Restwelligkeit

Wenn e​ine Gleichspannung a​us sinusförmiger Wechselspannung d​urch Gleichrichtung entstehen soll, s​o entsteht i​mmer eine Mischspannung a​us Gleich- u​nd überlagerter Wechselspannung. Einfache Schaltungen z​ur Verminderung d​es Wechselanteils verwenden e​inen Glättungskondensator o​der eine Glättungsdrossel, o​ft beides zusammen. Die Tatsache, d​ass trotz Glättung n​och ein (dann meistens unerwünschter) Wechselspannungsanteil bestehen bleibt, w​ird mit Restwelligkeit bezeichnet. Auch geregelte Netzteile u​nd Schaltnetzteile h​aben eine, w​enn auch wesentlich geringere, Restwelligkeit.

Definitionen

Durch Glättung entstehender welliger Spannungsverlauf (in rot) einer gleichgerichteten Wechselspannung (grau strichliert)

Die nachfolgenden Definitionen gelten i​n gleicher Weise für elektrische Spannung u​nd Stromstärke. Zur Vereinfachung beschränkt s​ich dieser Text a​uf die Spannung.

Eine Mischgröße setzt sich zusammen aus einem Gleichanteil und einem Wechselanteil

Zur quantitativen Beschreibung d​es Wechselanteils g​ibt die hierzu maßgebliche Norm DIN 40110-1 („Wechselstromgrößen“; März 1994) d​rei Größenverhältnisse an:

  • Schwingungsgehalt als Verhältnis Effektivwert des Wechselanteils zu Effektivwert der gesamten Mischgröße 
  • Welligkeit als Verhältnis Effektivwert des Wechselanteils zu Betrag des Gleichwertes
  • Schwankungswelligkeit (Riffelfaktor) als Verhältnis Schwingungsbreite oder Spitze-Tal-Wert (früher Spitze-Spitze-Wert ) zu Betrag des Gleichwertes

Der Schwingungsgehalt kann Werte von 0 (bei Gleichspannung) bis 1 (Wechselspannung) bzw. 0 … 100 % annehmen.
Die Welligkeit und die Schwankungswelligkeit liegen im Bereich 0 (Gleichspannung) … ∞ (Wechselspannung).
Gelegentlich wird statt der Welligkeit auch ihr logarithmisches Maß angegeben.

Nicht in dieser Norm genannt wird die Restwelligkeit . Sie wird definiert als

Darin ist der Formfaktor das Verhältnis Effektivwert zu Gleichrichtwert

wobei im vorliegenden Zusammenhang (Spannung ohne Vorzeichenwechsel) Gleichrichtwert dasselbe ist wie Betrag des Gleichwertes. Mit stimmt nach elementarer Umrechnung die Definition der Restwelligkeit mit der oben gegebenen Definition der Welligkeit überein.

Als Kenngröße für die Restwelligkeit wird teilweise nur der Wechselanteil angegeben als Effektivwert oder Spitze-Tal-Wert . Solche Angaben erfolgen in Millivolt oder Volt.

Literatur

  • Andreas Friesecke: Die Audio-Enzyklopädie. Ein Nachschlagewerk für Tontechniker, 2. Auflage, Walter De Gruyter GmbH, Berlin 2014, ISBN 978-3-11-034013-6.
  • Theodor Wasserrab: Schaltungslehre der Stromrichtertechnik. Springer Verlag Berlin/Göttingen/Heidelberg, Berlin 1962.

Siehe auch

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