Roots Germania
Roots Germania ist ein Dokumentarfilm in Form eines biografischen Essays aus dem Jahr 2007 unter der Regie von Mo Asumang, die auch das Drehbuch schrieb.
Film | |
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Originaltitel | Roots Germania |
Produktionsland | Deutschland |
Erscheinungsjahr | 2007 |
Länge | 77 Minuten |
Stab | |
Regie | Mo Asumang |
Drehbuch | Mo Asumang |
Produktion | Mo Asumang, MA Motion |
Musik | Johannes Malfatti |
Kamera | Felix Leiberg |
Schnitt | Karin Nowarra, Beatrice Babin |
In dem Film, der von MA Motion in Koproduktion mit der ZDF-Sendereihe Das kleine Fernsehspiel und in Zusammenarbeit mit der Hochschule für Film und Fernsehen Potsdam produziert wurde, forscht Mo Asumang nach ihrer Identität als schwarze Deutsche.
Handlung
Der Film schildert die Entstehung der Dokumentation, die Erlebnisse, Erfahrungen und die Reisen zu ihren Wurzeln (roots) der Regisseurin Mo Asumang. Auslöser der Filmidee war ein Hetzsong der Neonaziband „White Aryan Rebels“, in dem zum Mord an Mo Asumang und anderen Prominenten aufgerufen wird. Dies wirkte bei Mo wie ein Auslöser, der sie in ihrem Dokumentarfilm einmal quer durch Deutschland, nach England und bis nach Afrika führt. Getrieben von dem Wunsch, ihre Angst zu verlieren, beginnt Mo Asumang, sich mit den Neonazis auseinanderzusetzen. Sie will mehr über deren Begründungen für die Ausgrenzung von Migranten erfahren und stellt sich einigen von ihnen in direkter Konfrontation.
Mo Asumang führt Gespräche mit inhaftierten Neonazis und mit prominenten Vertretern wie Jürgen Rieger und filmt eine NPD-Demonstration. Dabei begegnet sie der Vereinnahmung germanischer Mythen und Symbole durch den Nationalsozialismus und den Neonazismus. Für die eigene Identitätssuche folgt sie dem Anwurf der Nazis: „Geh doch dahin, wo du hergekommen bist“. In Ghana angekommen stellt sie fest, dass sie dort eine Weiße ist. Bei einem Ahnenritual erspürt Mo, wie sie sich von ihrer Angst und ihrer Ahnenlosigkeit in Deutschland heilen kann. Zurück in der Heimat reist sie quer durch Deutschland, trifft sich mit Wissenschaftlern, besucht germanische Kultplätze, steigt in die Himmler-Gruft der Wewelsburg hinab und findet sich plötzlich mitten im Vergangenheitstrauma der Deutschen wieder, das durch rechtsnationale Theorien über die Jahre bei vielen angeblich zur "Herkunftsamnesie" geführt hat.
Stil
Ihre Herangehensweise ist teils psychologisch, teils träumerisch mit einer kräftigen Prise Komik und dann wieder tiefsinnig. Asumangs eigentümliche „Integrationsreise“ führt die schwarze Deutsche in „Roots Germania“ nicht, wie es in Deutschland fast Brauch geworden ist, weg von den Wurzeln, vielmehr führt sie sie zur weiblichen Seite ihrer germanischen Ahnen.[1]
Auszeichnungen
- Der Film wurde im Rahmen des kleinen Fernsehspiels im Jahr 2008 für den Grimme-Preis nominiert.[2]
Weblinks
Einzelnachweise
- Christian Buß: ZDF-Integrationswoche: Brunhild im Afro-Look. In: Spiegel Online. 5. November 2007, abgerufen am 10. Juni 2018.
- http://daskleinefernsehspiel.zdf.de/ZDFde/inhalt/30/0,1872,7151230,00.html