Reinhard Blänkner
Leben
Blänkner studierte in Göttingen Geschichte, Soziologie und Politikwissenschaft. 1981 legte er sein Staatsexamen ab und promovierte 1990 bei Rudolf Vierhaus. Es folgte von 1990 bis 1994 eine Tätigkeit im Rahmen eines Forschungsprojektes am Max-Planck-Institut für Geschichte unter Leitung von Hans Medick. Von 1995 bis 2008 war Blänkner als wissenschaftlicher Mitarbeiter bei Heinz Dieter Kittsteiner an der Europa-Universität Viadrina tätig. Dort habilitierte er sich 2005 und trat im Anschluss eine Privatdozentur an. Nach einer Vertretungsprofessur am Lehrstuhl für Vergleichende europäische Geschichte der Neuzeit in Frankfurt (Oder) wurde er im Sommersemester 2009 zum außerplanmäßigen Professor für Neuere Geschichte und Kulturgeschichte ernannt. Im Jahr 2006 war Blänkner Gastprofessor an der École des hautes études en sciences sociales/Centre interdisciplinaire d’études et de recherches sur l’Allemagne und 2009 Gastdozent am Institut für Geschichte und Ethnologie an der Universität Innsbruck. Seit dem Sommersemester 2017 ist Blänkner emeritiert. Seitdem ist er als Senior Scholar an der Fakultät für Kulturwissenschaften an der Europa-Universität Viadrina tätig.
Blänkners Forschungsschwerpunkte sind die europäische Geschichte vom 16. bis 20. Jahrhundert, Wissenschaftsgeschichte, die Theorie und Analyse institutioneller Mechanismen politisch-sozialer Ordnungen sowie Praktiken sozialen und politischen Ordnens.
Schriften (Auswahl)
- „Absolutismus“. Eine begriffsgeschichtliche Studie zur politischen Theorie und zur Geschichtswissenschaft in Deutschland 1830–1870. (= Diss. phil. Göttingen 1990). 2., um eine Vorbemerkung ergänzte Auflage, Peter Lang, Frankfurt am Main 2011, ISBN 978-3-631-60428-1.
- Staat. Verfassung. Kultur. Über Historizität und Institutionalität politisch-sozialer Ordnungen, Habil.-Schrift, Frankfurt (Oder) 2005.
- mit Bernhard Jussen (Hrsg.): Institutionen und Ereignis. Über historische Praktiken und Vorstellungen gesellschaftlichen Ordnens, Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1998, ISBN 978-3-525-35453-7.
- mit Gerhard Göhler, Norbert Waszek (Hrsg.): Eduard Gans (1797–1839). Politischer Professor zwischen Restauration und Vormärz, Leipziger Univ.-Verl, Leipzig 2002, ISBN 978-3-934565-33-3.
- (Hrsg.): Europäische Bildungsströme. Die Viadrina im Kontext der europäischen Gelehrtenrepublik der frühen Neuzeit 1506–1811, Scrîpvaz, Schöneiche bei Berlin 2008, ISBN 978-3-931278-29-8.
- mit Wolfgang de Bruyn (Hrsg.): Salons und Musenhöfe. Neuständische Geselligkeit in Berlin und in der Mark Brandenburg um 1800, Wehrhahn, Hannover 2009, ISBN 978-3-86525-151-0.
- (Hrsg.): Heinrich von Kleists Novelle Die Verlobung in St. Domingo. Literatur und Politik im globalen Kontext um 1800, Königshausen & Neumann, Würzburg 2013, ISBN 978-3-8260-4938-5.
- mit Falko Schmieder, Christian Voller, Jannis Wagner (Hrsg.): Geschichtsphilosophie nach der Geschichtsphilosophie? Perspektiven der Kulturgeschichte im Ausgang von Heinz Dieter Kittsteiner, Transcript Verlag, Bielefeld 2021, ISBN 978-3-8376-4196-7.
Literatur
- Anne Gräfe/Johannes Menzel (Hrsg.): Un/Ordnungen denken. Beiträge zu den Historischen Kulturwissenschaften. Festschrift für Reinhard Blänkner. Quintus, Berlin 2017, ISBN 978-3-947215-09-6.
Weblinks
- Literatur von und über Reinhard Blänkner im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Profil auf den Seiten der Europa-Universität Viadrina