Reaktorkern
Der Reaktorkern (englisch core) ist der Teil eines Kernreaktors, der den Kernbrennstoff enthält und in dem die Kettenreaktion abläuft[1].
Die Größe und Masse des Reaktorkerns eines Kernkraftwerks hängen von der Reaktorleistung und vom Reaktortyp ab. Bezogen auf eine elektrische Leistung von 1 Gigawatt (zum Vergleich: Ein Block des Kernkraftwerks Biblis hat eine Leistung von etwa 1,3 Gigawatt) beträgt das Kernbrennstoffinventar
- bei einem Druckwasserreaktor (DWR): 80 t
- bei einem Siedewasserreaktor (SWR): 120 t
- bei einem Schwerwasserreaktor (HWR): 115 t
- bei einem Magnox-Reaktor (GGR): 900 t
- bei einem Fortschrittlichen Gasgekühlten Reaktor (AGR): 170 t
- bei einem Hochtemperaturreaktor (HTR): 24 t
- bei einem Wassergekühlten Graphitmoderierten Reaktor (LWGR): 190 t
- bei einem Schnellen Brutreaktor (SBR): 76 t
Der Reaktorkern befindet sich bei den meisten Reaktortypen innerhalb eines Reaktordruckbehälters und dieser innerhalb des Sicherheitsbehälters (auch Containment genannt). Bei Kernkraftwerken wird die im Reaktorkern entstehende Wärme zur Erzeugung von Wasserdampf genutzt. Dieser treibt dann im konventionellen Teil des Kraftwerks eine Turbine und damit den Generator an.
Der Reaktorkern ist räumlich meist in verschiedene Zonen aufgeteilt. Die zentrale Spaltzone, in der die leistungserzeugende Kettenreaktion erfolgt, kann beispielsweise von einer Neutronen-Reflektorzone oder, im Brutreaktor, von der Brutzone (Brutmantel) umgeben sein.
Literatur
- Markus Borlein: Kerntechnik. Vogel Business Media, Würzburg 2011, ISBN 978-3-8343-3253-0.
Weblinks
Einzelnachweise
- Markus Borlein: Kerntechnik, S. 199