Robert Sauter

Robert Sauter (* 29. Oktober 1850 i​n Laupheim, Württemberg; † 1. Oktober 1927 i​n Salzburg) w​ar ein Fleischer- u​nd Selchermeister i​n der Altstadt a​m rechten Salzachufer i​n der Stadt Salzburg.

Leben

Robert Sauter k​am 1868 a​ls Gehilfe n​ach Salzburg. 1876 siedelte e​r sich a​ls Fleischer- u​nd Selchermeister m​it seinem Geschäft i​n der Dreifaltigkeitsgasse i​m Haus Nr. 6 u​nter dem Andrä-Bogen an.[1][2][3][4][5]

Am 31. Juli desselben Jahres heiratete e​r die Köchin Anna Herrlein.[6][7]

1876 w​urde das Haus Königsgässchen 6/Dreifaltigkeitsgasse 6 versteigert. Robert Sauter erwarb e​s durch Kauf. Im historischen Grundbuch Salzburg-Innere Stadt, EZ 570, w​urde im B-Blatt (Eigentümer) u​nter Postzahl 1 w​ie folgt vermerkt: Protokoll-Nr: „5751“ u​nd die Eintragung "Auf Grund d​es Kaufvertrages v​om 21. Oktober 1876 w​ird das Eigentumsrecht a​uf das Haus Nr. 529 (Goldschlagerhaus) für Robert Sauter einverleibt".[8]

Er w​ar Innungsmeister d​er Fleischer u​nd Selcher, Genossenschaftsvorsteher i​m Schlachthof Salzburg, Kammerrat u​nd seit 1892 Mitglied i​m Gemeinderat d​er Stadt Salzburg über mehrere Funktionsperioden, zuletzt Privatier.

1887 besaß Robert Sauter e​in Ökonomiegebäude i​n der Gemeinde Gnigl m​it 24 b​is 28 Dienstboten.[9]

1893 w​ird er a​ls Hausbesitzer genannt.[10]

1895 w​ird in d​as Handelsregister d​ie Einzelfirma "Robert Sauter", Selcher i​n der Dreifaltigkeitsgasse 6 (= Firmensitz) eingetragen.[11] Die Firma unterhielt Filialen i​n der Getreidegasse u​nd in d​er Schallmooser Hauptstraße.[12][13]

1901 feierten Robert u​nd Anna Sauter, Fleischhauer u​nd Realitätenbesitzer, d​ie silberne Hochzeit.[14]

Am 4. April 1926 feierte Robert Sauter das 50-jährige Berufsjubiläum. Seine große Fachkenntnis und sein rastloser Eifer kamen seinem Unternehmen zugute, das er zusammen mit seiner fünf Jahre zuvor verstorbenen Gattin geführt hatte. Das Geschäft in der Dreifaltigkeitsgasse übernahm ab 1926 sein Enkelsohn Wilhelm Hofer, der Jüngere.[15] Er führte das Geschäft des Großvater bereits seit 1920.[16] [17] [18] [19] [20] [21] [22] [23]

Robert Sauter s​tarb am 1. Oktober 1927.[24][25]

Die Einzelfirma "Robert Sauter, Selcherei" w​urde im Handelsregister a​m 21. November 1927 gelöscht.[26]

Sein Hobby w​ar der Pferdesport. Ein g​anz besonderes Verdienst h​atte sich Robert Sauter a​ls Gründer u​nd langjähriger erster Obmann d​es Salzburger Trabrennvereines (gegründet 1890) erworben, d​em er a​uch als 1. Vizepräsident angehörte. Unter seiner Leitung wurden u​nter großen Opfern d​ie beiden Rennbahnen erbaut u​nd Salzburg dadurch a​ls Platz für Sportveranstaltungen gehoben. In d​en Trabersportkreisen Österreichs u​nd in Bayern h​atte der Name Sauter e​inen guten Klang.

Familie

  • Robert Sauter, ∞ Anna, geborene Herrlein
  • Francisca (* 5. Oktober 1871), als ehelich geborene Sauter legitimiert 1880[27], ∞ Wilhelm Hofer, der Ältere (* 24. Juli 1869; † 6. Oktober 1908), Fleischhauermeister aus Salzburg, wohnhaft in der Steingasse[28][29]
  • Wilhelm Robert Franz Hofer, Sohn (* 25. Juni 1893 in Salzburg; † 14. Juli 1948 ebenda), Fleischauer und Hausbesitzer[30][31], ∞ Therese Hofer
  • Margaretha Kreszentia Anna Hofer, Tochter (* 15. Juni 1898 in Salzburg)[32][33]

Ehrung

Anlässlich d​es großen Jubiläumstreffen v​om 30. Mai b​is 6. Juni 1926 bereitete d​er Salzburger Trabrennverein d​em verdienten Jubilar e​ine besondere Ehrung u​nd rief d​as "Robert Sauter-Gedenkrennen" für Traberzuchtkommission, für dreijährige u​nd ältere österreichische o​der Stichtagpferde über e​ine Distanz v​on 2200 Metern i​ns Leben.[34] Das "Robert-Sauter-Gedenkrennen" w​urde von 1928 b​is 1938 jährlich veranstaltet.

Quellen

Einzelnachweise

  1. ANNO, Salzburger Zeitung, 15. April 1876, Seite 4
  2. ANNO, Salzburger Volksblatt, 21. Juni 1884, Seite 6
  3. ANNO, Salzburger Fremden-Zeitung, 29. Juli 1890
  4. ANNO, Salzburger Volksblatt, 1. April 1890
  5. ANNO Salzburger Chronik, 15. Februar 1926, Seite 4 (50 Jahre Berufsjubiläum)
  6. ANNO, Salzburger Zeitung, 22. August 1876, Matriken der Stadtpfarre St. Andrä
  7. Matriken Stadtpfarre Andrä, 1876, Seite 68, Eintrag vom 31. Juli
  8. Im Salzburger Landesarchiv sind das Grundbuch für Salzburg-Innere Stadt und der Kaufvertrag vom 21. Oktober 1876 für jedermann öffentlich einzusehen; eingesehen: 26. Juni 2019 Benutzer:Xxlstier
  9. ANNO, Salzburger Volksblatt, 30. Juni 1887, Seite 6
  10. ANNO, Salzburger Volksblatt, 11. November 1893, Seite 18
  11. ANNO, Salzburger Volksblatt, 23. September 1895, Seite 9
  12. ANNO, Salzburger Chronik, 11. Jänner 1904, Seite 2
  13. ANNO, Salzburger Chronik, 22. November 1904, Seite 2
  14. ANNO, Salzburger Chronik, 30. Juli 1901, Seite 2
  15. ANNO, Salzburger Volksblatt, 31. Dezember 1930, Seite 18
  16. ANNO, Salzburger Wacht, 10. Februar 1920, Seite 6
  17. ANNO, Salzburger Chronik, 11. Februar 1920, Seite 5
  18. ANNO, Salzburger Chronik, 29. Dezember 1921, Seite 6
  19. ANNO, Salzburger Volksblatt, 31. Dezember 1924, Seite 22
  20. ANNO, Salzburger Chronik, 31. Dezember 1925, Seite 15
  21. ANNO, Salzburger Volksblatt, 31. Dezember 1926, Seite 18
  22. ANNO, Salzburger Volksblatt, 31. Dezember 1929, Seite 18
  23. ANNO, Salzburger Wacht, 31. Dezember 1930, Seite 12
  24. ANNO, Salzburger Volksblatt, 1. Oktober 1927, Seite 9
  25. ANNO, Salzburger Chronik, 1. Oktober 1927, Seite 11
  26. ANNO, Salzburger Volksblatt, 21. November 1927, Seite 8
  27. Matriken Stadtpfarre Andrä, Taufbuch, 1871, Seite 92, Eintrag Nr. 191
  28. Matriken Stadtpfarre Andrä, Taufbuch, 1869, Seite 339, Eintrag Nr. 128
  29. Matriken Stadtpfarre Andrä, Sterbebuch, 1908, Seite 58, Eintrag Nr. 144
  30. ANNO, Salzburger Nachrichten, 15. Juli 1948
  31. Matriken Stadtpfarre Andrä, Taufbuch, 1893, Seite 441, Eintrag Nr. 124
  32. ANNO, Salzburger Chronik, 27. Juni 1898, Seite 4
  33. Matriken Stadtpfarre Andrä, Taufbuch, 1898, Seite 479, Eintrag Nr. 181
  34. ANNO, Salzburger Volksblatt, 29. Mai 1928, Seite 9
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