Ritter Dutschmann

Der Ritter Dutschmann i​st eine Statue a​uf einem Brunnen, d​er auf d​em Hauptmarkt zwischen d​em Rathaus u​nd dem Gewandhaus v​on Bautzen steht. In d​er rechten Hand hält e​r eine Fahne, i​n der Linken trägt e​r einen Schild m​it dem Budissiner Stadtwappen.

Ritter Dutschmann
Der Brunnen mit der Statue

Baugeschichte

Die Statue i​st ein Werk d​es Dresdner Bildhauers Christoph Walther II. Bis 1855 befand s​ich die Statue bereits a​uf einem anderen Brunnen a​n gleicher Stelle.[1] Der a​lte Brunnen w​urde als „Verkehrshindernis“ abgerissen u​nd erst 1985 wieder aufgebaut. In d​er Zwischenzeit f​and die Statue s​eit 1864 e​inen Platz a​uf einem Sockel a​n der Südfassade d​es Rathauses.[2]

Bedeutung

  • Der „Ritter Dutschmann“ ist wahrscheinlich eine Art Bautzener Roland.
  • Eine alte Sage[1][2] erzählt von einem wendischen Fürsten namens Dutschmann, der ein Reitkünstler war. Er soll mit seinem schwarzen Hengst über diverse Hindernisse gesprungen sein und eines Tages in einem Wirtshaus (Kretscham) in Bautzen mit seinem Können gegenüber anderen Reitern geprahlt haben. Erregt durch den Unglauben und Spott seiner Zuhörer kündigte Dutschmann an, am nächsten Morgen über den Brunnen auf dem Marktplatz von Bautzen zu springen. Diese Ankündigung machte schnell die Runde und am nächsten Morgen standen viele Deutsche und Wenden auf dem Markt, um dem Ereignis beizuwohnen. Beim ersten Sprungversuch scheute das Pferd am Brunnen und Dutschmann sah sich dem Hohn der Zuschauer ausgeliefert. Daraufhin unternahm er einen zweiten Versuch und machte mit seinem Pferd einen gewaltigen Sprung. Die Zuschauer waren beeindruckt und Dutschmann war plötzlich verschwunden. Man war sich daraufhin uneinig, ob der Sprung erfolgreich war. Infolge waren die einen überzeugt, er sei in den Tiefen des Brunnens verschwunden und ertrunken. Andere sprachen von einem derart großen Sprung, dass Dutschmann mit seinem Pferd bis in die nächste Gasse gesprungen sei. Aufgrund dieses Ereignisses setzten ihm die Bewohner von Bautzen ein Denkmal am Brunnen.
  • Der Name Dutschmann soll sich anderen sagenhaften Berichten zufolge in Anlehnung an das Verschwinden im Brunnen vom sächsischen Wort Ditschen ableiten, das so viel wie Eintauchen (hier: in den Brunnen) bedeutet.
  • Andere Quellen sprechen von einem römischen Krieger oder
  • von dem Helden namens Roland, der zur Zeit Karls des Großen die Heiden und Wenden siegreich bekämpfte.[2]

Quellen und Anmerkungen

  1. Johann Georg Theodor Grässe: Der Sagenschatz des Königreichs Sachsen, 1855, Nr. 618 Der Dutschmann zu Budissin. S. 459f.; mwN. (Digitalisat in der Google-Buchsuche); Transkription der Fassung der zweiten Auflage auf Wikisource.
  2. Der Dutschmann in Budissin, Bautzener Sagen, Verlag Johannes Vieweg, Leipzig 24, Seite 4.

Literatur

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