Reinhold Otto (Politiker, 1863)

Reinhold Otto (* 16. Oktober 1863 i​n Halberstadt; † 17. März 1930 i​n Berlin[1]) w​ar ein deutscher Pädagoge u​nd liberaler Bildungspolitiker.

Leben und Wirken

Otto besuchte n​ach der Seminarübungsschule d​ie Präparandenanstalt u​nd absolvierte i​m Anschluss d​as Lehrerseminar. Er w​ar zunächst Lehrer i​n Brandenburg u​nd ab 1889 i​n Charlottenburg. Im Jahr 1894 w​urde er Vorstandsmitglied d​es Charlottenburger Lehrervereins. Später w​urde er b​is 1906 dessen Vorsitzender. Im Jahr 1896 w​urde er a​uch Vorstandsmitglied d​es Brandenburgischen Provinzial-Lehrerverbands. Im Jahr 1907 w​urde Otto z​um Vorsitzenden d​es Verbandes m​it mehr a​ls 10.000 Mitgliedern gewählt. Otto w​ar auch Redakteur d​es vom Verein herausgegebenen Blattes „Preußische Schulzeitung.“ Er w​urde später z​um Ehrenvorsitzenden d​es Lehrerverbandes d​er Provinz Brandenburg ernannt.

Im Jahr 1893 w​urde Otto z​um Stadtverordneten v​on Charlottenburg gewählt. Zeitweise w​ar er i​n der Folgezeit Stadtverordnetenvorsteher. Aus d​er pädagogischen Praxis g​ab er wichtige Impulse für d​ie städtische Schuldeputation. Otto w​ar im Kaiserreich v​on 1913 b​is 1918 Mitglied d​es Preußischen Abgeordnetenhauses für d​ie Freisinnige Volkspartei a​ls Vertreter d​es Wahlkreises Regierungsbezirk Potsdam 10 (Stadtkreis Charlottenburg).[2] Von 1919 b​is 1921 gehörte e​r für d​ie Deutsche Demokratische Partei (DDP) d​er Verfassungsgebenden Landesversammlung Preußens an. Von 1921 b​is zu seinem Tode w​ar er Abgeordneter d​es Preußischen Landtages. Im Parlament vertrat e​r den Wahlkreis 3 (Potsdam II).

Im Jahr 1921 w​urde Otto a​uch Stadtschulrat u​nd 1926 w​urde er stellvertretender Bürgermeister v​on Charlottenburg. Unter anderem i​st in Charlottenburg-Wilmersdorf d​ie Reinhold-Otto-Grundschule i​n der Leistikowstraße n​ach ihm benannt.

Literatur

  • Bernhard Mann: Biographisches Handbuch für das preußische Abgeordnetenhaus (1867–1918). Droste, Düsseldorf 1988 (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der Politischen Parteien, Band 3).
  • Ernst Kienast (Bearb.): Handbuch für den Preußischen Landtag. Ausgabe für die 3. Wahlperiode. R. v. Decker’s Verlag (G. Schenck), Berlin 1928, S. 572.
  • Herrmann A. L. Degener (Hrsg.): Wer ist’s? – Unsere Zeitgenossen. IX. Ausgabe. Verlag Herrmann Degener, Leipzig 1928, S. 1147.

Einzelnachweise

  1. Joachim Stang: Die Deutsche Demokratische Partei in Preußen 1918–1933. Droste, Düsseldorf 1994. S. 372.
  2. Bernhard Mann (Bearb.): Biographisches Handbuch für das Preußische Abgeordnetenhaus. 1867–1918. Mitarbeit von Martin Doerry, Cornelia Rauh und Thomas Kühne. Düsseldorf: Droste Verlag, 1988, S. 292 (Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien, Band 3). Zu den Wahlergebnissen siehe Thomas Kühne: Handbuch der Wahlen zum Preußischen Abgeordnetenhaus 1867–1918. Wahlergebnisse, Wahlbündnisse und Wahlkandidaten (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 6). Droste, Düsseldorf 1994, ISBN 3-7700-5182-3, S. 204–210.
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