Ronald Vale
Ronald David Vale (* 1959[1] in Hollywood, Kalifornien[2]) ist ein US-amerikanischer Zellbiologe an der University of California, San Francisco.
Leben
Ronald Vale ist der Sohn des Jakob Hermann, genannt Heini, der im April 1916 in Wien geboren wurde und vor dem Zweiten Weltkrieg nach Los Angeles auswanderte. Sein Vater heiratete 1944 Evelyn Wahle und nannte sich als Buchautor Eugene Vale. Jakob Hermann war der Sohn des Chiel Weissmann und der Halbbruder von Charles Weissmann.[3]
Vale erwarb 1980 an der University of California, Santa Barbara einen Bachelor in Biologie und Chemie und 1985 an der Stanford University einen Ph.D. in Neurowissenschaften. Als Postdoktorand arbeitete er im neurobiologischen Labor der National Institutes of Health am Marine Biological Laboratory in Woods Hole, Massachusetts. Seit 1986 ist er Professor für Zellbiologie an der University of California, San Francisco, zunächst als Assistant Professor, seit 1992 als Associate Professor, seit 1994 als ordentlicher Professor, seit 1998 zusätzlich für Anästhesie. Seit 1995 forscht Vale zusätzlich für das Howard Hughes Medical Institute (HHMI). Seit 2004 ist er Ordinarius für zelluläre und molekulare Pharmakologie an der University of California, San Francisco.
Ab 2020 soll Vale neuer Direktor des Janelia-Forschungscampus des HHMI in Ashburn, Virginia, und einer der Vizepräsidenten des HHMI werden.[4]
Wirken
Vale entdeckte das erste Protein aus der vielköpfigen Familie der Kinesine. Er konnte durch innovative Anwendung von Methoden der Biochemie, Mutagenese und Strukturbiologie wesentlich zum Verständnis der intrazellulären Motoren beitragen, die Organellen bewegen und die notwendigen Bewegungen für entscheidende Zellfunktionen wie Zellentwicklung und Zellteilung hervorrufen.
Auszeichnungen (Auswahl)
- 1991 Pfizer Award in Enzyme Chemistry[5]
- 2001 Mitgliedschaft in der National Academy of Sciences
- 2002 Mitgliedschaft in der American Academy of Arts and Sciences[1]
- 2009 Keith R. Porter Lecture[6]
- 2012 Präsident der American Society for Cell Biology (ASCB)[7]
- 2012 Wiley Prize in Biomedical Sciences[8]
- 2012 Albert Lasker Award for Basic Medical Research[9]
- 2013 Massry-Preis
- 2017 Shaw Prize für Lebenswissenschaften und Medizin
- 2019 Canada Gairdner International Award[10]
Weblinks
- Ronald Vale im Vale Lab bei der University of California, San Francisco (ucsf.edu); abgerufen am 31. Januar 2012
- Ronald D. Vale, Ph.D. und Research Abstract beim Howard Hughes Medical Institute (hhmi.org); abgerufen am 31. Januar 2012
Einzelnachweise
- Book of Members 1780–present, Chapter V. (PDF; 234 kB) In: amacad.org. American Academy of Arts and Sciences, abgerufen am 4. Mai 2019 (englisch).
- Autobiography of Ronald D Vale. In: shawprize.org. Shaw Prize Foundation, abgerufen am 4. Mai 2019 (englisch).
- Daniela Kuhn: Charles Weissmann. Ein Leben für die Wissenschaft. S. 17 und S. 41, NZZ Libro, Zürich 2016, ISBN 978-3-03810-220-5 (Digitalisat). Abgerufen am 22. April 2021.
- Ron Vale Named Next Executive Director of Janelia Research Campus and HHMI Vice President. In: hhmi.org. 20. Februar 2019, abgerufen am 4. Mai 2019 (englisch).
- Pfizer Award in Enzyme Chemistry (PDF, 20 kB) bei divbiolchem.org; abgerufen am 31. Januar 2012
- Keith R. Porter Lecture bei ascb.org; abgerufen am 31. Januar 2012
- ASCB Presidents bei ascb.org; abgerufen am 12. Februar 2016
- Eleventh Annual Wiley Prize in Biomedical Sciences Awarded to Dr. Michael Sheetz, Dr. James Spudich, and Dr. Ronald Vale. In: wiley.com. Wiley Foundation, 31. Januar 2012, abgerufen am 4. Mai 2019.
- The Lasker Foundation - 2012 Awards. In: laskerfoundation.org. Abgerufen am 7. Februar 2016 (englisch).
- Canada Gairdner International Award 2019