Rode (Adelsgeschlecht)

Rode o​der auch Rode v​on Weilburg bzw. Roth v​on Burgschwalbach, w​ar der Name e​ines alten Adelsgeschlechts, d​as zum hessischen Uradel gehörte.

Wappen der Rode von Weilburg

Geschichte

Drommershausen, wo die Rode von Weilburg 1466 bis 1599 ihr Lehen hatten.
Burg Schwalbach, bei der die Rode von Burgschwalbach ihr Lehen hatten.

Das Adelsgeschlecht „Rode“ w​ar ein Zweig d​es Adelsgeschlechtes „von Dernbach“ (siehe Burg Alt-Dernbach, Burg Neu-Dernbach u​nd Dernbacher Fehde, Burg Vetzberg). Angehörige d​er Familie Rode w​aren u. a. Burgmannen d​er Landgrafen i​n Marburg m​it Burgsitz. Sie hatten i​m Raum Marburg u​nd im Hessischen Hinterland umfangreichen Besitz.

Angehörige d​es Geschlechts „Rode“, d​ie sich ehemals a​uch Rode v​on Dernbach bzw. Rode v​on Vetzberg nannten, gehörten z​ur Dernbach/Vetzberger Ganerbschaft. Erstmals w​ird als Zugehöriger z​ur Ganerbschaft 1274 e​in Johann Rufus genannt u​nd in d​er Sühneurkunde v​on 1333 s​ind unter d​en Ganerben a​uch Johann Rodes Sohn u​nd seine Brüder aufgeführt. Johann Royde v​on Dernbach w​ird 1347 Burgmann d​es Grafen v​on Wittgenstein. Kraft Rode i​st 1370 Oberschultheiß (d. h. Vertreter d​es Landgrafen i​m Land a​n der Lahn) i​n Marburg. In späteren Urkunden nennen s​ie sich n​ur noch „Rode“ u​nd betonen d​amit ihre Eigenständigkeit.

1466 erwirbt e​in „Philipp Rode“ a​ls wormsisches Lehen e​ine Hofstatt i​n Weilburg. 1490 belehnt Landgraf Wilhelm v​on Hessen Johann Rode, Sohn v​on Dietrich Rode u​nd die Brüder Friedrich u​nd Johann Rode, Söhne d​es verstorbenen Philipp Rode m​it zwei Burgsitzen i​n Marburg s​amt Zubehör. 1599 sterben d​ie Rode aus. In seinem Testament h​at der letzte männliche Nachkomme, Philipp Rode, d​ie Schenken z​u Schweinsberg a​ls seine Erben benannt.[1]

Besitz hatten die Familie Rode auch in und um Weilburg sowie in Burgschwalbach, wovon sich der jeweilige Zuname herleitet. Die Rode kauften 1466 von den von Scharfenstein[2] in Drommershausen und Hirschhausen bei Weilburg den Zehnten, der vom Bistum Worms zu Lehen ging. Nachdem sie im Mannesstamm erloschen waren, gingen diese Lehen an die von Rodenstein und von diesen an die von Greifenklau über.[3]

Johann Rode v​on Weilburg urkundete 1468.[4] Johann Rode v​on Burgschwalbach urkundete 1489.[5]

Das Geschlecht erlosch z​war 1599 i​m Mannesstamm, Nachkommen g​ibt es a​ber bis heute.[6]

Das ursprüngliche Wappen des Adelsgeschlechtes Rode

Das ursprüngliche Wappen, w​as sie a​ls Zweig d​er Dernbacher ausweist, w​aren im Dreipass stehende Seeblätter (H.J. v. Brockhusen vermutet Waldkleeblätter) i​n Gold a​uf blauem Grund, w​ie das Wappen d​erer von Dernbach genannt Graul, n​ur ohne Schindeln.[7]

Wappen des Adelsgeschlechtes Rode in Weilburg

Der Schild schwarz-silbern geviert; a​uf dem Helm m​it schwarz-silbernen Decken e​in beiderseits schwarz-silbern gevierter offener Flug. Varianten vorhanden, z​um Beispiel d​er Flug normal geviert u​nd bestreut m​it farbengewechselten Lindenblättern.[5][8][9][10]

Einzelnachweise

  1. Horst W. Müller: Dernbach und die „von Dernbach“. Hinterländer Geschichtsblätter, Nr. 3 und Nr. 4, 2005 sowie Nr. 1 und Nr. 2, 2006, Mitteilungsblatt des Hinterländer Geschichtsvereins e.V., Biedenkopf
  2. Bernhard Peter: Wappen der von Scharf(f)enstein.
  3. Christian Daniel Vogel: Beschreibung des Herzogthums Nassau. Wiesbaden 1843, S. 806.
  4. Wolf-Heino Struck: Die Stifte St. Walpurgis in Weilburg und St. Martin in Idstein. Berlin 1990, S. 189.
  5. Bernhard Peter: Wappen der Rode.
  6. Helmuth Gensicke: Bürgerliche und bäuerliche Zweige und Nachkommen nassauischer Adelsgeschlechter.@1@2Vorlage:Toter Link/www.genealogy.net (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  7. H.-J. von Brockhusen: „Ritter vom Kleeblatt“, Heimatbeilage Nr. 48 der Marburger Presse, 26. Juli 1950
  8. Wolf-Heino Struck: Die Stifte St. Walpurgis in Weilburg und St. Martin in Idstein. Berlin 1990, S. 269.
  9. Johann Siebmachers Wappenbuch von 1605, Abteilung Hessische Ritterschaft, S. 138.
  10. Max von Spießen: Wappenbuch des Westfälischen Adels, Band 2, Görlitz 1903, Tafel 263
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