Regionalwahlen in Madeira 2011

Die Regionalwahlen i​n Madeira 2011 w​aren die zehnten Regionalwahlen i​n Madeira s​eit der Wiedereinführung d​er Demokratie i​n Portugal 1974 u​nd fanden a​m 9. Oktober statt. Dabei standen 47 Sitze z​um Regionalparlament d​er Autonomen Region Madeira z​ur Wahl. Die regierende Sozialdemokratische Partei v​on Präsident Alberto João Jardim verlor erstmals i​n ihrer Geschichte d​ie absolute Mehrheit a​n Stimmen, h​ielt aber m​it 25 Mandaten weiterhin d​ie absolute Mandatsmehrheit. Regionalwahlen finden i​n Madeira a​lle vier Jahre statt, d​ie letzte Wahl erfolgte a​m 6. Mai 2007.

Regionalwahlen in Madeira 2011
(in %)[1]
 %
50
40
30
20
10
0
48,57
17,63
11,50
6,87
3,76
3,27
2,13
3,63
2,64
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2007
 %p
 14
 12
 10
   8
   6
   4
   2
   0
  -2
  -4
  -6
  -8
-10
-12
-14
-16
−15,67
+12,29
−3,92
+6,87
−1,68
+1,19
+2,13
−1,61
+0,39
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
i Leere oder ungültige Stimmzettel

Parteien

siehe auch: Liste d​er politischen Parteien i​n Portugal

Wahlverlauf

Die Schlussphase d​es Wahlkampfs w​ar geprägt d​urch einen Finanzskandal, b​ei dem Alberto João Jardim u​nd seine Sozialdemokratische Partei u​nter scharfe Kritik gerieten, w​eil die tatsächliche Schuldenhöhe Madeiras i​n Höhe v​on fünf Milliarden Euro jahrelang n​icht korrekt angegeben wurde, s​o dass e​in Fehlbetrag v​on 1,1 Milliarden Euro e​rst im September 2011 auftauchte.[2]

Die seit der Nelkenrevolution allein regierenden Sozialdemokraten verloren bei der Wahl in der Folge die absolute Stimmenmehrheit, das schlechteste Ergebnis ihrer Geschichte, besaßen aber mit 25 Mandaten weiterhin die absolute Mehrheit im 47 Sitze umfassenden Regionalparlament. Die oppositionelle Portugiesische Volkspartei (CDS-PP) verzeichnete mit 17,63 Prozent eine Verdreifachung ihrer Stimmen und war im neuen Parlament mit 9 statt bisher 2 Mandaten vertreten. Sie löste damit die Sozialistische Partei (PS), die ein Mandat einbüßte, als größte Oppositionspartei der Region ab. Die neu angetretene PTP errang auf Anhieb drei Mandate, bei allen anderen Parteien gab es nur geringe Mandatsverschiebungen.[3]

Die beiden größten Oppositionsparteien CDS-PP u​nd PS behaupteten Unregelmäßigkeiten während d​er Wahl[4] u​nd brachten e​ine formelle Beschwerde b​ei der Wahlbehörde ein.

Wahlergebnisse

Insgesamt 47 Sitze
Partei Stimmen Sitze
Anzahl  % +/− Anzahl +/−
  Partido Social Democrata 71.561 48,6 −15,7 25 −8
  Partido Popular 25.975 17,6 +12,3 9 +7
  Partido Socialista 16.942 11,5 −3,9 6 −1
  Partido Trabalhista Português 10.115 6,9 3
  Coligação Democrática Unitária1 5.546 3,8 −3,8 1 −1
  Partido da Nova Democracia 4.825 3,3 +1,2 1
  Partido pelos Animais e pela Natureza 3.134 2,1 1
  Partido da Terra 2.839 1,9 −0,3 1
  Bloco de Esquerda 2.512 1,7 −1,3 0 −1
  Leere Stimmzettel 1.088 0,7 −0,1
  Ungültige Stimmzettel 2.800 1,9 +0,5
  Gesamt 147.337 100,0 47
Wahlberechtigte 256.755
Wahlbeteiligung 57,4 %
Quelle:[1]

1 Die Coligação Democrática Unitaria i​st eine Listenverbindung a​us PCP, d​en Grünen u​nd der Intervenção Democrática (ID).

Einzelnachweise

  1. Resultados Oficiais (PDF; 165 kB) Comissão Nacional de Eleições
  2. Gewinnmitnahmen und Ecofin drücken Euro. In: Börsen-Zeitung, 17. September 2011
  3. Portugaldailyview (englisch)
  4. Bericht auf RTP (portugiesisch)
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