Römerbrücke (Saint-Thibéry)
Die Römerbrücke von Saint-Thibéry (Frz. Pont romain de Saint-Thibery) war eine römische Segmentbogenbrücke an der Via Domitia in Südfrankreich.[1] Das teilweise erhaltene Bauwerk führte im Ort Saint-Thibéry, siebzehn Kilometer östlich von Béziers, über den Fluss Hérault.[2]
Römerbrücke | ||
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Überführt | Via Domitia | |
Querung von | Hérault | |
Ort | Saint-Thibéry (Frankreich) | |
Konstruktion | Segmentbogenbrücke mit Keilsteingewölbe | |
Gesamtlänge | Ursprünglich ca. 150 m | |
Breite | 4 m | |
Anzahl der Öffnungen | 9 | |
Lichte Weite | 10–12 m | |
Pfeilverhältnis | Min. 3,3:1 | |
Bogenschlankheit | 20:1 bis 10:1 | |
Zustand | Verfallen | |
Lage | ||
Koordinaten | 43° 23′ 34″ N, 3° 25′ 58″ O | |
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Konstruktion
Die Brücke besaß neun Bögen mit einer Spannweite von 10 m bis 12 m. Die Fahrbahn ruhte auf breiten Pfeilern, die zum Schutz gegen Hochwasser und Unterspülung beiderseits mit bogenförmigen Flutdurchlässen und mächtigen Wellenbrechern verstärkt waren.[2] Die ursprüngliche Gesamtlänge des Bauwerks wird auf ungefähr 150 m, die Straßenbreite auf 4 m geschätzt.[2] Teile der Brücke wurden zu einem unbekannten Zeitpunkt vor dem Jahr 1536 durch eine Überschwemmung zerstört.[2]
Die übriggebliebenen Bögen zeigen mit einem Weite-zu-Höhe-Verhältnis von min. 3,3:1 einen sichtbar flacheren Konturenverlauf (115°) als die sonst von römischen Brückenbauern bevorzugten Rundbögen (180°).[1][2] Die Mauerdicke der einzelnen Gewölbe bewegt sich mit einem Zwanzigstel bis Zehntel der Spannweite im Normalbereich römischer Brücken.[3] Das Bauwerk wird in die Regierungszeit des Augustus datiert (30 v. Chr.–14 n. Chr.); der römerzeitliche Ursprung ist allerdings nicht unumstritten.[2]
In unmittelbarer Nähe befindet sich eine alte Wassermühle samt Zulauf.[2]
Einzelnachweise
- O’Connor (1993), S. 171
- O’Connor (1993), S. 98f.
- O’Connor (1993), S. 169f.
Literatur
- Colin O’Connor: Roman Bridges, Cambridge University Press 1993, ISBN 0-521-39326-4, S. 98–99, 169–171