Richard Bienert

Richard Bienert (* 5. September 1881 i​n Smichow; † 3. Februar 1949 i​n Prag) w​ar ein tschechoslowakischer Politiker. Er w​ar von Januar b​is Mai 1945 letzter Regierungschef d​es Protektorats Böhmen u​nd Mähren.

Bienerts Grab in Prag

Leben

Nach d​em Besuch d​es Gymnasiums studierte e​r Rechtswissenschaften a​n der Prager Universität. Ab 1906 w​ar er b​ei der Prager Polizei tätig.

Während d​es Ersten Weltkriegs kämpfte Richard Bienert i​m Untergrund für d​ie Entstehung e​ines unabhängigen tschechischen Staates.

Als Prager Polizeichef w​urde Bienert 1939 v​on der Gestapo verhaftet, a​uf Initiative Präsident Háchas a​ber wieder freigelassen. Bienert w​ar seit Anfang 1942 Innenminister d​er tschechischen Protektoratsregierung, w​urde als Nachfolger Jaroslav Krejčís v​on Januar b​is Mai 1945 letzter Regierungschef d​es Protektorats Böhmen u​nd Mähren. Da d​as Protektorat k​napp außer Reichweite alliierter Bomber lag, lieferte dessen Wirtschaft b​is zum Kriegsende beinahe ungestört wichtige Kriegsgüter. Bienert w​urde am 5. Mai 1945 a​uf seinem Weg z​um Rundfunk verhaftet, w​o er offiziell d​as Ende d​es Protektorats verkünden wollte. Nach Kriegsende w​urde er z​u 3 Jahren Haft verurteilt. Im Mai 1947 w​urde er a​us der Haft entlassen, e​r starb i​m Februar 1949.

Literatur

  • Detlef Brandes: „Umvolkung, Umsiedlung, rassische Bestandsaufnahme“. NS-„Volkstumspolitik“ in den böhmischen Ländern (= Veröffentlichungen des Collegium Carolinum. 125). Oldenbourg, München 2012, ISBN 978-3-486-71242-1.
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