René Meyer
René Meyer (* 25. Juli 1970) ist ein deutscher Journalist. Er arbeitet in Leipzig mit dem Schwerpunkt Computer und digitale Medien, vor allem für die Frankfurter Allgemeine Zeitung. Er ist Autor von mehr als sechzig Fachbüchern.
Sein Privatmuseum Haus der Computerspiele wurde als weltgrößte Sammlung von Spielkonsolen ins Guinness-Buch der Rekorde aufgenommen und stellt regelmäßig auf Messen und Festivals aus. Mit Partnern wie der HTWK Leipzig und der Koelnmesse richtet er Veranstaltungen wie die Lange Nacht der Computerspiele in Leipzig und die Retro-Schau auf der Gamescom in Köln aus.
Werdegang
Bereits in den 1980er Jahren, während seiner Schulzeit, beschäftigte sich Meyer mit Heimcomputern. Er lernte Programmiersprachen wie BASIC, Assembler, Forth, Pascal und C und entwickelte Spiele, Lernprogramme und Werkzeuge.
Nach seinem Abitur 1989 absolvierte Meyer ein praktisches Jahr als Entwickler in einer Softwarefirma und zwölf Monate Zivildienst. 1991 nahm er ein Informatikstudium an der Universität Leipzig auf, das er jedoch zugunsten einer journalistischen Karriere abbrach. Von 2006 bis 2008 studierte Meyer berufsbegleitend an der SAW – Akademie für Marketing und Kommunikation Leipzig.
Meyer engagiert sich für ein besseres Image von Computerspielen und unterstützt die Entwicklerszene. Neben seinen Aktivitäten rund um das Haus der Computerspiele wird er zu Vorträgen und Diskussionen sowie von Fernseh- und Radiosendern eingeladen. Seit 2001 vernetzt Meyer die Leipziger Spieleszene und lädt Entwickler, Dozenten, Künstler, Journalisten und Händler zu monatlichen Treffen ein.
2004 und 2006 verfasste Meyer die offiziellen Bücher zur Games Convention, die als Grundlagenfibeln mit der Welt der Computerspiele vertraut machen sollten. Seit 2007 richtet René Meyer gemeinsam mit Klaus Bastian an der HTWK Leipzig die Lange Nacht der Computerspiele aus. Das Festival zur Kultur und Geschichte der Spiele hat sich im Laufe der Jahre zur größten Veranstaltung rund um Retrocomputing und Retrogaming in Deutschland entwickelt, deckt jedoch auch benachbarte Bereiche wie Indie-Entwicklung, E-Sport und Brettspiele ab.
Seit 2009 gestaltet Meyer zusammen mit anderen Sammlern und Vereinen die Sonderschau Retro Gaming auf der Gamescom. Sie umfasst mittlerweile einen mehr als 1.000 Quadratmeter großen Gemeinschaftsstand.[1] Meyer war 2010 Mitbegründer von Kreatives Leipzig e.V. Er ist als Vorstandsmitglied vom FKSFL – Freundeskreis Science Fiction Leipzig e.V. in die Organisation des Literaturfestivals Elstercon eingebunden.
Bis zu ihrer Auflösung war Meyer Mitglied der Akademie des Deutschen Entwicklerpreises; seit 2012 ist er in der Jury des Gamescom Awards.
2002 und 2003 veröffentlichte Meyer zwei Bücher über das Programmieren mit Blitz Basic, einer einsteigerfreundlichen Sprache für Spiele. Noch heute schreibt Meyer hin und wieder kleine Spiele. 2013 etwa ein Remake des Klassikers Hunt the Wumpus; für die Gamescom 2014 entwickelte er für einen Schneider Euro PC ein DDR-Quiz.
Meyer ist seit 1996 verheiratet und hat zwei Kinder.
MogelPower
Seit 1993 pflegt Meyer die Datenbank MogelPower, eine Sammlung von Schummelcodes (Cheats) und Lösungen für Computerspiele. Aus ihr sind rund 25 Bücher, mehrere CD-ROMs sowie die Website Mogelpower.de hervorgegangen.[2] Das Schwesterprojekt EasterEggs.de sammelt seit 1999 Easter Eggs, versteckte Gags in Computerprogrammen und DVDs.[3] Sie erschienen 2000 ebenfalls in Buchform.
2005 startete Mogelpower.com als deutsch-englische Meta-Suchmaschine für Spiele-Inhalte. Sie durchsucht 70 Onlinemagazine nach Nachrichten, Testberichten, Cheats und Downloads.
Haus der Computerspiele
Im Rahmen seiner Arbeit hat Meyer eine Computerspiele-Sammlung von Weltrang zusammengetragen, die 2007 ins Guinness-Buch der Rekorde aufgenommen wurde.[4][5]
Sie umfasst 25.000 Exponate, darunter 1.000 Spielkonsolen, Heimcomputer und LCD-Spiele, 10.000 Spiele, Zubehör wie Eingabegeräte und Monitore sowie mehrere tausend Fachzeitschriften und Bücher. Die Sammlung wird als Wanderausstellung unter dem Namen Haus der Computerspiele auf Publikumsmessen wie der Gamescom, auf Kongressen und Festivals gezeigt.[5][6]
Bücher (Auswahl)
- Mogel-Power 2007 für PC (2006), Markt & Technik, ISBN 3-8272-9133-X
- GC – Fünf Jahre spielen in Leipzig (Das Buch zur Games Convention 2006), keine ISBN
- Mogel-Power 2006 für PlayStation 2 (2005), Markt & Technik, ISBN 3-8272-9131-3
- Firefox – Tipps, Tricks, Hacks (2005), Markt & Technik, ISBN 3-8272-6914-8
- GC-Guide (Das Buch zur Games Convention 2004), keine ISBN
- Mogel-Power 2005 für Xbox (2004), Markt & Technik, ISBN 3-8272-9124-0
- Jetzt lerne ich Spiele programmieren mit Blitz Basic (2003), ISBN 3-8272-6544-4
- Das inoffizielle Lösungsbuch für Tomb Raider 1–6 (2003), Markt & Technik, ISBN 3-8272-9114-3
- Hack’n’Play: Spiele programmieren (2002), Markt & Technik, ISBN 3-8272-6317-4
- Der optimale Spiele-PC (2001), Markt & Technik, ISBN 3-8272-5957-6
- Easter Eggs – versteckte Gags in Software (2000), Markt & Technik, ISBN 3-8272-5760-3
- Das offizielle Xploder-Handbuch (1999), Fire International, keine ISBN
- Spielen ohne Startprobleme (1998), Markt & Technik, ISBN 3-8272-9035-X
- Multiplayer-Spiele (1996), Markt & Technik, ISBN 3-8272-9004-X
- PC-Spieler ohne Startprobleme (1995), Markt & Technik, ISBN 3-87791-710-0
- TASM – Der Turbo-Assembler von Borland (1994), ITP, ISBN 3-929821-83-4
- MASM – Der Makro-Assembler von Microsoft (1994), ITP, ISBN 3-929821-78-8
- PCs optimal konfigurieren (1994), ITP, ISBN 3-929821-84-2
Weblinks
- Website von René Meyer
- Literatur von und über René Meyer im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- "Was für ein Freak!" – Interview in Die Zeit
- "Ein Klick zur Unbesiegbarkeit - Schummel-Tricks für Computerspiele" – Focus
- "Der Herr der Konsolen" – Stern
Einzelnachweise
- Retro-Gaming: Zeitreise durch die Geschichte des Computerspiel, Computerbild, 21. August 2013
- Endlich unbesiegbar, mz-web.de, 28. Dezember 2015
- Eier ohne Cholesterin, WAZ, 21. März 2008
- "Weltrekord für Mr. Konsole" - Focus
- "Der Konsolenkönig aus Leipzig" - Spiegel Online, 12. Oktober 2009
- Haus der Computerspiele, Stiftung digitale Spielkultur