Praya East Reclamation Project

Beim Praya East Reclamation Project zur Landgewinnung in Hongkong betrieb die Sang Lee & Co. um 1921–1929 zwei Feldbahnen mit Spurweiten von 600 mm und 1067 mm (3½ Fuß).

Praya East Reclamation Project
Schmalspurbahn (1067 mm) an der Morrison Hill Quarry um 1922
Unterquerung der Hennessy Road Bridge am Bowrington Canal
Schmalspurbahn (1067 mm) an der Morrison Hill Quarry um 1922

Unterquerung der Hennessy Road Bridge am Bowrington Canal
Spurweite:600 mm und 1067 mm
Morrison Hill Quarry
Am Bowrington Canal und auf der Heard Street
Hennessy Road (Hong Kong Tramways)
Am Bowrington Canal und auf der Stuart Road
Praya East Reclamation Project

Geschichte

Auf Hong Kong Island verlief die alte Küstenlinie Praya East bis 1921 entlang der heutigen Johnston Road(en).[1] 1921 erhielt die Firma Sang Lee & Co., deren Angebot mit 2.397.323,00 HK$ das niedrigste war, den Auftrag für die Landgewinnung erforderlichen Erdbewegungsarbeiten.[2][3] Das nach der alten Küstenlinie benannte Landgewinnungsprojekt dauerte vom 1. November 1921 bis 31. Mai 1929.[1]

Handbetriebene Decauville-Bahn mit 600 mm Spurweite

In den 1920er Jahren wurde in Hong Kong für das Praya East Reclamation Project eine handbetriebene Decauville-Bahn auf der Heard Street verlegt, um Sand, Erde und Gestein vom Steinbruch am Morrison Hill(en) zum Landegwinnungsprojekt an der Küste zu transportieren.[4] Der von der Kolonialverwaltung beauftragte Bauunternehmer, die Firma Sang Lee & Co., setzte dafür in Frankreich hergestelltes, leicht zu verlegendes fliegendes Gleis sowie 50 Decauville-Kipploren.[1]

Dampflokbetriebene Schmalspurbahn mit 1067 mm Spurweite

Unterquerung der Hennessy Road Bridge am Bowrington Canal

In den 1920er Jahren wurde in Hong Kong für das Praya East Reclamation Project eine Dampf-Schmalspurbahn entlang des Bowrington Canal verlegt, um Gestein vom Steinbruch am Morrison Hill(en) zum Landegwinnungsprojekt an der Küste zu transportieren.[4] Die Firma Sang Lee & Co., erwarb dafür vier Dampflokomotiven, 1,6 km schweres Schmalspur-Gleis mit einem Metergewicht von 17,5 kg/m (35 lbs/yard)[5][6] und 3,2 km mittelschweres Gleis mit einem Metergewicht von 15 kg/m (30 lbs/yard) und 1,6 km leichtes Gleis mit 6 kg/m (12 lbs/yard). Darüber hinaus beschaffte sie Bausätze mit Achsgehäusen für einhundert hölzerne Seitenkipper mit einem Ladevolumen von jeweils 0,09 m³ (3¼ Kubikfuß).[1]

Die dem Bowrington Canal entlangführende, zweigleisige Dampfeisenbahn wurde im Juli 1922 in Betrieb genommen, woraufhin der Transport mit den hölzernen Seitenkippern begann. Bis Ende des Jahres 1922 wurden 11.610 m³ (410.000 Kubikfuß) Gestein transportiert. Zusätzlich zu der Strecke am Bowrington Canal wurde auf der Heard Street ein Schmalspurgleis mit 1067 mm Spurweite verlegt, woraufhin ab März 1923 auch dort von Lokomotiven gezogene, hölzerne Seitenkipper eingesetzt wurden.

Ein Bauarbeiter löst das Gestein mit einer Hacke
Gestein wird oberhalb der Fel­sen mit Brettern gespeichert
Gestein rutscht über ein Brett in den Wagen


Im Steinbruch wurde das Gestein am oberen Ende einer Rinne von einem Bauarbeiter mit einer Hacke gelöst, und dann oberhalb der Felsen mit Brettern gespeichert, bis es über ein Brett in die Wagen rutschen konnte.[2] Nachdem der Bauunternehmer etwa 1½ Jahre lang gearbeitet hatte, erschienen große Mengen an Felsbrocken in Schnittflächen des Steinbruchs. Das Entfernen dieser Felsbrocken erhöhte nicht nur die Kosten für die Beschaffung von Füllmaterial erheblich, sondern verlangsamte auch den Fortschritt der Landgewinnung solchen in solchem Maße, dass der Auftragnehmer bis spät in die Nacht arbeiten musste, um die Fortschritte bei der Ausführung der Arbeiten innerhalb der Vertragszeit konstant zu halten. Die Bedingungen verschlechterten sich zunehmend, so dass der Auftragnehmer im März 1924 berichtete, dass er die Arbeiten nicht zu seinem Vertragspreis von 0,23 HK$ ausführen könne. Die Kolonialverwaltung zahlte schließlich einen Aufpreis von 76 %, damit der Auftragnehmer die Arbeiten abschließen konnte.

Landgewinnung

Das durch die Landgewinnung gewonnene Gebiet, 1921–1929

Durch die Landgewinnung gewonnene Fläche entwickelte sich kumuliert wie folgt:[1]

JahrHektarAcresProzent
192414,6 ha36 Acres40 %
192517,8 ha44 Acres49 %
192623,7 ha58,5 Acres65 %
192730,3 ha75 Acres83 %
192835,2 ha87 Acres97 %
192936,4 ha90 Acres100 %

Einzelnachweise

  1. David Bell: c.1928 Praya East Reclamation.
  2. David Bell: 1920s Excavation of Morrison Hill.
  3. David Bell: Photo 25: Goodbye Morrison Hill In: Old Hong Kong Photos and The Tales They Tell, Volume 2. ISBN 9789887827610.
  4. David Bell: 1920s Bowrington Canal.
  5. S.W. Poon und K.Y. Ma: The History of Quarrying in Hong Kong, 1840–1940.
  6. David Bell schreibt vermutlich versehentlich 77,5 kg/m (155 lbs/yard).

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