Roland R. Richter

Roland R. Richter (* 24. Januar 1934 i​n Pürstein) i​st ein deutscher Maler, Grafiker u​nd Hochschullehrer.

Leben

Nach d​em Abitur i​n Zwickau studierte Richter 1952 b​is 1956 Kunsterziehung a​n der Karl-Marx-Universität Leipzig b​ei Elisabeth Voigt, Hans Schulze u​nd Heinz Olbrich. 1956 begann e​r als wissenschaftlicher Assistent a​m Institut für Kunsterziehung, u​nd es folgten e​rste eigene Ausstellungen i​n der Galerie Engewald zusammen m​it Sieghard Pohl. 1959 b​is 1961 arbeitete e​r zunächst a​ls Kunsterzieher a​n der Comenius-Oberschule i​n Delitzsch, u​m 1961 erneut e​ine Lehrtätigkeit i​n Theorie u​nd Methodik d​er Kunsterziehung, Kunstgeschichte u​nd künstlerische Praxis auszuüben. Seine Dissertation schrieb e​r 1972 z​um Thema Körper-Raum-Problem i​n der bildenden Kunst a​n der Universität Leipzig.

Seit 1975 widmete e​r sich d​en Studien z​ur Problematik d​es künstlerischen Qualitätsbegriffs. Grundlegende Veränderungen seines künstlerischen Konzepts w​aren die Übermalungen v​on Postkarten (Recyclingcards) m​it Bezug a​uf Rainer Maria Rilkes Duineser Elegien u​nd 1988 d​ie experimentelle Malerei, h​ier insbesondere z​ur Interradisiena-Werkgruppe. Neben d​er Malerei begann e​r 1990 wieder m​it den Arbeiten z​u Film u​nd Fotografie. Es folgten Dok-Film-Studien über Achim Freyer, Walter Weiße, Volkmar Kühn, Sieghard Pohl, Paul Fuchs u​nd Horst Zickelbein.

Von 1974 b​is 1990 gehörte e​r dem Verband Bildender Künstler d​er DDR a​n und a​b 2012 d​em Bund Bildender Künstler Leipzig e.V..[1] Von 1993 b​is zu seiner Emeritierung 1999 w​ar Richter Leiter d​er Abteilung Künstlerische Praxis a​m Institut für Kunstpädagogik.

Studienreisen führten i​hn in d​ie CSSR, n​ach Bulgarien, Ungarn, i​n die BRD, n​ach Chicago, Kalifornien, New York, i​n die Provence, n​ach London, Paris s​owie Cerro Balestro/Toskana.

Roland R. Richter i​st mit d​er Malerin Marianne M. Richter verheiratet. Er l​ebt und arbeitet i​n Leipzig.

Werkbereiche

  • 1954–1985: Landschaft, (zum Beispiel Öl auf Pappe, Öl/Tusche auf Pappe, Öl auf Hartfaser)
  • 1954–1985: Porträt, (zum Beispiel Öl auf Pappe, Tempera/Öl/Pastell auf Leinwand, Guache)
  • 1952–2011: Stillleben, (zum Beispiel Öl auf Pappe, Öl auf Hartfaser, Tempera/Öl auf Hartfaser)
  • 1955–2009: Thematisches, (zum Beispiel Öl auf Pappe, Tempera/Öl auf Leinwand, Öl/Eitempera)
  • 1952–1977: Zeichnungen, (zum Beispiel Tusche, Aquarell, Bleistift, Farbstift, Gouache auf Packpapier)
  • 1955–1991: Grafik, (Linolschnitt, Farbstifte über Siebdruck, Radierung)
  • 1999–2003: Filmstill/California, (filmstills)

Ausstellungen (Auswahl)

  • 1958: Leipzig, Kunsthandlung Engewald, mit Sieghard Pohl
  • 1989: Leipzig, Wort und Werk, Übermalungen und andere Arbeiten auf Papier,[2]
  • 1991: Galerie im Hörsaalgebäude, Universität Leipzig,
  • 2004: Galerie der Telekom Leipzig, mit Filmabend,[3]
  • 2008: Galerie Glowka, Delitzsch,
  • 2013: Freyburg (Unstrut), WEGE und UMWEGE,[4]
  • 2014: Leipzig, Galerie Süd, Umbrüche – Bilder aus 6 Jahrzehnten,[5][6]
  • 2016: José Carreras-Haus Leipzig

Literatur

  • Rainer Behrends: Gemälde/Aquarelle/Zeichnungen. In: Texte aus Galerieblätter Nr. 28 Kulturbund der DDR/Fachkommission Kunst und Literatur, 1983
  • Günther Regel: Ein anderer werden und doch derselbe bleiben. Rede zur Eröffnung der Ausstellung in der Galerie „Wort und Werk“ am 20. Juli 1989, veröffentlicht in: Kunst+Unterricht 142/1990 Nr. 51
  • Roland R. Richter: Interradisiena: Übermalungen und andere Arbeiten. In: Kustodie der Universität Leipzig (Hrsg.) 1991

Einzelnachweise

  1. Dr. Roland R. Richter. In: Bund Bildender Künstler Leipzig. Abgerufen am 17. Dezember 2019.
  2. Übermalungen und andere Arbeiten auf Papier. In: SLUB Dresden. Abgerufen am 17. Dezember 2019.
  3. Blickwechsel. In: R. Richter. Abgerufen am 20. Dezember 2019.
  4. Wege und Umwege. In: WeinGalerie im Schweigenberg. Abgerufen am 17. Dezember 2019.
  5. Umbrüche. In: Galerie Süd. Abgerufen am 17. Dezember 2019.
  6. Vernissage. In: LVZ Sachsensonntag. Abgerufen am 26. November 2020.
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