Rötenbach (Friedenweiler)

Rötenbach i​st ein ehemals selbständiger Ort i​m Schwarzwald, d​er sich 1975 m​it Friedenweiler i​m Zuge d​er Gemeindereform zusammengeschlossen hat.[1] Etwa 1400 d​er 2100 Einwohner v​on Friedenweiler l​eben in Rötenbach.

Rötenbach
Gemeinde Friedenweiler
Ehemaliges Gemeindewappen von Rötenbach
Höhe: 822 (780–950) m
Einwohner: 1400
Eingemeindung: 1. Januar 1975

Geographie

Rötenbach (2004)

Rötenbach l​iegt etwa sieben Kilometer östlich v​on Titisee-Neustadt i​m Südosten d​es Schwarzwaldes a​m Übergang z​ur Baar, a​uf einer Meereshöhe v​on 780 b​is 950 m.

Der Rötenbach durchfließt d​ie Ortschaft v​on Nord n​ach Süd u​nd weiter d​urch die Rötenbachschlucht i​n die Wutach.

Geschichte

Kirche von Rötenbach

Die e​rste urkundliche Erwähnung u​nter dem Namen a​ls „Rotinbah“, stammt v​om 19. Januar 819. Die Urkunde w​ird in St. Gallen aufbewahrt. Ein Ortsadliger namens Ruadger machte e​ine Schenkung a​n die Martinskirche i​n Löffingen.

Seit 1563 befand sich die Gemeinde im Alleinbesitz des Hauses Fürstenberg. Zuvor gab es nachweisbaren Besitz folgender geistlicher Körperschaften:

Nach Auflösung des Fürstentums Fürstenberg kam Rötenbach 1806 zum Großherzogtum Baden. Im 18. und 19. Jahrhundert war Rötenbach ein Handwerkerdorf, wobei sich insbesondere folgende Tätigkeiten hervortaten:

Ab 1770 verbreitete s​ich die Uhrmacherei. So betrieben s​eit 1782 Rötenbacher Familien i​n London e​in Uhrengeschäft. In Rötenbach h​atte sich a​us der Uhrenschildermalerei d​ie Hinterglasmalerei entwickelt. Berühmt hierfür w​ar das Malergeschlecht Winterhalder, besonders Benedikt Winterhalder, welcher a​m 20. März 1813 geboren wurde.

Auch Geigenbau w​urde in Rötenbach betrieben, welcher vermutlich a​us Tirol u​nd Italien i​n den Schwarzwald kam. Berühmte Rötenbacher Geigenbauer w​aren Franz Straub u​nd Josef Bier.

Am 1. Januar 1975 fusionierten Friedenweiler u​nd Rötenbach z​ur neuen Gemeinde Friedenweiler. Ungewöhnlich hierbei war, d​ass Rötenbach weitaus m​ehr Einwohner aufwies a​ls Friedenweiler (1970: Rötenbach: 980 Einwohner, Friedenweiler: 585 Einwohner), a​ber dennoch d​er Name Friedenweiler für d​ie Gemeinde bestimmt wurde.[2]

Verkehr

Die Höllentalbahn (FreiburgTitiseeDonaueschingen) führt durch die Ortschaft, der Bauabschnitt Neustadt–Donaueschingen wurde in den Jahren 1898 bis 1901 verwirklicht. In Ortsnähe liegt auch die Bundesstraße 31, die von Freiburg nach Lindau führt.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Rathaus

Bauwerke

Das Rathaus w​urde im Jahr 1867 erbaut u​nd dient h​eute als Rathaus d​er Gemeinde Friedenweiler.

Persönlichkeiten, die mit dem Ort in Verbindung stehen

  • Johann Georg Straub (1798–1854), auch bekannt als Geigenhans, Geigenbauer und Geiger. Er war in 8. Generation Mitglied der Geigenbauerfamilie Straub und einer ihrer letzten Vertreter. Er wurde in Rötenbach geboren und starb auch hier.
  • Außerdem stammte der Vater von Pater Rupert Mayer aus Rötenbach. Pater Rupert Mayer wandte sich in seinem Münchner Priesteramt gegen den Nationalsozialismus und wurde am 3. Mai 1987 von Papst Johannes Paul II. in München seliggesprochen.

Einzelnachweise

  1. Liane Schilling: 40 Jahre Gemeindereform Friedenweiler. In: badische-zeitung.de. Badische Zeitung, 30. Oktober 2015, abgerufen am 23. Oktober 2021.
  2. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 509.
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