Rüdiger Lotter
Rüdiger Lotter (* 3. März 1969 in Arnsberg)[1] ist ein deutscher Geiger und Dirigent, der insbesondere als Interpret von Musik des 17. und 18. Jahrhunderts bekannt ist.
Leben und künstlerisches Wirken
Der Sohn eines Physikers studierte Violine und Musikwissenschaft an der Robert Schumann Hochschule in Düsseldorf bei Michael Gaiser sowie in Köln. Neben seiner Tätigkeit als Stimmführer[2] der zweiten Violinen beim Münchener Kammerorchester und als Künstlerischer Leiter[3] der Hofkapelle München tritt Rüdiger Lotter als Solist mit europäischen Orchestern sowie in Kammermusikensembles wie Lyriarte auf. Seine künstlerische Laufbahn als Orchestermusiker führte über die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen (1995–1998), das Sinfonieorchester Wuppertal (Stimmführer, 1996/97), die Münchner Philharmoniker (1997/98) zum Münchener Kammerorchester und der Hofkapelle München. Daneben hatte er 2007 eine Gastprofessur an der Staatlichen Hochschule für Musik in Trossingen. Seit 2009 ist er künstlerischer Leiter der Hofkapelle München, wobei er auch 1. Konzertmeister und Violinsolist des Ensembles ist.[4] Mit Künstlern wie Ronald Brautigam, Christine Schornsheim, Dorothee Oberlinger, Hille Perl und Irvine Arditti bestreitet Rüdiger Lotter kammermusikalische Konzerte – das Spektrum reicht dabei von der Barockmusik bis zur zeitgenössischen Musik.[5] Als Spezialist für historische Aufführungspraxis arbeitete Rüdiger Lotter bereits mit Orchestern wie dem Sinfonieorchester des WDR, den Bremer Philharmonikern, dem Orchester der Ludwigsburger Schlossfestspiele, dem Stuttgarter Kammerorchester oder dem Teatro del Liceu Barcelona zusammen.[6]
Diskografie
- Angel, Devil, Priest Violinkonzerte von Leclair, Locatelli, Vivaldi, Hofkapelle München Solist und Dir. Rüdiger Lotter, Solistin Chouchane Siranossian, DHM 2014
- Johann Sebastian Bach: Sechs Brandenburgische Konzerte, Hofkapelle München Dir. Rüdiger Lotter, Solisten: Dorothee Oberlinger, Hille Perl, Martin Sandhoff, Laura Vukobratovic, Florian Deuter, Olga Watts, Walter Rumer, u. a., Eine Aufnahme aus der Himmelfahrtskirche / München. dhm (Sony music) 2013
- Johann Sebastian Bach: Sonaten & Partiten, Rüdiger Lotter (Violine), OehmsClassics Musikproduktion 2013
- Antonio Veracini, Francesco Maria Veracini: The Enigmatic Art of Antonio & Francesco Maria Veracini, Lyriarte – Lotter, Oberlinger, Watts, Wolf, Goltz, OehmsClassics Musikproduktion 2012
- Leopold Mozart: Solosonaten und Trios, Rüdiger Lotter (Violine), Sebastian Hess (Violoncello), Christine Schornsheim (Basso Continuo). OehmsClassics Musikproduktion 2012
- Giovanni Benedetto Platti: Sonatas for violoncello, violin & basso continuo, Rüdiger Lotter (Violine), Sebastian Hess (Violoncello), Florian Birsak (Basso Continuo/Hammerflügel). OehmsClassics Musikproduktion 2012
- Francesco Maria Veracini, Francesco Saverio Geminiani: Violin Sonatas, Lyriarte – Rüdiger Lotter (Violine), Olga Watts (Cembalo), OehmsClassics Musikproduktion 2012
- Luciano Berio, Heinrich Ignaz Franz Biber: Music for violins, Irvine Arditti (Violine), Rüdiger Lotter (Violine), Olga Watts (Cembalo), Axel Wolf (Laute), 2006
- Heinrich Ignaz Franz Biber: Mysteriensonaten, Lyriarte – Rüdiger Lotter (Violine), Olga Watts (Cembalo), Axel Wolf (Laute), 2005
- Jörg Widmann: Fünf Bruchstücke, Jörg Widmann (Klarinette), Silke Avenhaus (Klavier), Carolin Widmann (Violine), Muriel Cantoreggi (Violine), Rüdiger Lotter (Violine), Kelvin Hawthorne (Viola), Christoph Richter (Violoncello), Dominique My (Leitung), 2003
- Alessandro Scarlatti: Tiranno Amore – Cantate da camera a voce sola, Cavalli, 2002
- Evaristo Felice Dall’Abaco, Heinrich Ignaz Franz von Biber, Johann Sebastian Bach, Johann Christoph Pezel, Esaias Reusner, Giuseppe Torelli – Weihnachten am Münchner Hof, 2010
Veröffentlichung(en)
- Rüdiger Lotter: Das Geheimnis der Mysteriensonaten – ein neues Erklärungsmodell, Concerto. Jg. 22/2005. Nr. 203. S. 32–36
Auszeichnungen
- 6. internationaler Wettbewerb, „Premio Bonporti“ in Rovereto/Italien, 2001, 2. Preis
- 4. Internationaler Heinrich-Schmelzer-Wettbewerb in Melk/Österreich, 2002. 2. Preis
Weblinks
- Offizielle Homepage
- Rüdiger Lotter bei Discogs
- Literatur von und über Rüdiger Lotter im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- http://www.bach-cantatas.com/Bio/Lotter-Rudiger.htm
- http://www.herrenchiemsee-festspiele.de/de/festspiele/kuenstler/leitung/r%C3%BCdiger-lotter.html
- http://www.klassikinfo.de/lyriarte.614.0.html
- http://styriarte.com/artists/ruediger-lotter/
- http://www.blogs.uni-mainz.de/barockvokal/artists-in-residence/ruediger-lotter/
Quellen
- Schott-Music
- Stimmführer / m-k-o.de. (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 4. März 2016; abgerufen am 12. Juni 2015. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Künstlerische Leitung / hofkapelle-muenchen.de. Abgerufen am 12. Juni 2015.
- Rüdiger Lotter / styriarte.com. Abgerufen am 12. Juni 2015.
- Rüdiger Lotter / naxos.com. Abgerufen am 29. Juni 2015.
- Künstlerische Leitung / herrenchiemsee-festspiele.de. Abgerufen am 12. Juni 2015.