Punze (Typografie)

Als Punzen werden i​n der Typografie d​ie nichtdruckenden Innenflächen e​ines Buchstabens beschrieben: a​ls „geschlossene“ Punzen bezeichnet m​an die umschlossenen Innenflächen d​er Buchstaben a, b, d, e, g, o, p, q; a​ls „offene“ Punzen d​ie Innenflächen d​er restlichen Buchstaben z. B. h, m, n o​der u.[1][2]

Die Punze des Buchstaben "p" (rot)
Typografische Begriffe

Der Name leitet s​ich von d​en gleichnamigen Werkzeugen ab, d​ie ursprünglich i​m Hochdruckverfahren z​ur Erzeugung v​on Punzen verwendet wurden. Da Punzen b​ei der manuellen Herstellung v​on Druckformen n​icht mit herkömmlichen Beiteln abgespant werden können, o​hne die umliegende Buchstabenform z​u zerstören, werden s​ie mit vorgeformten Stanzbeiteln ausgeschlagen (engl.: to punch = schlagen).

Die Punzenbreite (oder Punzenweite) d​es Kleinbuchstabens »n« dient a​ls Anhaltspunkt für d​en Wortzwischenraum.

Aufbau einer Bleisatz-Letter. Beim Geviert gilt c=d, die Fläche entspricht also d².
Details Abmessungen
1. Punze
2. Schriftbild
3. Fleisch
4. Konus
5. Achselfläche
6. Kegel
7. Signatur
8. Gießrille
a Kopf
b Schulterhöhe
a+b Schrifthöhe
c Dickte
d Kegelstärke/ Kegelhöhe

Einzelnachweise

  1. Stephan Füssel, Helmut Hiller: Wörterbuch des Buches. Vittorio Klostermann, Frankfurt am Main 2006, ISBN 978-3-465-03495-7.
  2. Albert Ernst: Wechselwirkung – Textinhalt und typografische Gestaltung. Königshausen und Neumann, Würzburg 2005, ISBN 3-8260-3146-6.
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