Rodolphe Weck-Bussy
Rodolphe Weck-Bussy (* 1. März 1826 in Freiburg; † 17. September 1861 ebenda) war ein Schweizer Politiker und Staatsrat des Kantons Freiburg.
Leben
Weck-Bussy war katholisch, von Freiburg, Bösingen und Pierrafortscha, aus einer Familie der privilegierten Bürgerschaft der Stadt Freiburg. Seine Eltern waren François Weck, Grossrat (1814–1830, 1837–1847), Oberamtmann von Murten und Appellationsrichter (1831–1847), und Pauline geb. Fontaine, aus einer wohlhabenden Kaufmannsfamilie, Nichte des Chorherrn Fontaine. Rodolphe war der jüngere Bruder von Louis und er heiratete 1852 Marie-Anne Vevey-Bussy, aus einer Familie von Grossgrundbesitzern des Broyebezirks. Ihr Sohn Romain war Ammann von Freiburg (1919–1922), ihr Enkel Bernard Staatsrat (1919–1946).
Nach dem Besuch des Kollegiums St. Michael (1837–1844) führte Weck-Bussy das Leben eines Gentleman Farmer, der seine grossen Güter verwaltete. Dem Sonderbund freundlich gesinnt, übte er unter dem radikalen Regime kein öffentliches Amt aus. Im Dezember 1856 wurde er Grossrat des Sensebezirks. Bei den Staatsratswahlen vom 4. Juni 1857 wurde er erst gewählt, nachdem Fracheboud das Amt abgelehnt hatte, und erhielt nur 37 von 73 Stimmen. Als einziger überzeugter Konservativer in einem Team von Gemässigten leitete er die Finanzdirektion (1857–1861) und reorganisierte die Dienststellen des Staatsschatzamtes (1860). Er hatte Schallers Eisenbahnpolitik umzusetzen und die Strecke Lausanne–Freiburg–Bern zu unterstützen, koste es, was es wolle. Da die Baukosten von 26 auf 42 Millionen Franken anstiegen, musste er den – in dieser Sache gespaltenen – Grossen Rat zu einem Kredit von 16 Millionen Franken bewegen, ein Betrag, der anschliessend der Eisenbahngesellschaft Lausanne–Fribourg–Berne zur Verfügung gestellt wurde (18. Juni 1860).
Die Aufgabe überstieg seine Kräfte, und er starb am 17. September 1861 im Alter von 35 Jahren, zu einem Zeitpunkt, da die Eisenbahnfinanzierung die Hauptsorge der Behörden und der Bevölkerung bildete. Seine Nachfolge war eine wichtige politische Angelegenheit. Weck-Bussy war ein überzeugter Konservativer oder «Sonderbündler». In der Regierung zunächst isoliert, wurde er ab 1858 von Frédéric Vaillant unterstützt.
Literatur
- Georges Andrey, John Clerc, Jean-Pierre Dorand et Nicolas Gex: Der Freiburger Staatsrat: 1848–2011. Geschichte, Organisation, Mitglieder. Editions La Sarine, Freiburg 2012, ISBN 978-2-88355-153-4.