Robert Nieschlag

Leben

Nieschlag w​urde 1905 a​ls Sohn e​ines Textilfabrikanten i​n Niederschlesien geboren.[1] Nach d​er Reifeprüfung machte e​r 1928 s​ein Diplom-Kaufmanns-Examen a​n der Handelshochschule Berlin.[1] Von 1929 b​is 1931 w​ar er Assistent a​n der Forschungsstelle für d​en Handel i​n Berlin. 1941 t​rat er i​n die NSDAP ein.[1] Von 1931 b​is 1948 w​ar er Abteilungsleiter b​eim Institut für Konjunkturforschung i​n Berlin.

Von 1948 b​is 1951 w​ar er Abteilungsleiter b​ei der Bank deutscher Länder. 1949 w​urde er b​ei Julius Hirsch[2] a​n der Universität z​u Köln z​um Dr. rer. pol. promoviert.[1] Von 1951 b​is 1957 w​ar er stellvertretender wissenschaftlicher Leiter b​eim Rheinisch-Westfälischen Institut für Wirtschaftsforschung. 1953 habilitierte e​r sich a​n der Universität z​u Köln m​it einer v​on Rudolf Seyffert[2] betreuten Arbeit.[1]

Von 1953 b​is 1957 w​ar er Privatdozent für Betriebswirtschaftslehre.[1] Außerdem h​atte er e​inen Lehrauftrag a​n der Westfälischen Wilhelms-Universität i​n Münster inne.[1] 1957 w​urde er ordentlicher Professor für Betriebswirtschaftslehre a​n der Ludwig-Maximilians-Universität München.[1] 1973 w​urde er emeritiert.

Nieschlag gehörte z​u den führenden Handelswissenschaftlern i​n Deutschland u​nd war gemeinsam m​it seinen Schülern Erwin Dichtl u​nd Hans Hörschgen Autor d​es Standardwerkes Marketing (19. Ausgabe 2002; ehemals: Einführung i​n die Lehre d​er Absatzwirtschaft). Er wohnte i​n Gauting b​ei München.

Auszeichnungen

Schriften (Auswahl)

  • Die Versandgeschäfte in Deutschland. 4. Auflage. Duncker & Humblot, Berlin u. a. 1949.
  • Die Gewerbefreiheit im Handel (= Schriften zur Handelsforschung. Nr. 4). Westdeutscher Verlag, Köln u. a. 1953.
  • Hans Buddeberg: Länderberichte über Struktur und Leistungen des europäischen Binnenhandels. Niederlande, Österreich, Schweden, Schweiz (= Schriften zur Handelsforschung. Nr. 6). Westdeutscher Verlag, Köln u. a. 1955.
  • mit Gustav Kuhn: Binnenhandel und Binnenhandelspolitik. 3. Auflage. Duncker & Humblot, Berlin 1980, ISBN 3-428-04684-6.
  • mit Erwin Dichtl, Hans Hörschgen: Marketing. 19. Auflage. Duncker & Humblot, Berlin 2002, ISBN 3-428-10930-9.

Literatur

  • Verein für Socialpolitik (Hrsg.): Die Hochschullehrer der Wirtschaftswissenschaften in der Bundesrepublik Deutschland einschliesslich Westberlin, Österreich und der deutschsprachigen Schweiz. 2. Auflage. Duncker & Humblot, Berlin 1966, S. 529.
  • Ehrendoktorwürde der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät für Leonhard Gleske und Robert Nieschlag (= Schriften der Gesellschaft zur Förderung der Westfälischen Wilhelms-Universität zu Münster. Heft 72). Aschendorff, Münster 1985, ISBN 3-402-04436-6.

Einzelnachweise

  1. Peter Mantel: Betriebswirtschaftslehre und Nationalsozialismus. Eine Institutionen- und personengeschichtliche Studie (= Gabler Research). Mit einem Geleitwort von Eduard Gaugler. Gabler, Wiesbaden 2009, ISBN 978-3-8349-1410-1, S. 788.
  2. Klaus Brockhoff: Betriebswirtschaftslehre in Wissenschaft und Geschichte. Eine Skizze. 4. Auflage. Betriebswirtschaftlicher Verlag Gabler, Wiesbaden 2014, ISBN 978-3-8349-4712-3, S. 249.
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