Puncheur
Ein Puncheur ist ein Fahrertyp bei Straßenradrennen, andere Fahrertypen sind zum Beispiel der Rouleur, der Sprinter oder der Kletterer. Der Puncheur hat besondere Stärken in welligem Gelände und ist oft auch ein starker Sprinter. Der Begriff ist von der gleichlautenden französischen Bezeichnung für einen Handwerker abgeleitet, der eine Punzierung durchführt, und vom Anglizismus puncher, für „schlagen“, „markieren“ oder „punzieren“. Noch Anfang des 20. Jahrhunderts waren dies die üblichen Wortbedeutungen.[1]
Ideale Rennen für Puncheure sind viele der Eintagesrennen im Frühjahr, die dadurch charakterisiert sind, dass sie über viele kurze knackige Anstiege verfügen (10–20 % Steigung bei etwa 1–2 km Länge). Bekannte Rennen dieser Kategorie sind zum Beispiel die Flandern-Rundfahrt, Lüttich–Bastogne–Lüttich, der Wallonische Pfeil oder das Amstel Gold Race.[2]
Der Puncheur kann sich mit seinem extremen Antritt an den Steigungen einen entscheidenden Vorsprung verschaffen oder als Helfer für sein Team das Peloton auseinanderreißen. Seine Physis erlaubt ihm aber im Gegensatz zum reinen Kletterer nicht, diese Kraft auf einem langen Anstieg (5–10 % Steigung bei etwa 5–20 km Länge) im Hochgebirge aufrechtzuerhalten.
Bekannte Puncheure sind zum Beispiel Alexander Winokurow,[2] Philippe Gilbert,[3] Paolo Bettini[4] oder Davide Rebellin.[2]
Einzelnachweise
- Étienne Blanchard: Dictionnaire de bon langage, Librairie Vic et Amat, Paris 1914, Lemmata Puncher und Puncheur, -euse.
- Martin Henkel: Besuch bei der alten Dame. In: Berliner Zeitung, 27. April 2009, Online, abgerufen am 16. Februar 2014.
- ohne Verfasser: Philippe Gilbert gewinnt. In: Luzerner Tageblatt, 24. April 2011, Online, abgerufen am 16. Februar 2014.
- vgl. cyclingnews.com: It's good to have a puncheur like Paolo Bettini, abgerufen am 2. März 2014