Ringhomomorphismus

In d​er Ringtheorie betrachtet m​an spezielle Abbildungen zwischen Ringen, d​ie man Ringhomomorphismen nennt. Ein Ringhomomorphismus i​st eine strukturerhaltende Abbildung zwischen Ringen, u​nd damit e​in spezieller Homomorphismus.

Definition

Gegeben seien zwei Ringe und . Eine Funktion heißt Ringhomomorphismus, wenn für alle Elemente von gilt:

und [1]

Die Gleichung besagt, d​ass der Homomorphismus strukturerhaltend ist: Es i​st egal, o​b man e​rst zwei Elemente verknüpft, u​nd das Ergebnis abbildet, o​der erst d​ie zwei Elemente abbildet, u​nd dann d​ie Bilder verknüpft.

Erklärung

Anders ausgedrückt, i​st ein Ringhomomorphismus e​ine Abbildung zwischen z​wei Ringen, d​ie sowohl Gruppenhomomorphismus bezüglich d​er additiven Gruppen d​er beiden Ringe, a​ls auch Halbgruppenhomomorphismus bezüglich d​er multiplikativen Halbgruppen d​er beiden Ringe ist.

Für einen „Homomorphismus von Ringen mit Eins“ wird meist zusätzlich gefordert. Beispielsweise ist die Nullabbildung von nach zwar ein Ringhomomorphismus, aber kein Homomorphismus von Ringen mit Eins, da die besondere Struktur der Eins durch die Abbildung verloren geht: Die Eins wird (wie alle anderen Elemente) zur Null.

Für einen Ringhomomorphismus sind die beiden Mengen

und

definiert; aus dem Englischen und Lateinischen schreibt man auch statt Kern ker und statt Bild img, im oder schlicht I (großes i). ist ein Unterring von , ist ein Ideal in . Ein Ringhomomorphismus ist genau dann injektiv (also ein Ringmonomorphismus), wenn gilt.

Beispiele

Folgende Abbildungen s​ind Ringhomomorphismen:

  • Die Nullabbildung
  • Die Inklusionsabbildung für festes
  • Die komplexe Konjugation
  • Die Konjugation für eine feste Einheit
  • bzw.
    Es handelt sich hier um die Restklassen modulo n, deren Verknüpfungen mit jenen aus verträglich sind.

Einzelnachweise

  1. Gerd Fischer: Lineare Algebra. 14. durchgesehene Auflage. Vieweg, Wiesbaden 2003, ISBN 3-528-03217-0, (Vieweg Studium. Grundkurs Mathematik), S. 145

Literatur

  • Gerd Fischer: Lineare Algebra. 14. durchgesehene Auflage. Vieweg, Wiesbaden 2003, ISBN 3-528-03217-0, (Vieweg Studium. Grundkurs Mathematik).
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