Roberts Blossom
Roberts Scott Blossom (* 25. März 1924 in New Haven, Connecticut; † 8. Juli 2011 in Santa Monica, Kalifornien)[1] war ein US-amerikanischer Schauspieler und Dichter.
Leben
Roberts Blossom absolvierte im Jahr 1941 die Asheville School, North Carolina, und studierte danach an der Harvard University, die er nach einem Jahr verließ, um bei der US-Armee im Zweiten Weltkrieg in Europa zu dienen. Er wurde nach Kriegsende als Therapeut ausgebildet, entschied sich aber dann, Schauspieler zu werden. Er fing an, in Cleveland im Karamu House und im Candlelight Theater Regie zu führen und in Produktionen mitzuwirken, zog jedoch später nach New York City, wo er durch das Zusammenbinden von Hutfedern seinen Lebensunterhalt verdiente und eine umstrittene Therapie namens Dianetik praktizierte. Er war auch eine Zeit lang Kellner, bis er hauptberuflich Schauspieler wurde.[2]
Karriere
Er spielte in den 1950er Jahren einige Theaterrollen, für die er viermal den Obie Award erhielt.[3] Seine erste Filmrolle spielte er in der Fernsehadaptation des Theaterstücks Our Town aus dem Jahr 1959.
Im Thriller Besessen (1974) spielte Blossom die Hauptrolle des Killers Ezra Cobb. Im mit zwei Oscars ausgezeichneten Filmdrama Der große Gatsby (1974) war er als Vater von Robert Redfords Titelfigur zu sehen. Für die Rolle eines Bösewichts in der Fernsehserie Another World, die er 1976 bis 1977 spielte, gewann er 1978 den Soapy Award. 1983 wirkte Blossom in dem Horrorfilm Christine mit, einem Film von John Carpenter, der eine Adaption des Buches von Stephen King ist.[4] Bekannt ist er auch aus dem Film Kevin allein zu Haus (1990), wo er den geheimnisvollen Nachbarn „Old Man Marley“ spielte. In der Komödie Doc Hollywood (1991) spielte er den Richter Evans, der Dr. Benjamin Stone (gespielt von Michael J. Fox) zu gemeinnütziger Arbeit verurteilt, was diesen längere Zeit in einem Provinznest festhält.
In den 1990er Jahren gab Blossom seine Karriere als Schauspieler auf und betätigte sich als Dichter.
Am 8. Juli 2011 starb er mit 87 Jahren in Santa Monica.[5]
Filmografie (Auswahl)
- 1958: Gnadenlose Stadt (Naked City; Fernsehserie, 2 Folgen)
- 1959: Our Town (Fernsehfilm)
- 1971: Hospital (The Hospital)
- 1972: Schlachthof 5 (Slaughterhouse-Five)
- 1974: Besessen (Deranged)
- 1974: Der große Gatsby (The Great Gatsby)
- 1976–1978: Another World (Seifenoper)
- 1977: Unheimliche Begegnung der dritten Art (Close Encounters of the Third Kind)
- 1979: Flucht von Alcatraz (Escape from Alcatraz)
- 1980: Der starke Wille (Resurrection)
- 1983: Ruben, Ruben (Reuben, Reuben)
- 1983: Christine (John Carpenter's Christine)
- 1984: Flashpoint – Die Grenzwölfe (Flashpoint)
- 1985: Unglaubliche Geschichten (Fernsehserie, 1x01 Der Geisterzug)
- 1985: Crazy for You (Vision Quest)
- 1986: Stingray (Fernsehserie, 1 Folge)
- 1986: Das Model und der Schnüffler (Moonlighting, Fernsehserie, 1 Folge)
- 1988: Die letzte Versuchung Christi (The Last Temptation of Christ)
- 1989: Always – Der Feuerengel von Montana (Always)
- 1990: Kevin – Allein zu Haus (Home Alone)
- 1991: Doc Hollywood
- 1995: Schneller als der Tod (The Quick and the Dead)
- 1999: Harvey's Zauberballons (Balloon Farm; Fernsehfilm)
Weblinks
- Roberts Blossom in der Internet Movie Database (englisch)
Einzelnachweise
- Roberts Blossom, Quirky Character Actor, Dies at 87, New York Times vom 12. Juli 2011. Abgerufen am 13. Juli 2011.
- Grant Segall: Roberts Scott Blossom was featured in "Home Alone," on "Another World" and more: news obituary. 11. Juli 2011, abgerufen am 4. Juni 2019 (amerikanisches Englisch).
- Biografie in der IMDb
- Thomas Freeman: John Carpenter Remade His Classic Horror Movie 'Christine' Into a Freaky Music Video. Abgerufen am 12. Dezember 2019 (amerikanisches Englisch).
- William Grimes: Roberts Blossom, Quirky Character Actor, Dies at 87. In: The New York Times. 12. Juli 2011, ISSN 0362-4331 (nytimes.com [abgerufen am 4. Juni 2019]).