Richard Dollinger
Richard Dollinger (* 11. Juli 1871 in Stuttgart; † 11. Dezember 1954 ebenda) war ein Architekt und Regierungsbaumeister in Stuttgart.
Leben
Er studierte unter anderem bei seinem Vater Konrad von Dollinger (1840–1925) und Gustav Halmhuber (1862–1936) am Stuttgarter Polytechnikum. Studienreisen führten ihn in die Niederlande, nach Italien und Frankreich. Er errichtete öffentliche Gebäude und Wohnbauten in Stuttgart und Umgebung, die vor dem Ersten Weltkrieg meist der Reformarchitektur zuzurechnen sind[1] und von ihm oft mit Formen des Neobarock und Elementen des Jugendstils verbunden wurden. Beispiele von Dollingers Wirken in Stuttgart: Zeppelin-Gymnasium (1912), Entwurf des Bocksprungbrunnens (1912, Skulptur von Daniel Stocker), Umbau und Sanierung des Altstadtblocks Eberhard-/Nadler-/Steinstraße.[2]
In Tübingen baute er mehrere Verbindungshäuser, so die Normannia (1905), Stuttgardia (1909), Rothenburg[3] (1910) und Virtembergia[4] (1912). „Entscheidend für die Entwicklung Dollingers und seines Verständnisses von ‚Verbindungsarchitektur‘ dürfte der Einfluss seines Lehrers, des in Berlin ansässigen Alfred Messel, gewesen sein.“[5][6]
Schriften
- Richard Dollinger: Über studentische Verbindungshäuser. Der Baumeister, 1914
Weblinks
- Richard Dollinger, tuepedia.de (Hauptquelle dieses Artikels)
Einzelnachweise
- Österberg: Die Straße der Baudenkmale. Die Häuser der Borussia, Stuttgardia, Franconia und Rhenania. Tag des Offenen Denkmals 8.9.2019: Seite Stuttgardia
- Saur - Allgemeines Künstlerlexikon / Band 8. - 2., erw. und aktualisierte Ausg. - München, Leipzig: Saur, 2008
- Rothenburgerhaus, tuepedia.de
- Akademische Verbindung Virtembergia, tuepedia.de
- Wilhelm G. Neusel (Hg.): Kleine Burgen, grosse Villen: Tübinger Verbindungshäuser im Porträt. - 1. Aufl. - Tübingen: ArbeitsKreis Tübinger Verbindungen (AKTV), 2009, Seite 262
- Gabriele Howaldt: Das Haus der Studentenverbindung Normannia in Tübingen. Gutachten über die Denkmalwürdigkeit, 1990er Jahre, 5 S. mit Abb.