Rathaus Heisingen
Das Rathaus Heisingen ist der ehemalige Verwaltungssitz der Gemeinde Heisingen, die 1929 zur Stadt Essen eingemeindet wurde. Es befindet sich zentral im Ortskern in der Straße Hagmanngarten.
Geschichte
Gemeinde Heisingen
Am 1. April 1910 wurde Heisingen als Gemeinde selbstständig. Erster Bürgermeister wurde Emil Hagmann, der 1934 Namensgeber der Straße am Rathaus wurde.[1] Zweiter Bürgermeister war, von 1920 bis zur Eingemeindung Heisingens zur Stadt Essen am 1. August 1929, Hugo ten Hövel.[2]
Gebäude
Nach einstimmigem Beschluss vom 13. April 1910 wurde am 1. September 1910 der Grundstein des Rathauses gelegt, das nach Plänen des Bredeneyer Architekten Wilhelm Rümke errichtet wurde, der auch die Bauleitung übernahm. Das zweigeschossige Rathaus auf L-förmigem Grundriss wurde am 21. Mai 1911 im Beisein des Essener Oberbürgermeisters Wilhelm Holle und des kommissarischen Landrats des Landkreises Essen Hans von Eynern sowie des Stadtverordneten Carl Funke und des Zentrumspolitikers Friedrich von Vittinghoff eingeweiht. Das 75.000 Mark teure Gebäude besitzt eine Turmuhr als Dachreiter. Hinter den hohen Fenstern über dem Haupteingang in der Mitte der Frontfassade befindet sich der Sitzungssaal. Zudem gab es bis 1929 eine Bürgermeister- und eine Hausmeisterwohnung, eine Sparkasse, ein Dienstraum des örtlichen Polizeikommissars und drei Arrest-Zellen.[3][4]
Gebäudenutzung nach 1929
Mit der Eingemeindung ging das Rathaus in den Besitz der Stadt Essen über, die hier eine Nebenstelle der Stadtverwaltung einrichtete. Nach 1945 gab es im ehemaligen Rathaus ein Einwohnermeldeamt, ein Ernährungsamt, ein Gesundheitsamt, eine Mütterberatungsstelle, ein Sozialamt, ein Standesamt und ein Wohnungsamt. Nach kommunaler Neuordnung 1969 wurde Heisingen Teil des Stadtbezirks VIII (Ruhrhalbinsel) und infolge von Kupferdreh verwaltet. Bis Juli 1973 wurden alle Dienststellen, bis auf die Zweigstelle des Einwohnermeldeamts, verlegt. Zwischen 1975 und 1978 war im Gebäude eine Dienststelle der Polizei ansässig. Eine Nutzung als städtisches Jugendhaus gab es bis 1988. Ein Jahr später eröffnete im einstigen Rathaus das Kulturwissenschaftliche Institut als Teil des Institutsverbundes des Wissenschaftszentrums Nordrhein-Westfalen, das 1997 das Haus wieder verließ. 1998 kam hier erneut eine Polizeiwache unter. Heute befinden sich eine Zweigstelle der Polizeiinspektion Süd, die Bürgerschaft Heisingen, parteiliche Büros, ein Seniorenclub der AWO, sowie ein Bibliothekverein in dem Gebäude.[3]
Am 14. Mai 1987 wurde das ehemalige Rathaus in die Liste der Baudenkmäler aufgenommen.[4]
Einzelnachweise
- Gedenken zum 100. Todestag von Heisingens erstem Bürgermeister Emil Hagmann - essen.de. Abgerufen am 29. September 2020.
- Geschichte. In: heisingen.de. Abgerufen am 29. September 2020.
- Chronik des Heisinger Rathauses. Abgerufen am 29. September 2020.
- Denkmalliste Stadt Essen. 14. Mai 1987, abgerufen am 29. September 2020.