Riesel-Segge

Die Riesel-Segge oder Alpen-Schlamm-Segge (Carex magellanica subsp. irrigua (Wahlenb.) Hiitonen, Syn.: Carex paupercula Michx.) gehört zur Gattung Seggen (Carex) innerhalb der Familie Sauergrasgewächse (Cyperaceae).

Riesel-Segge

Riesel-Segge (Carex magellanica subsp. irrigua)

Systematik
Monokotyledonen
Commeliniden
Ordnung: Süßgrasartige (Poales)
Familie: Sauergrasgewächse (Cyperaceae)
Gattung: Seggen (Carex)
Art: Riesel-Segge
Wissenschaftlicher Name
Carex magellanica subsp. irrigua
(Wahlenb.) Hiitonen

Beschreibung

Vegetative Merkmale

Die Riesel-Segge ist eine ausdauernde krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 10 bis 30, zuweilen bis zu 40 Zentimetern erreicht. Sie bildet Ausläufer und wächst in kleinen, lockeren Horsten. Die dunkelgrünen Laubblätter sind im Querschnitt flach und rund 4 mm breit.

Generative Merkmale

Die Riesel-Segge ist eine Verschiedenährige Segge. Es gibt ein männliches, gestieltes sowie zwei bis vier voneinander entfernt stehende, lang gestielte und überhängende weibliche Ährchen. Diese werden bis zu 1 cm lang. Das unterste Tragblatt ist mindestens so lang wie der Blütenstand. Die elliptischen, linsenförmig zusammengedrückten Schläuche sind nur schwach nervig und im Querschnitt undeutlich dreikantig. Die Einzelblüten sind dreinarbig.

Die Chromosomenzahl der Art ist 2n = 58 oder 60.[1]

Vorkommen und Unterarten

Es gibt zwei Unterarten:

  • Carex magellanica subsp. irrigua (Wahlenb.) Hiitonen
  • Carex magellanica subsp. magellanica

Carex magellanica ist im südlichen Südamerika in Argentinien und Chile und auf den Falkland-Inseln durch die Unterart Carex magellanica subsp. magellanica vertreten. Auf der Nordhalbkugel kommt sie in der Unterart Carex magellanica subsp. irrigua zirkumpolar vor.[2] Hier ist sie submeridional-subalpin bis arktisch verbreitet.

Die Riesel-Segge besiedelt in Mitteleuropa fast ausschließlich alpine Hochmoore, vor allem in Höhenlagen zwischen 1000 und 2000 Metern.[3] In den Allgäuer Alpen steigt sie in Vorarlberg nahe dem Kalbelesee am Hochtannberg bis zu 1660 m Meereshöhe auf.[4] Außerhalb der Alpen kommt sie in Mitteleuropa nur im Bayerischen Wald und in den kalkfreien Mittelgebirgen von Tschechien und Slowenien vor; sie fehlt aber auch hier in weiten Gebieten. Insgesamt ist sie in Mitteleuropa sehr selten.[3]

Carex magellanica subsp. irrigua wächst in mesotrophen, kalkarmen Zwischenmooren und Moorwäldern.[5] Sie ist eine territoriale Charakterart des subalpinen Caricetum fuscae, kommt aber auch in Gesellschaften des Verbands Rhynchosporion vor.[1] Die Riesel-Segge wächst auf kalkfreien, sauren, torfigen Böden, die nass und kühl sein sollten.[3]

Literatur

  • Rafael Govaerts, D. A. Simpson: World Checklist of Cyperaceae. Sedges: 1-765. The Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew 2007. Kew Database.
  • Henning Haeupler, Thomas Muer: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Herausgegeben vom Bundesamt für Naturschutz (= Die Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Band 2). 2. korrigierte und erweiterte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2007, ISBN 978-3-8001-4990-2.

Einzelnachweise

  1. Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 188.
  2. Rafaël Govaerts (Hrsg.): Carex paupercula. In: World Checklist of Selected Plant Families (WCSP) – The Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew, abgerufen am 23. Oktober 2016.
  3. Dietmar Aichele, Heinz-Werner Schwegler: Die Blütenpflanzen Mitteleuropas. 2. Auflage. Band 5: Schwanenblumengewächse bis Wasserlinsengewächse. Franckh-Kosmos, Stuttgart 2000, ISBN 3-440-08048-X.
  4. Erhard Dörr, Wolfgang Lippert: Flora des Allgäus und seiner Umgebung. Band 1, IHW, Eching 2001, ISBN 3-930167-50-6, S. 271.
  5. Rudolf Schubert, Klaus Werner, Hermann Meusel (Hrsg.): Exkursionsflora für die Gebiete der DDR und der BRD. Begründet von Werner Rothmaler. 13. Auflage. Band 2: Gefäßpflanzen. Volk und Wissen, Berlin 1987, ISBN 3-06-012539-2.

Weiterführende Literatur

  • W. Dietrich, K. Rehnelt: Notiz zur Öko-soziologie von Carex magellanica Lam. subsp. irrigua (Wahlenb.) Hiitonen in den Alpen. In: Berichte der Bayerischen Botanischen Gesellschaft. Band 49, 1978., S. 31–33 (PDF-Datei).
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