Reinh. Kirchner & Co.

Reinh. Kirchner & Co.,[1] a​uch Reinh. Kirchner & Cie. genannt,[2] w​ar eine deutsche Glasinstrumente-[3] u​nd Messgeräte-Herstellerin u​nd insbesondere Produzentin medizinischer Thermometer. Der Firmensitz l​ag in Ilmenau i​n Thüringen.[4]

Geschichte und Beschreibung

Die um 1912 von Reinh. Kirchner & Co. produzierte „Jod-Tinkturflasche "Steril" nach Sanitätsrat Dr. Schmitz“, DRGM-Nummer 482883; mit „Glashaaren“ als Pinsel verschmolzen mit einer Glasflasche sowie bierlackiertem, verschraubbarem Holzbehälter zum sicheren Transport für Ärzte

Das 1873 gegründete Unternehmen h​atte sich i​n den ersten zwölf Jahren ausschließlich a​uf die Produktion medizinischer Thermometer konzentriert. Im Zuge staatlicher Normungen b​at Reinhold Kirchner & Co. a​m 10. September 1885 v​on seinem Standort i​n Roda b​ei Ilmenau a​us die kaiserliche Normal-Eichungs-Kommission (N.E.K.) u​m Auskunft über d​as am besten geeignete Normalglas s​owie die Nennung e​iner Bezugsquelle dafür.[4]

1904 brachte die Firma ihr gesetzlich geschütztes Fieberthermometer Maxima mit einem daran angebrachten Vordruck auf weißem Celluloid auf den Markt. Im selben Jahr wurden ihre – ebenfalls geschützten – Voll- und Messpipetten in verschiedenen Größen vorgestellt, ihre aseptischen gläsernen Injektionsspritzen mit mehrteiligem Glaskolben, ein sogenannter „Idealzerstäuber“ mit Verschluss am Flaschenhals in verschiedenen Formen oder ein neuartiges „Salmiakgeistfläschchen“, das auch als Parfümflakon nutzbar war.[2]

Um 1912 w​ar Adolf Wedekind Inhaber d​er Firma, d​ie seinerzeit d​ie mit d​er „Jod-Tinkturflasche "Steril" n​ach Sanitätsrat Dr. Schmitz“ u​nter der DRGM-Nummer 482883 e​ine luftdicht verschließbare Glasflasche m​it „Glashaaren“ a​ls Pinsel herstellte. Das Produkt w​urde als sechseckige Flasche für den Haushalt o​der mit e​inem verschraubbaren Holzbehälter z​um sicheren Transport für Ärzte geliefert.[5]

1913 w​aren Adolf u​nd Ernst Wedekind Inhaber d​es Unternehmens;[3] Adolf Wedekind w​ar Mitglied d​er Deutschen Gesellschaft für Mechanik u​nd Optik.[6]

Noch z​u Beginn d​es Zweiten Weltkrieges führte d​as Adreßbuch Deutschlands Glasindustrie für d​as Jahr 1939 d​ie Glasinstrumentenfabrik Reinh. Kirchner & Co. u​nter der Ilmenauer Adresse Goethestraße 24.[7]

Schriften

  • Illustrierte Preisliste über Instrumente und Utensilien von Glas usw. für Chirurgie und Krankenpflege / Reinh. Kirchner & Co., Inhaber Adolf & Ernst Wedekind, Ilmenau in Thür., 228 Seiten mit zahlreichen Illustrationen, Ilmenau in Thüringen, [ca. 1910]
Commons: Reinh. Kirchner & Co. – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Deutsche Mechaniker-Zeitung. Vereinsblatt der Deutschen Gesellschaft für Mechanik und Optik. Organ für die gesamte Glasinstrumenten-Industrie, hrsg. vom Vorstande der Gesellschaft, Jahrgang 1914, S. 11; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  2. Jahresbericht der Pharmazie, Jg. 1904; passim; Digitalisat über das Internetarchiv archive.org
  3. Vierteljahresschrift für praktische Pharmazie, Bd. 10 (1913), S. 415; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  4. Herbert Kühnert: Die Firma Reinhold Kirchner & Co. zu Roda bei Ilmenau an die kaiserliche Norman-Eichungskommission (Abschrift), in ders.: Briefe und Dokumente zur Geschichte des VEB Optik Jenaer Glaswerk Schott & Genossen, Band 2: Der Übergang zur industriellen Produktion. Von der Versuchsglashütte zum Produktionsverzeichnis. 1884 - 1886 ( = Veröffentlichungen der Thüringischen Historischen Kommission, Bd. 6), Jena: G. Fischer, 1957, S. 166; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  5. Jahresbericht der Pharmazie, Jahrgang 1913, S. 101; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  6. Zeitschrift der Deutschen Gesellschaft für Mechanik und Optik, Jahrgang 1914, S. 11; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  7. Adreßbuch Deutschlands Glasindustrie. Verzeichnis der deutschen Glashütten und der deutschen Glas-verarbeitenden und veredelnden Betriebe. Die Glas-Großhandlungen. Die Handelsvertreter der Glasindustrie. Bezugsquellenliste ..., Band 29, Dresden: Verlag Die Glashütte, 1939, S. 261; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche


This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.