Ramselegut
Ramselegut ist ein Wohnplatz im Ortsteil Rotwasser der Gemeinde Hinterzarten unweit von Feldberg-Bärental unterhalb der Ramselehöhe (1113 m) und dem Steiertenkopf (1076 m) im Hochschwarzwald und besteht aus dem Ramselehof.[1]
Als Ramsele wird im Schwarzwald der Flügelginster bezeichnet, der laut Ekkehard Liehl auf der Ramselehöhe „am üppigsten“ blüht und im Gegensatz zu seinem größeren Verwandten, dem im Dreisamtal verbreiteten Besenginster (Ramse), zwischen 900 und 1200 Metern Höhe überleben kann.[2]
Das Ramselegut entstand, als Joseph Imberi seinen Imberihof 1778 an Joseph und Ulrich Riesterer aus Kirchhofen verkaufte. Er „baute für sich ein Häusle wozu er ein Gütle vorbehielt, und heißt nun der Ramselebauer“. Sein jüngster Sohn, Lorenz Imberi (* 1778), erbte aufgrund des Minorats das Gut. Er verkaufte es 1821 an Johann Hercher aus Oberried.[3] Gemäß Gesetz vom 5. Oktober 1820[4] vereinbarte Hercher, wie die restlichen Drittelspflichtigen des Ortes, im August 1829 für 22 Gulden und 28 Kreuzer in zwei Jahresraten die Drittelsablösung vom Großherzogtum Baden.[5]
Herchers Nachfahren leben noch heute auf dem Gut, dessen Größe 1937 mit 6,84 Hektar angegeben wurde.[3]
Weblinks
Einzelnachweise
- Karl Müller (Hrsg.), Der Feldberg im Schwarzwald. Naturwissenschaftliche, landwirtschaftliche, forstwirtschaftliche, geschichtliche und siedlungsgeschichtliche Studien. Im Auftrage des Badischen Landesvereins für Naturkunde und Naturschutz, L. Bielefelds Verlag, Freiburg i. Brsg., 1948.
- Ekkehard Liehl: Hinterzarten. Gesicht und Geschichte einer Schwarzwald-Landschaft. Rosgarten, Konstanz 1986, ISBN 3-87685-054-1, S. 35 und S. 76
- Ekkehard Liehl: Geschichte der Hinterzartener Hofgüter, Stadler, Konstanz 1997, ISBN 3-7977-0394-5, S. 306–307
- Regierungsblatt des Großherzogtums Baden Nr. XV - 21. Oktober 1820, Volltext in der Google-Buchsuche
- Rüdiger Hitz: Hinterzarten im Großherzogtum Baden In: Familie, Arbeit und Alltag in Hinterzarten 1600 bis 1900, Stadler, Konstanz 1998, S. 265–270