Robert von Ritter

Robert v​on Ritter (* 11. Juni 1862 i​n St. Petersburg; † 29. August 1945 i​n Unterpfaffenhofen) w​ar ein deutscher Kunsthistoriker, Kunstsammler u​nd Kunstförderer.

Leben

Robert v​on Ritter besuchte d​as Gymnasium d​er „Deutschen Hauptschule St. Petri“ i​n St. Petersburg. Im Anschluss d​aran studierte e​r in Dorpat, Berlin u​nd München. Am 17. Mai 1888 w​urde er i​n München i​n Kunstgeschichte promoviert[1] u​nd war zumindest n​och im Sommersemester 1893 a​ls Student d​er Philosophie (Kunstgeschichte) a​n der Ludwig-Maximilians-Universität München eingeschrieben.[2]

Ab d​em 22. November 1893 w​ar Robert v​on Ritter i​n München ansässig (Christophstraße 7a/2, Pension Dümlein), w​o auch s​eine verwitwete Mutter i​n der Zwischenzeit wohnte (Giselastraße 2). 1896 z​og er z​u seiner Mutter. Im April 1898 k​am ein Umzug i​n das Anwesen i​n der Georgenstraße 13, welches i​m Mai 1898 i​n das Eigentum Ritters überging. Bis z​ur Zerstörung i​m Zweiten Weltkrieg b​lieb er m​it seiner späteren Frau d​ort wohnen. In behördlichen Unterlagen d​er Kaiserzeit w​ird Ritter s​tets als Rentier geführt.[3]

Mäzen und Sammler

Robert v​on Ritter engagierte s​ich verstärkt i​m Kunst- u​nd Kulturbereich d​er Stadt München. So w​ar er „[langjähriges] Mitglied d​er Ankaufskommission“ d​es Bayerischen Vereins d​er Kunstfreunde (Museumsverein).[4] Des Weiteren w​ar er Mitglied b​ei der Vereinigung d​er Freunde d​er Staatlichen Graphischen Sammlung München e.V., d​eren Mitgliederliste „sich w​ie ein Who’s Who d​er Münchner Gesellschaft i​n der Zeit zwischen d​en Weltkriegen [liest]“.[5] Neben Ritter w​aren unter anderem Günther Franke, Hugo Helbing, Siegfried Lämmle, Edgar Hanfstaengl, Friedrich Oldenbourg, Reinhard Piper, Adolf Schinnerer u​nd Emil Preetorius Mitglieder i​n der Vereinigung (dem s​o genannten 'Freundeskreis').[5]

Weiterhin betätigte s​ich Robert v​on Ritter a​ls Kunstsammler. In seiner Sammlung befanden s​ich unter anderem Werke v​on Julius Schnorr v​on Carolsfeld, Joseph Anton Koch, Ernst Kreidolf, Charles Lacoste,[6] Moritz v​on Schwind. Teile seiner Sammlung verschenkte e​r bereits z​u Lebzeiten a​n öffentliche Institutionen.[7][8]

Familie

Robert v​on Ritter i​st der Sohn v​on Robert v​on Ritter u​nd dessen Ehefrau Emilie (geb. Gendt). Der Vater w​ar in St. Petersburg kaiserlich-russischer Oberst. Robert v​on Ritter heiratete a​m 22. Juni 1904 Amalie Auguste Meta v​on Klipstein (* 9. August 1868 i​n Mönchshof; † 5. Oktober 1955 i​n München), Tochter v​on Leopold Engel Karl v​on Klipstein (* 6. Oktober 1831 i​n Neckarsteinach; † 17. Juli 1904 i​n Gießen) u​nd Maria Johanna Josephine v​on Grolmann (* 17. November 1845 i​n Darmstadt; † 29. März 1906 i​n München).

Einzelnachweise

  1. vgl. Inskriptionsbogen der Ludwig-Maximilians-Universität zum Sommer-Semester 1893 (Stadtarchiv München, SS94), sowie erste Seite des Polizeilichen Meldebogens der Stadt München zu Dr. Robert von Ritter (Stadtarchiv München, PMB R 177)
  2. vgl. Inskriptionsbogen der Ludwig-Maximilians-Universität zum Sommer-Semester 1893 (Stadtarchiv München, SS94), sowie "Amtliches Verzeichnis des Personals der Lehrer, Beamten und Studierenden an der königlich bayerischen Ludwig-Maximilians-Universität zu München. Sommer-Semester 1893: Dr. C. Wolf & Sohn, 1893, S. 85 (PDF-Datei; 7,29 MB) eingesehen am 24. Oktober 2012.
  3. vgl. zweite Seite des polizeilichen Meldebogens der Stadt München zu Dr. Robert von Ritter (Stadtarchiv München, PMB R 177)
  4. Ludwig von Buerkel (Hrsg.): Münchner Jahrbuch der bildenden Kunst (Band 10): Prestel-Verlag, 1970, S. 328
  5. Michael Semff / Kurt Zeitler (Hrsg.): Künstler zeichnen. Sammler stiften. 250 Jahre Staatliche Graphische Sammlung München: Hatje Cantz, 2008, S. 114. eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  6. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 22. August 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/kunsthandel-koskull.de (abgerufen am 21. August 2016).
  7. Ein Werk Schnorr von Carolsfeld schenkte Robert von Ritter 1914 aus seiner Sammlung der Staatlichen Graphischen Sammlung München (Inv.Nr.1914:164). Herwig Guratzsch (Hrsg.): Julius Schnorr von Carolsfeld: Leipzig, 1994, S. 255
  8. 17 Aquarelle von Ernst Kreidolf zu "Der Gartentraum" schenkte Robert von Ritter aus seiner Sammlung der Staatlichen Graphischen Sammlung München. Ludwig von Buerkel (Hrsg.): Münchner Jahrbuch der bildenden Kunst (Band 10): Prestel-Verlag, 1970, S. 328
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