Propstsprengel Eisenach-Erfurt
Der Propstsprengel Eisenach-Erfurt ist eine Untergliederung der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland. In den insgesamt fünf Propstsprengeln, auch Sprengel oder Propsteien genannt, sind mehrere Kirchenkreise zu einem gemeinsamen Aufsichtsbezirk zusammengefasst, dem ein Propst vorsteht; es gibt aber keine gemeinsame Verwaltung und auch keine Synode wie auf der Ebene der Kirchenkreise.
Der Propstsprengel Eisenach-Erfurt wurde am 1. April 2009 durch Zusammenlegung der Propstei Erfurt-Nordhausen mit vier Kirchenkreisen gebildet, die zum Aufsichtsbezirk West der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Thüringen gehörten, und hat seinen Sitz in Eisenach. Propst (Regionalbischof) ist seit 2013 Christian Stawenow.
Gliederung
Er besteht aus folgenden Kirchenkreisen:
- Bad Frankenhausen-Sondershausen
- Eisenach-Gerstungen
- Erfurt
- Gotha
- Mühlhausen
- Südharz
- Waltershausen-Ohrdruf
Bei seiner Gründung umfasste der Propstsprengel auch den Kirchenkreis Sömmerda. Als dieser sich 2010 mit dem Kirchenkreis Eisleben zusammenschloss, der zum Propstsprengel Halle-Wittenberg gehörte, wechselte das Gebiet in jenen Propstsprengel.
Geschichte
Der Propstsprengel ist einer von zweien der EKM, in denen Kirchenkreise aus beiden Vorgängerkirchen zusammengefasst sind.
Die Vorläufige Kirchenleitung der damals noch zur Evangelischen Kirche der altpreußischen Union gehörenden Kirchenprovinz Sachsen beschloss im Januar 1946, die drei Generalsuperintendenturen als Aufsichtsbezirke durch sieben Propsteien (1947 kam eine achte dazu) zu ersetzen.[1] Im Regierungsbezirk Erfurt waren dies die Propsteien Erfurt (mit dem Gebiet der heutigen Kirchenkreise Erfurt und Henneberger Land sowie dem Südteil des heutigen Kirchenkreises Eisleben-Sömmerda) und Südharz (mit Sitz in Nordhausen und dem Gebiet der heutigen Kirchenkreise Mühlhausen und Südharz). Die beiden Propsteien wurden 1994 zur Propstei Erfurt-Nordhausen vereint.
Auch in der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Thüringen wurden 1946 vier Aufsichtsbezirke gebildet, für die Oberkirchenräte aus dem Landeskirchenamt als Visitatoren beauftragt wurden. Es waren die Aufsichtsbezirke Ost (mit Sitz in Gera), Mitte (mit Sitz in Weimar), West (mit Sitz in Gotha) und Süd (mit Sitz in Meiningen). Der Aufsichtsbezirk Mitte wurde 1998 aufgelöst und sein Gebiet auf die drei anderen Aufsichtsbezirke aufgeteilt. Seitdem gehörten zum Aufsichtsbezirk West die Kirchenkreise Apolda-Buttstädt, Bad Frankenhausen-Sondershausen, Eisenach-Gerstungen, Gotha, Waltershausen-Ohrdruf und Weimar.
Pröpste bzw. Visitatoren
Erfurt
- 1946–1948: Gerhard Gloege
- 1948–1950: Gottfried Hein
- 1950–1973: Walter Verwiebe
- 1973–1994: Heino Falcke
Südharz
- 1946–1956: Fritz Führ
- 1956–1975: Johannes Hoffmann
- 1975–1985: Rolf Stubbe
- 1986–1994: Joachim Jaeger
Erfurt-Nordhausen
- 1994–2000: Joachim Jaeger
- 2000–2010: Elfriede Begrich
Aufsichtsbezirk West
- 1946–1963: Oskar Ziegner
- 1963–1975: Hans Kühlke
- 1975–1988: Walter Saft
- 1988–1998: Burkhard Schröter
- 1998–2000: Peter Zimmermann (zuvor Visitator des Aufsichtsbezirk Mitte)
- 2000–2009: Reinhard Werneburg
Eisenach-Erfurt
- 2010–2013: Reinhard Werneburg
- 2013–: Christian Stawenow
Weblinks
Einzelnachweise
- Carsten Nicolaisen, Ruth Pabst: Handbuch der deutschen evangelischen Kirchen 1918 bis 1949. Organe – Ämter – Verbände – Personen. Band 2: Landes- und Provinzialkirchen. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2017, ISBN 978-3-647-55794-6, S. 248.