Protoplastenfusion

Als Protoplastenfusion bezeichnet m​an die Verschmelzung zweier Zellen, d​eren Zellwände z​uvor durch Enzyme aufgelöst wurden (Protoplasten).

Fusionierter Protoplast (links) mit Chloroplasten aus einer Blattzelle und gefärbter Vakuole aus einer Blütenzelle.

Diese In-vitro-Verschmelzung wird induziert durch elektrischen Strom oder durch Polyethylenglycol. Nach der Verschmelzung der Zellen, der sogenannten Zellfusion, kommt es zumeist auch zu einer Verschmelzung der Zellkerne, der sogenannten Karyogamie. So kann man Hybride (sogenannte somatische Hybride) selbst aus solchen Ausgangslinien erzeugen, die nicht miteinander kreuzbar sind. Durch die Karyogamie kommt es zu einer Polyploidisierung in den entstehenden Hybriden.

Das bekannteste Beispiel für solche somatischen Hybride i​st die v​on Georg Melchers 1978 erstellte "Tomoffel", e​in somatischer Hybrid a​us Tomate u​nd Kartoffel.

Die Technik d​er Protoplastenfusion eignet s​ich aber a​uch zur genetischen Analyse v​on nicht fertilen Entwicklungsmutanten, w​ie z. B. b​ei dem Laubmoos Physcomitrella patens[1]. In d​er Züchtung w​urde über Protoplastenfusion z. B. d​ie Kartoffel resistenter g​egen einige Viren u​nd Pilze.

Einzelnachweise

  1. Solvey Rother, Birgit Hadeler, José M. Orsini, Wolfgang O. Abel, Ralf Reski (1994): Fate of a mutant macrochloroplast in somatic hybrids. Journal of Plant Physiology 143, S. 72–77.
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