jahrhundert umgeweiht.
Rosa ist Patronin von Lima, Peru, Südamerika, Westindien und der Philippinen sowie der Gärtner und Blumenhändler. Sie wird angerufen bei Verletzungen, Entbindungen und Familienstreitigkeiten sowie gegen Ausschlag.
Darstellung
Die Attribute der hl. Rosa sind ein Rosenstrauß oder ein Kranz von Rosen.
Siehe auch
Literatur
- Paul Letter: Die vergessene Rose aus Amerika. Das Leben und die Sendung der heiligen Rosa von Lima. Theresia, Seewen 1994, ISBN 3-908542-43-X
- Maria-Barbara von Stritzky: Lexikon der Heiligen und der Heiligenverehrung. 3. Band. Herder, Freiburg i. B. 2003, ISBN 3-451-28190-2
- Otto Wimmer, Hartmann Melzer, Josef Gelmi (Bearb.): Lexikon der Namen und Heiligen. Nikol, Hamburg 2002, ISBN 3-933203-63-5
- Josef Theodor Rath: Rosa von Lima. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 8, Bautz, Herzberg 1994, ISBN 3-88309-053-0, Sp. 654–656.
Weblinks
- Literatur von und über Rosa von Lima im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Eintrag zu Rosa von Lima auf Orden online
- museum-digital: westfalen: Heiligenbild "Rosa de Lima"
Einzelnachweise
- Leonhard Hansen: Vita Mirabilis et Mors Pretiosa Venerabilis Sororis Rosæ de S. Maria Limensis, ex Tertio Ordine S. P. Dominici ac Sanctissimum d. N. Alexandrum VII. Pontificem Max. Excerpta & collecta Per P. M. F. Leonardum Hansen Provincialem Angliæ, & Socium Reverendissimi P. Magist. Generalis Ord. Præd. Typis Nicolai Angeli Tinassii, Rom 1664 (Latein, archive.org).
- Leonardus Hansen, Johannes Pinsger: Daß wunderbarliche Leben, und vil werther Todt Der Ehrwürdigen Schwester Rosa de S. Maria Von Lima gebürtig, auß der Dritten Regel deß H. Vatters Dominici. Anfänglich in Lateinischer Sprach Ihro Bäpstliche Heiligkeit Alexandro VII zugeschriben. Von Adm. Rdo. & Eximio P. Magistro F. Leonardo Hansen, Ord. Præd. Provinciali Angliæ & Socio Reverendissimi P. Magistri Generalis: Anjetzo aber zu Trost allen frommen Seelen in das Teutsch übersetzet Durch R. P. F. Joannem Pinsger ejusdem Ordinis Prædicatorem Generalem. Cum Licentia Superiorum. Michael Wagner, Innsbruck 1667 (archive.org).