Ranald (Königreich der Inseln)
Ranald, König der Inseln (auch Ranald, son of Somerled, Ranald, Lord of Islay; Ragnald oder Reginald) († zwischen 1192 und 1207) war ein schottischer Adliger.
Herkunft
Ranald war ein Sohn von Somerled, Lord of Argyll und dessen Frau Ragnhild Godfreyson.[1] Ob Ranald oder sein Bruder Dugald der älteste Sohn von Somerled war, ist gelegentlich umstritten, doch sehr wahrscheinlich war Ranald ein jüngerer Sohn.[2] Nach dem Tod seines Vaters 1164 teilte er mit seinen Brüdern Dugald und Angus die Besitzungen seines Vaters an der westschottischen Küste und auf den westschottischen Inseln auf. Während der nächsten 60 Jahre ist allerdings nur wenig über die Geschichte der Region und damit über das Leben von Ranald bekannt.[3]
König der Inseln
Formal gehörten die westschottischen Inseln zu Norwegen, das jedoch bis 1204 durch Thronkämpfe zerrissen war. Auch der schottische König Wilhelm war in Westschottland weitgehend inaktiv.[4] Ranald konnte sich deswegen zeitweise nach irischen Vorbild König der Inseln nennen, auch wenn er nominell den norwegischen Königen unterstand und wahrscheinlich nur über Argyll, Kintyre und einige andere Inseln herrschte. Allerdings sind die Grenzen seines Reiches und die seiner Brüder Dugald und Angus unbekannt. Im Gegensatz zu Dugald war Ranald weniger in Schottland, sondern vor allem als Seeräuber an den Küsten der westschottischen Inseln und in der Irischen See aktiv. 1192 wurde er in einem Konflikt von seinem Bruder Angus besiegt. Möglicherweise wurde er auch von König Ragnvald von Man besiegt und verzichtete fortan auf seinen Königstitel.[5] Vielleicht ernannte der schottische König Wilhelm der Löwe 1198 Ranald und nicht seinen Cousin Ragnvald von Man im Konflikt mit dem nordschottischen Magnaten Harald Maddadsson zum Earl of Caithness. Über seine Mutter Ragnvald war Ranald ein Enkel von Ingibjorg von Orkney und hatte damit einen begründeten Anspruch auf die nordschottische Grafschaft.[6] Letztlich konnte sich in dem Konflikt aber Harald Maddadsson durchsetzen.
Schenkungen zugunsten der Kirche
Ranald wurden von den mittelalterlichen Chronisten als brutaler Seeräuber verurteilt. Andererseits hatten er oder sein Vater vor 1175 die Zisterzienserniederlassung Saddell auf der Halbinsel Kintyre gegründet.[7] Er selbst stiftete eine Augustinerinnen-Niederlassung auf Iona[8] und machte, womöglich nach dem Vorbild des in Norwegen erhobenen Peterspfennig, eine Schenkung zugunsten von Paisley Abbey.[9] Möglicherweise auf Ranalds oder Dugalds Veranlassung wurde vor 1189 die Diözese Argyll gegründet.[10]
Nachkommen
Ranalds Todesjahr ist unbekannt. Er hatte mehrere Söhne, darunter:
Da Donald und Ruaidri 1209 selbst einen Angriff auf die Isle of Skye führten, war Ranald wahrscheinlich vorher gestorben.[5] Donald und Ruaidri teilten seine Besitzungen untereinander auf.
Weblinks
- Ranald, Lord of the Isles auf thepeerage.com
Einzelnachweise
- W. D. H. Sellar: Hebridean Sea Kings: The Successors of Somerled, 1164–1316. In: Edward J. Cowan, R. Andrew Macdonald (Hg.): Alba. Celtic Scotland in the Middle Ages, John Donald, Edinburgh 2012, ISBN 978-1-906566-57-9, S. 195.
- W. D. H. Sellar: Hebridean Sea Kings: The Successors of Somerled, 1164–1316. In: Edward J. Cowan, R. Andrew Macdonald (Hg.): Alba. Celtic Scotland in the Middle Ages, John Donald, Edinburgh 2012, ISBN 978-1-906566-57-9, S. 199.
- Archibald Duncan, A. Brown: Argyll and The Isles in the Earlier Middle Ages. In: Proceedings of the Society of Antiquaries of Scotland, Bd. 90 (1956), S. 197.
- Archibald Duncan, A. Brown: Argyll and The Isles in the Earlier Middle Ages. In: Proceedings of the Society of Antiquaries of Scotland, Bd. 90 (1956), S. 199.
- Archibald Duncan, A. Brown: Argyll and The Isles in the Earlier Middle Ages. In: Proceedings of the Society of Antiquaries of Scotland, Bd. 90 (1956), S. 198.
- W. D. H. Sellar: Hebridean Sea Kings: The Successors of Somerled, 1164–1316. In: Edward J. Cowan, R. Andrew Macdonald (Hg.): Alba. Celtic Scotland in the Middle Ages, John Donald, Edinburgh 2012, ISBN 978-1-906566-57-9, S. 197.
- W. D. H. Sellar: Hebridean Sea Kings: The Successors of Somerled, 1164–1316. In: Edward J. Cowan, R. Andrew Macdonald (Hg.): Alba. Celtic Scotland in the Middle Ages, John Donald, Edinburgh 2012, ISBN 978-1-906566-57-9, S. 203.
- Archibald A. M. Duncan: Scotland. The Making of the Kingdom (The Edinburgh History of Scotland; Bd. I). Oliver & Boyd, Edinburgh 1975. ISBN 0-05-00203-7-4, S. 548.
- Barbara Elizabeth Crawford: Peter’s Pence in Scotland. In: G. W. S. Barrow (Hg.): The Scottish tradition, The Scottish Academic Press, Edinburgh 1974, S. 18.
- Archibald Duncan, A. Brown: Argyll and The Isles in the Earlier Middle Ages. In: Proceedings of the Society of Antiquaries of Scotland, Bd. 90 (1956), S. 207.