Richard Drögereit
Richard Robert Ferdinand Drögereit (* 25. Januar 1908 in Essen; † 2. Oktober 1977 in Bad Bergzabern)[1] war ein deutscher Historiker und Archivar.
Seine Eltern waren der Bürovorsteher Richard Drögereit und Luise, geb. Barthold. 1936 heiratete er Hertha Eller.[2][3]
Drögereit besuchte die Essener Krupp-Oberrealschule und studierte in Göttingen, Münster und Exeter neben seinen Hauptfächern Geschichte, Englisch und Germanistik ab 1927 auch historische Hilfswissenschaften bei Alfred Hessel und Karl Brandi, bei denen er 1932 in Göttingen mit einer Arbeit zur angelsächsischen Königskanzlei promoviert wurde.
Nach Vorbereitungsdienst wurde er 1934 Archivar am Staatsarchiv Hannover, unterbrochen von jugoslawischer Kriegsgefangenschaft bis 1949. 1960 wurde er zum Niedersächsischen Staatsarchiv in Stade versetzt, dessen Leitung er bis 1973 übernahm.
Ab 1955 war er Mitherausgeber des Jahrbuchs der Gesellschaft für niedersächsische Kirchengeschichte sowie der Studien zur niedersächsischen Kirchengeschichte.
An der Universität Hamburg übernahm er zudem ab 1962 Lehraufträge am Historischen Seminar und erhielt eine Honorarprofessur, 1969 eine Professur für Historische Hilfswissenschaften.[4] Drögereit befasste sich mit angelsächsischer Geschichte (Beziehungen Nordwestdeutschlands zu England) und Frühgeschichte der Herzogtümer Bremen und Verden (Verdener Gründungsfälschung). Ausgehend von seinen kulturgeschichtlichen Studien zur Abtei Werden und zur Herkunft des Heliand interessierten ihn religionsgeschichtliche Fragen (Missionsgeschichte, Kirchen- und Altar-Patrozinen). Nach Genesung von einer lang zurückliegenden Erkrankung verstarb er plötzlich in Bergzabern.
Literatur
- Niedersächsisches Jahrbuch für Landesgeschichte, Band 50 (1978); S. 505
Einzelnachweise
- Arcinsys.niedersachsen.de: Richard Drögereit abgerufen am 18. Januar 2019
- Walter Habel: Wer ist wer?: Das Deutsche who's who, Band 19 (1976); S. 174
- Vita in: Sachsen, Angelsachsen, Niedersachsen; S. 114
- Richard Drögereit im Hamburger Professorinnen- und Professorenkatalog (abgerufen am 18. Januar 2019)