Rolf Lamprecht

Rolf Lamprecht (* 12. Oktober 1930 in Berlin) ist ein deutscher Journalist und Buchautor.

Biographie

Lamprecht studierte von 1949 bis 1953 an der Deutschen Hochschule für Politik in Berlin mit Schwerpunkt Verfassungspolitik und Verfassungsrecht. Von 1953 bis 1960 war er Justiz-Reporter beim Tagesspiegel in Berlin, 1961 Ressortleiter „Rechtspolitik“ bei der Berliner Morgenpost, anschließend Redaktionsdirektor bei der DM in Stuttgart. Von 1968 bis 1998 arbeitete er als SPIEGEL-Korrespondent bei den Obersten Gerichtshöfen des Bundes in Karlsruhe. Er war Mitbegründer und Vorsitzender der Justizpressekonferenz Karlsruhe und ist deren Ehrenvorsitzender.

Er berichtete über alle großen Prozesse in der „Residenz des Rechts“ und führte SPIEGEL-Gespräche mit den Generalbundesanwälten und Gerichtspräsidenten, die zwischen 1968 und 1998 amtierten. Zugleich schrieb er Kommentare und Abhandlungen für die „Neue Juristische Wochenschrift“, die „Zeitschrift für Rechtspolitik“ und die „Deutsche Richterzeitung“.

Lamprecht promovierte 1992 an der Philosophischen Fakultät der Universität Hamburg über das Thema „Abweichende Meinungen und ihre Bedeutung für die Rechtskultur“. Er wurde im März 1999 mit dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse ausgezeichnet.

Als Lamprecht sein Buch Ich gehe bis nach Karlsruhe präsentierte, hielt Andreas Voßkuhle die Laudatio.[1]

Lamprecht ist verheiratet und wohnt in Neusatz.[2]

Publikationen (Auswahl)

  • „Evas Töchter werden mündig, die Rolle der Frau in der Gesellschaft“, Stuttgart 1972
  • „100 mal Bürgerrecht“, Mannheim 1979
  • „Richter machen Politik“ (mit Wolfgang Malanowski), Frankfurt a. M. 1979
  • „Kampf ums Kind, wie Richter und Gutachter das Sorgerecht anwenden“, SPIEGEL-Buch, Hamburg 1982
  • „Die Ehe des Richters Steuben, Anatomie einer Scheidung“, Roman, Hamburg 1990
  • Richter contra Richter – abweichende Meinungen und ihre Bedeutung für die Rechtskultur. Nomos, Baden-Baden 1992, ISBN 978-3-7890-2599-0. Zugleich Dissertation Universität Hamburg u.d.T.: Abweichende Meinungen und ihre Bedeutung für die Rechtskultur.
  • Vom Mythos der Unabhängigkeit, über das Dasein und Sosein der Richter. Nomos, Baden-Baden 1995, ISBN 978-3-7890-3933-1.
  • Zur Demontage des Bundesverfassungsgerichts, Beweissicherung und Bestandsaufnahme. Baden-Baden 1996, ISBN 978-3-7890-4448-9.
  • „Vom Untertan zum Bürger – Die Erfolgsgeschichte der Grundrechte“, Baden-Baden 1999
  • „Die Lebenslüge der Juristen – Warum Recht nicht gerecht ist“. München u. a. 2008, ISBN 9783421043443.
  • Ich gehe bis nach Karlsruhe – Eine Geschichte des Bundesverfassungsgerichts. DVA, Spiegelverlag. München 2011, ISBN 978-3-421-04515-7. Gleichzeitig als Ausgabe der Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn.

Rezensionen:

  • Die Braunhemden auf der Rosenburg. NJW 2016, 3082.
  • „Ehrenkodex“ für die obersten Richter der Republik. Warum sie um ihren guten Ruf besorgt sein müssen. NJW 2017, 1156. Online hier.
  • Richter machen Politik. NJW 2017, 3495.

Einzelnachweise

  1. BNN Nr. 97, 27. April 2020, S. 21.
  2. BNN Nr. 97, 27. April 2020, S. 21.
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