Reinhold Saltzwedel
Reinhold Saltzwedel (* 23. November 1889 in Rosenberg, Oberschlesien; † 2. Dezember 1917 auf See im Ärmelkanal) war ein deutscher Marineoffizier (Oberleutnant zur See) und U-Boot-Kommandant im Ersten Weltkrieg.
Leben
Reinhold Saltzwedel wurde am 23. November 1889 in Rosenberg in Oberschlesien als Sohn eines Pfarrers geboren. Er trat in die Kaiserliche Marine ein und war bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges Leutnant zur See an Bord des Linienschiffs Kaiser. Hier erhielt er am 19. September 1914 die Beförderung zum Oberleutnant zur See.
Im Mai 1915 meldete er sich auf die U-Boot-Schule und wurde dann zur U-Flottille Flandern in Zeebrugge versetzt, wo er am 13. Januar 1916 das Kommando von UB 10 übernahm (bis 18. Juni 1916). Es folgten Kommandos auf UC 10 (14. bis 26. Juni 1916), UC 11 (12. bis 20. August 1916), UC 21 (15. September 1916 bis 9. Juni 1917), UC 71 (10. Juni bis 13. September 1917) und zuletzt UB 81 (ab 18. August 1917). Auf seiner zweiten Feindfahrt mit diesem Boot starb Saltzwedel am 2. Dezember mit 28 Mann seiner Besatzung, als UB 81 auf eine Mine lief und sank.
Saltzwedel versenkte mit seinen Mannschaften auf 22 Feindfahrten 111 alliierte Handelsschiffe mit insgesamt 170.526 BRT, darunter auch die erfolgreiche britische U-Boot-Falle HMS Dunraven (3.117 BRT) und das Hospitalschiff HMHS Donegal (1.885 BRT). Damit war er einer der erfolgreichsten deutschen U-Boot-Kommandanten des Ersten Weltkriegs. Reinhold Saltzwedel war Träger des Eisernen Kreuzes II. und I. Klasse sowie seit dem 20. August 1917 des Ordens Pour le Mérite.
Die 1936 gegründete 2. U-Boot-Flottille der deutschen Kriegsmarine in Wilhelmshaven trug ihm zu Ehren den Namen „Saltzwedel“. Eine Schwimmpier, die Saltzwedelbrücke, des Marinestützpunktes Kiel ist nach ihm benannt.
Literatur
- Hans Steen: U-Bootfallen im Kampf (Zur Erinnerung an den heldenmütigen Kampf und Tod des Oberleutnants zur See Reinhold Saltzwedel), Union Deutsche Verlagsgesellschaft Stuttgart, 1939
- Reinhold Saltzwedel: Die kaltblütige U-Boot-Falle, in: Werner von Langsdorff (Hrsg.): U-Boote am Feind. Fünfundvierzig deutsche U-Boot-Fahrer berichten, Gütersloh 1941 (11. Aufl.) (über das Gefecht mit dem Q-Schiff Dunraven)