Regius Professor of Logic (Aberdeen)

Der Regius Professor o​f Logic i​st eine 1860 d​urch Königin Victoria gegründete Regius Professur für Logik (Philosophie) u​nd englische Sprache a​n der University o​f Aberdeen. Die damals übliche Verbindung m​it der Englischen Sprache w​urde kurz v​or dem Tod v​on William Minto d​urch die Universität aufgehoben. Die Professoren konzentrierten s​ich anschließend a​uf die Vermittlung v​on Moralphilosophie u​nd Logik, d​ie für v​iele Studiengänge erforderlich waren.

Inhaber des Lehrstuhls

Name Namenszusatz von bis Anmerkung
Alexander Bain[1][2][3] 1860 1880 Bain hatte sich vor seiner Ernennung mehrfach für Professuren an verschiedenen Universitäten beworben und war wiederholt aufgrund seiner puritanischen Einstellung abgelehnt worden.[1] 1860 wurde er auf Empfehlung von George Cornewall Lewis mit Letters Patent zum ersten Professor of Logic and English an der University of Aberdeen.[1]
William Minto[4][5][6] M.A. 1880 1893 Minto hatte drei erstklassige Abschlüsse von der frisch vereinigten University of Aberdeen, in Classics, Mathematik und Logik.[4] Von 1867 bis 1873 arbeitete er als Assistent von Bain und schrieb sein Werk Manual of English Prose Literature, Biographical and Critical.[4] Er ging nach London, wo er sich als Journalist versuchte und Beiträge zu verschiedenen Zeitschriften schrieb und zur Encyclopaedia Britannica.[4] Mit nur 47 Jahren verstarb Minto just in dem Moment, als die Universität die Logik und die Englische Sprache trennte und er sich auf sein bevorzugtes Fach hätte konzentrieren können.[4]
Robert Adamson[7][8][9] M.A. 1893 1895 Der in Edinburgh und Heidelberg ausgebildete Adamson hatte in Edinburgh und Manchester gelehrt, bevor er die Professur übernahm.[8] Er verließ Aberdeen um Logik und Englisch an der University of Glasgow zu lehren.[8] Er blieb dort bis zu seinem Tod, 1902.[8][9]
William Leslie Davidson[7][10] M.A., LL.D. 1895 1926 Davidson verfasste den Artikel zu seinem Vorgänger Alexander Bain für die 11. Auflage der Encyclopaedia Britannica.[11]
Alexander Stewart Fergusson[12][10][13] Esq., M.A., LL.D. 1926 30. Sep. 1953
Robert Craigie Cross[13][14][15][16] Esq., C.B.E., M.A., F.R.S.E. 1953 1978 Als der in Glasgow ausgebildete Cross die Professur 1953 übernahm, war die Philosophie in zwei Lehrrichtungen aufgeteilt: Moralphilosophie und Logik sowie Metaphysik.[14] Er modernisierte die Ausbildung nach dem Vorbild der University of Oxford und belebte das Fach damit neu.[14] Ende der 1950er hatte Aberdeen wesentlich größere Klassen für Moralphilosophie und Logik als für Metaphysik und unterschied sich dadurch von vergleichbaren schottischen Universitäten.[14]
John Robin Cameron[15][17] Esq., M.A., B.Phil. 1978 30. Sep. 2001
vakant[18] 30. Sep. 2001 2013
Crispin James Garth Wright[18][19] M.A., Ph.D., B.Phil., D.Litt. 2013 unbekannt Wright entdeckte in den 1980er Freges Theorem und begründete mit seinen Untersuchungen und Arbeiten den Neo-Logizismus.
Michael Beaney[20] 2020 Beaney genießt internationale Anerkennung für seine Arbeiten über die Geschichte der analytischen Philosophie, insbesondere zu Frege, Wittgenstein und Collingwood.[20] Parallel zu dieser Professur hält Beaney eine volle Professur an der Humboldt-Universität Berlin.[20]

Einzelnachweise

  1. Elizabeth Sanderson Haldane: Bain, Alexander. In: Sidney Lee (Hrsg.): Dictionary of National Biography. Suppl. 2, Band 1: Abbey – Eyre. MacMillan & Co, Smith, Elder & Co., New York City / London 1912, S. 79–81 (englisch, Volltext [Wikisource]).
  2. L. Gordon Graham: Scottish Philosophy in the 19th Century. In: The Stanford Encyclopedia of Philosophy, 2015; abgerufen am 3. März 2016.
  3. Alexander Bain auf scottishphilosophy.org; abgerufen am 1. Mai 2016.
  4. William Minto 1845-1893 auf scottishphilosophy.org; abgerufen am 20. Dezember 2016.
  5. Alexander Mackie: Minto, William. In: Sidney Lee (Hrsg.): Dictionary of National Biography. Band 38: Milman – More. MacMillan & Co, Smith, Elder & Co., New York City / London 1894, S. 48–49 (englisch, Volltext [Wikisource]).
  6. Minto, William. In: Encyclopædia Britannica. 11. Auflage. Band 18: Medal – Mumps. London 1911, S. 564 (englisch, Volltext [Wikisource]).
  7. Mitteilung über die Ernennung von William Leslie Davidson zum Regius Professor of Logic. In: London Gazette, 4. Oktober 1895.
  8. William Robertson Smith: Adamson, Robert. In: Sidney Lee (Hrsg.): Dictionary of National Biography. Suppl. 2, Band 1: Abbey – Eyre. MacMillan & Co, Smith, Elder & Co., New York City / London 1912, S. 16 (englisch, Volltext [Wikisource]).
  9. Robert Adamson. The University of Glasgow Story; abgerufen am 21. Dezember 2016.
  10. Mitteilung über die Ernennung von Alexander Stewart Fergusson zum Regius Professor of Logic an der University of Aberdeen. In: London Gazette, 12. Oktober 1926.
  11. Autoren: William Leslie Davidson auf Wikisource.
  12. Stuart Brown: Dictionary of Twentieth-Century British Philosophers. 2 Volumes. Bloomsbury Publishing, 2005, S. 279.
  13. Mitteilung über die Ernennung von Robert Craigie Cross zum Regius Professor of Logic an der University of Aberdeen. In: London Gazette, 14. Juli 1953.
  14. Robin Cameron, Graham Bird, Max Gaskin (Hrsg.): Robert Craigie Cross. (PDF) Nachdruck des Nachrufs aus The Independent auf der Webseite der Royal Society of Edinburgh; abgerufen am 22. Dezember 2016.
  15. Mitteilung über die Ernennung von John Robin Cameron zum Regius Professor of Logic an der University of Aberdeen. In: London Gazette, 29. September 1978.
  16. Robin Cameron, Graham Bird, Max Gaskin: Nachruf auf Robert Craigie Cross (PDF) Royal Society; abgerufen am 1. Mai 2016.
  17. Profil von J. R. Cameron auf der Website der School of Divinity, History and Philosophy der University of Aberdeen; abgerufen am 3. März 2016.
  18. Mitteilung über die Ernennung von Crispin James Garth Wright zum Regius Professor of Logic an der University of Aberdeen. In: London Gazette, 27. September 2013.
  19. Crispin Wright auf der Website der New York University; abgerufen am 21. Dezember 2016.
  20. New appointments in Philosophy. In: Webseite der University of Aberdeen. University of Aberdeen, 14. Mai 2020, abgerufen am 16. Mai 2020 (englisch).
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