Religionspädagogisches Institut Loccum
Das Religionspädagogische Institut (kurz RPI) der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers in Loccum ist eine nicht rechtsfähige Anstalt unter der Aufsicht des Landeskirchenamtes Hannover. Es wurde 1950 als katechetisches Amt gegründet, eine Vorläuferinstitution gab es seit 1940. Trotz der Veränderungen der Arbeitsbereiche nimmt das RPI bis heute gemeindliche und schulische Aufgaben wahr. Es wird von einem Rektor geleitet. Die Arbeitsstelle für evangelische Religionspädagogik Ostfriesland (ARO) in Aurich und das RPI sind institutionell miteinander verbunden und arbeiten zusammen.
Definition
Das RPI definiert sein Selbstverständnis in enger Abstimmung mit Zielen und Aufgaben der Landeskirche im religionspädagogischen Handlungsfeld von Schule und Gemeinde. Die grundlegende Aufgabe des RPI ist die Bereitstellung religionspädagogischen Orientierungs- und Handlungswissens zur Erschließung elementarer Zugänge zum christlichen Glauben und seiner Lebensformen. In seinen Arbeitsbereichen kooperiert das RPI mit staatlichen, gesellschaftlichen und kirchlichen Partnern.
Der rechtliche Rahmen für Aufgaben und Schwerpunkte wurde in einem Kirchengesetz aus dem Jahre 1965 festgelegt.[1]
Aufgaben
Das RPI bietet Fort- und Weiterbildungen für Lehrer aller Schularten im Fach Evangelische Religion, Erzieher aus den Tageseinrichtungen für Kinder in Niedersachsen, Diakone, Pastoren, ehrenamtliche Mitarbeiter sowie Tagungen für Schulleiter und Schulaufsichtsbeamten an. Im RPI werden Vikare der hannoverschen Landeskirche für ihre religions- und gemeindepädagogischen Aufgaben in Gemeinde und Schule ausgebildet.
Die Einrichtung berät die Landeskirche bei den verschiedenen pädagogischen Aufgabenbereichen kirchlicher Arbeit und übernimmt gutachterliche Tätigkeiten für die evangelischen Kirchen in Niedersachsen (Schulbuchgutachten, Stellungnahmen zu Rahmenrichtlinien und zu Erlassentwürfen für den Religionsunterricht des niedersächsischen Kultusministeriums).
Das RPI veranstaltet bildungs-, schultheoretische und schulpolitische Tagungen und richtet nationale und internationale Fachtagungen aus. Es arbeitet in religionspädagogischen Fachkommissionen und nationalen und internationalen Arbeitsgemeinschaften zu verschiedenen thematischen Schwerpunkten mit.
Ein großer Teil dieser Arbeit findet seinen Niederschlag in den Publikationen des RPI. Seit 1987 werden Arbeitshilfen für die verschiedenen Schulformen, den Konfirmandenunterricht und Dokumentationen zu verschiedenen Themen veröffentlicht. Der „Loccumer Pelikan“, die religionspädagogische Zeitschrift des RPI, erscheint viermal jährlich und bietet neben der Erörterung von Grundsatzfragen des Religionsunterrichts Informationen und praktische Hilfen für die Arbeit an Schulen und Gemeinden.
Tagungsstätte
Die Akademie verfügt über ein modernes Tagungshaus mit Blick auf das Kloster Loccum. neben modernen Tagungsräumen verschiedener Größe bietet es Platz für bis zu 165 Übernachtungsgäste. Es wird gemeinsam mit der Evangelische Akademie Loccum betrieben.[2] Der laufende Betrieb der Tagungsstätte wird durch die Kirchliche Verwaltungsstelle Loccum für die Einrichtungen gewährleistet.[3]
Zusammenarbeit der Landeskirchlichen Einrichtungen in Loccum
Die Einrichtungen der Landeskirche Hannover in Loccum; RPI, Akademie Loccum, Pastoralkolleg arbeiten zusammen und werden von der Kirchlichen Verwaltungsstelle Locccum verwaltet.
Leitungsausschuss
Der Rektor des RPI und die Leiter der weiteren Einrichtungen und der Verwaltungsstelle bilden zusammen mit vier Vertretern des Landeskirchenamtes den Leitungsausschuss. Der Konventual-Studiendirektor des Predigerseminars im Kloster Loccum kann beratend an den Sitzungen teilnehmen. Den Vorsitz führt ein Vertreter des Landeskirchenamtes. Der Leitungsausschuss stellt Richtlinien auf, berät den Haushalts- und Stellenplan und sorgt für die Koordinierung der Tagungs- und Studienarbeit. Er regelt die laufende Nutzung, die Unterhaltung der Gebäude und Grundstücke und den Personaleinsatz.[4]
Leiterkonferenz
Die Leiter der Einrichtungen bilden als Unterausschuss die Leiterkonferenz., die in erster Linie für die Koordination der Tagungs- und Studienarbeit zuständig ist.[5]
Herausragende Dozenten des RPI
- Ingo Baldermann 1957–1963
- Peter Biehl 1961–1969
- Christoph Bizer 1973–1980 (Rektor)
- Hans Bernhard Kaufmann 1966–1972 (Rektor)
- Thomas Klie 1991–2000
- Gerald Kruhöffer
- Michael Meyer-Blanck 1987–1995
- Dietrich Steinwede 1961–1970
- Bernhard Dressler 1991–1994, 1995–2003 (Rektor)
- Michael Wermke 1995–2001
Einzelnachweise
- Gesetzestext (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)
- https://www.tagungsstätte-loccum.de/
- https://www.kirchenrecht-evlka.de/document/29585#s50210007
- http://www.kirchenrecht-evlka.de/showdocument/id/20955
- http://www.kirchenrecht-evlka.de/showdocument/id/20955