Ring (Gliwice)
Grundriss und Geschichte
Der Ring ist rechteckig angelegt und ist Bestandteil eines schachbrettartigen Grundrisses der Altstadt, in dessen Mitte befindet sich das Rathaus von Gliwice. Ein erstes Rathaus an dieser Stelle ist für das 14. Jahrhundert nachweisbar, das heutige Rathaus wurde im 17. Jahrhundert errichtet. An jeder Ecke zweigen jeweils zwei Seitenstraßen ab. An der Nordseite beginnt die Geschäftsstraße Ulica Zwycięstwa. Am Ring befinden sich barocke und moderne Gebäude und ein Neptunbrunnen. Ein Teil der Häuser am Ring hat Arkadengänge im Erdgeschoss.
Der Ring hat ein Ausmaß von 74 m × 74 m.[1]
1794 wurde der Neptunbrunnen errichtet.
Anfang des 20. Jahrhunderts wurden einige Gebäude durch neue teils höhere Gebäude ersetzt (z. B. das Hotel „Deutsches Haus“) oder umgebaut. Auf dem Ring wurden bis Mitte des 20. Jahrhunderts Märkte abgehalten.
Den Zweiten Weltkrieg hat der Ring unbeschadet überstanden. Während der Besatzung der Stadt Gleiwitz durch die Rote Armee im Jahr 1945 wurden ein Großteil der Gebäude des Rings zerstört. Der Ring wurde in den Jahren darauf nach neuen Konzepten wieder aufgebaut, jedoch mit neuen Barock-anmutenden Häusern, die keinen historischen Hintergrund haben. So wurde auf der Ostseite und der Nordseite des Rings bis auf 2 Gebäude alles neu aufgebaut. Das Rathaus wurde an der Vorderseite durch Arkaden ergänzt.
2002 wurden das Rathaus und die Fassaden am Ring komplett renoviert.
Bebauung
Nr. 8, Dom Rzemiosła – Haus des Handwerks
Das Gebäude Rynek 8/ul. Raciborska 2 ist heute Sitz der Cech Rzemiosł Różnych (Handwerksinnung). Früher war in dem Gebäude eine Filiale des Fleischers Karl Gmyrek, welcher 1904 eine Wurst- und Feinkostfabrik in Gleiwitz gründete. Die Gmyrek Fleisch- und Wurstwaren GmbH & Co.KG ist noch heute ein in Deutschland aktives Unternehmen mit Sitz in Gifhorn.
Nr. 18, Deutsches Haus
Im Gebäude Nr. 18 befand sich früher das Hotel „Deutsches Haus“. Hier wurde das Oberschlesische Museum gegründet.
Nr. 25
Früher Sitz der Weinhandlung Troplowitz & Sohn. Hier wurde der Pharmakologe Oscar Troplowitz geboren. Er erfand u. a. den Labello-Stift, die Nivea-Creme und den Tesa-Film. 1945 wurde das Gebäude zerstört und danach durch ein neues Gebäude ersetzt.
Einzelnachweise
- Das Museum in Gliwice: Historische Dauerausstellung (Memento vom 27. September 2007 im Internet Archive)