Prinzessin Peach
Prinzessin Peach (jap. ピーチ姫, Pīchi-hime, außerhalb Japans ehemals Prinzessin Toadstool genannt) ist eine Figur aus den Videospielen der Super-Mario-Reihe. In der Mehrheit dieser Jump-’n’-Run-Spiele kommt ihr die Rolle der zu rettenden Prinzessin zu. Im Nintendo-DS-Spiel Super Princess Peach ist sie die Hauptfigur, die den entführten Mario retten muss. Daneben taucht sie in Super Mario Bros. 2 und Mario-Spielen anderer Genres als wählbare Spielfigur auf.
Entstehung
Im Arcade-Spiel Donkey Kong (1981), dem ersten Titel mit Nintendos Mario (der damals aber noch „Jumpman“ hieß),[1] tritt Pauline auf, eine der bekanntesten Videospielfiguren vom Typ der „Jungfrau in Nöten“.[2] 1985 erschien das Spiel Super Mario Bros., in dem Peach[3] (in den Vereinigten Staaten Toadstool; „Peach“ etablierte sich erst mit dem Spiel Super Mario 64)[4] die Rolle des zu rettenden Fräuleins einnahm.[5]
Die erste Zeichnung der Figur stammt vom Super-Mario-Schöpfer Shigeru Miyamoto und ist Teil der Grafik auf dem japanischen Spielmodul zu Super Mario Bros. Auf dieser Darstellung aufbauend erstellte der Anime-Zeichner Yōichi Kotabe alle nachfolgenden Designs der Figur. Er orientierte sich dabei an Vorgaben von Miyamoto, der sich eine Figur wünschte, die stur, aber auch niedlich wirkt und katzenartige Augen hat.[6]
Aussehen
Prinzessin Peach hat langes, stufiges, blondes Haar, blaue Augen und eine schlanke Figur. Sie trägt ein rosa Ballkleid, weiße Handschuhe, runde Ohrringe und eine kleine, gezackte, goldene Krone. In den Mario-Sportspielen trägt sie auch rosa Sport-Kleidung und ihr Haar ist zu einem Zopf gebunden.[4][7]
Auftritte
Videospiele
Zum ersten Mal trat Prinzessin Peach in Super Mario Bros. auf.[8] In diesem Spiel wird sie von Marios Erzfeind Bowser entführt und gefangen gehalten.[3] Auch in nachfolgenden Jump-and-Run-Spielen muss sie des Öfteren gerettet werden.[9][10] Die amerikanische und europäische Ausgabe des Spiels Super Mario Bros. 2 – eine Version des japanischen Videospiels Doki Doki Panic mit Mario-Figuren – enthält Prinzessin Peach als spielbare Figur. Dem Spieler ist es möglich, mit ihr kurze Zeit in der Luft zu schweben.[11] Im dritten Mario-Bros-Spiel muss sie wieder von Mario gerettet werden. In Super Princess Peach für den Handheld Nintendo DS ist Peach die Protagonistin und muss Mario und seinen Bruder Luigi aus Bowsers Gewalt befreien. [4]
Neben den Jump ’n’ Runs erscheint Peach als spielbare Figur in Videospielen anderer Genres. Sie ist eine wiederkehrende Figur in den Titeln der Mario-Kart-Rennspielreihe. Weitere Auftritte hat Peach in den Serien Super Smash Bros. und Mario Party[12], in dem Super-Nintendo-Rollenspiel Super Mario RPG und dem Wii-Titel Super Paper Mario[13] sowie in Sportspielen (Baseball,[14] Basketball, Fußball,[15] Golf,[16] Tennis[17]).[4]
Fernsehserien
In der Serie The Super Mario Brothers von DiC Entertainment ist Peach eine der regelmäßig auftauchenden Figuren.[18] Anders als in den Vorlagen wird Peach in den Serien nicht von Bowser entführt, sondern hilft Mario aktiv bei seinen Abenteuern.
Kritik
Die Prinzessin wird als Beispiel der ewig zu beschützenden/zu rettenden Frau genannt, die durch ihren Helden befreit werden muss.[19][20]
Das Verhalten in den Mario-Spielen, in denen die Prinzessin spielbar ist, entspreche oft dem einer typischen blonden und hilflosen Prinzessin, die zu schmollen beginne, wenn sie ihr Ziel nicht erreichen kann.[21] Eine Spielkritik attestiert dem Spiel Super Princess Peach „sexistische Untertöne“, weil Peachs Geheimwaffe darin bestünde, dass sie unverhofft emotionale Ausbrüche bekommen könne.[22]
Ungeachtet dessen ist Prinzessin Peach als spielbarer Charakter vor allem bei Mädchen beliebt. Sowohl ihre magischen Fähigkeiten als auch ihre Konzeption als hübsche Prinzessin verhelfen ihr zu einer erhöhten Beliebtheit bei Mädchen. Jungen hingegen sehen sie als schwächer an.[23]
Siehe auch
Anmerkungen und Einzelnachweise
- Rus McLaughlin: IGN Presents: The History of Super Mario Bros. In: IGN. Ziff Davis, 13. September 2010, abgerufen am 9. August 2015 (englisch).
- Nina B. Huntemann: Pixel Pinups: Images of Women in Video Games. In: Rebecca Ann Lind (Hrsg.): Race Gender Media. Considering Diversity across Audiences, Content, and Producers. Pearson Education 2004. ISBN 0-205-34419-4, S. 252. (englisch) “Perhaps the most famous distressed damsel is Pauline, the object of a plump male carpenter's affections in [Donkey Kong]”
- gamespot.com: Spielkritik zu Super Mario Bros. Deluxe vom 28. Januar 2000 (englisch, aufgerufen am 5. Februar 2016)
- Samuel Claiborn: Princess Peach: A Visual History. In: IGN. Ziff Davis, 16. Dezember 2010, abgerufen am 9. August 2015 (englisch).
- gamespot.com: Spielkritik zur Wii-Wiederveröffentlichung von Super Mario Bros vom 2. Januar 2007 (englisch, aufgerufen am 5. Februar 2016)
- nintendo.de: Iwata frag: Teil 8 - Ein Animationslehrgang Punkt 4: Zeichnen Sie einen Teppich! (aufgerufen am 29. April 2011; benötigt JavaScript)
- ign.com (Memento des Originals vom 20. Dezember 2010 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. : Darstellungen von Prinzessin Peach in verschiedenen Videospielen (englisch, aufgerufen am 29. April 2011)
- ign.com: Eintrag zur Figur (englisch, aufgerufen am 29. April 2011)
- gamespot.com: Vorschau zu Super Princess Peach vom 1. Februar 2006 (englisch, aufgerufen am 5. Februar 2016)
- gaming-universe.de (Memento des Originals vom 4. August 2010 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. : Spielkritik zu Super Princess Peach vom 26. Mai 2006 (aufgerufen am 29. April 2011)
- Lucas M. Thomas: Super Mario Bros. 2 Review. In: IGN. Ziff Davis, 5. Juli 2007, abgerufen am 9. August 2015 (englisch).
- Peer Schneider: Mario Party. (Nicht mehr online verfügbar.) In: IGN. Ziff Davis, 11. Februar 1999, archiviert vom Original am 2. Juni 2010; abgerufen am 9. August 2015 (englisch). Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Matt Casamassina: Super Paper Mario Review. In: IGN. Ziff Davis, 5. April 2007, abgerufen am 9. August 2015 (englisch).
- Matt Casamassina: Mario Superstar Baseball. (Nicht mehr online verfügbar.) In: IGN. Ziff Davis, 25. August 2005, ehemals im Original; abgerufen am 9. August 2015 (englisch). (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Matt Casamassina: Super Mario Strikers. (Nicht mehr online verfügbar.) In: IGN. Ziff Davis, 2. Dezember 2005, archiviert vom Original am 13. Juli 2011; abgerufen am 9. August 2015 (englisch). Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- gamespot.com: Spielkritik zu Mario Golf (Nintendo 64) vom 30. Juli 1999 (englisch, aufgerufen am 5. Februar 2016)
- Matt Casamassina: Mario Tennis 64. (Nicht mehr online verfügbar.) In: IGN. Ziff Davis, 18. August 2000, archiviert vom Original am 2. Mai 2009; abgerufen am 9. August 2015 (englisch). Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Super Mario Brothers auf Big Cartoon Database. Abgerufen am 29. April 2011.
- Karen E. Dill, Kathryn P. Thill: Video Game Characters and the Socialization of Gender Roles: Young People’s Perceptions Mirror Sexist Media Depictions. In: Sex Roles. Band 57, Nr. 11-12, 17. Oktober 2007, ISSN 0360-0025, S. 851–864, doi:10.1007/s11199-007-9278-1.
- Christian Schiffer: Lara Crofts Erbinnen. (Nicht mehr online verfügbar.) In: BR-Online. Archiviert vom Original am 1. April 2010; abgerufen am 17. April 2010.
- Elena Bartozzi: “I Am Shocked, shocked!” Breaking taboos in digital gameplay. In: Loading… 2, Nr. 3, 2008. Die Formulierung dort lautet: ... early Mario games depicted the only female character as a princess who must be rescued. In more recent spin-offs of the Mario series it is possible to play as a female avatar, Princess Peach. She exhibits all the stereotypes of a blond, helpless princess and visibly pouts when she loses. When a male player chooses to play as the Princess, he is engaging in cross gender play and reinforcing female gender stereotypes at the same time.
- gamespot.com: Spielkritik zu Super Princess Peach vom 27. Februar 2006 (englisch, aufgerufen am 5. Februar 2016)
- Valerie Walkerdine, Playing the Game. Young girls performing femininity in video game play. In: Feminist Media Studies 6, Nr. 4, 2006, S. 519–537, hier S. 524 f.
Weblinks
- Prinzessin Peach in der Internet Movie Database (englisch)
- Prinzessin Peach im MarioWiki