Postamt (Nordhausen)
Das ehemalige Post- und Telegraphenamt, erbaut 1876 bis 1879, ist ein Baudenkmal in Nordhausen im Landkreis Nordhausen (Thüringen) und befindet sich in der Dr.-Wilhelm-Külz-Straße 7 (früher Ritterstraße), Königshof 6/7 südwestlich der Nordhäuser Rathauses.
Geschichte
Die aus 4 alten Grundstücken innerhalb der Stadt Nordhausen zusammengekaufte Baustelle für das neue Posthaus hat 2 Strassenfronten, welche in einem beinahe rechten Winkel zusammenstossen, und ist im Übrigen von Nachbar-Grundstücken eingeschlossen. An der Ecke war durch die festgesetzte Bauflucht eine Abschrägung verlangt. Die Herstellung des neuen Gebäudes soll in diesem Jahre beginnen. Der Postverkehr ist in Nordhausen, einer Stadt von 21.464 Einwohnern, so bedeutend, dass nicht weniger als 25 Beamte und 39 Unterbeamte daselbst beschäftigt werden. Es erschien am zweckmässigsten, den Eingang für das Publicum von der abgestumpften Ecke aus anzunehmen.[1]
Die Ausführung wurde erst im Frühjahr 1876 begonnen, der Grundriß ist von dem bautechnischen Mitglied der obersten Post- und Telegrafen-Verwaltung Hrn. Geh. Ober-Regierungsrath August Kind in Berlin entworfen; der Architekten-Entwurf von Leitlof, Berlin. Überarbeitung, Bauausführung und Bauleitung durch Baumeister Kämmerer. Am 30. Dez. 1878 erfolgte die feierliche Einweihung.
1895/96 erhielt das Postgebäude einen Erweiterungsbau, der vollkommen ähnlich gestaltet wurde. Direkt an das bestehende Gebäude wurde ein Turmbau angeschlossen.
Während des Zweiten Weltkriegs, bei Luftangriffen auf Nordhausen wurde die Post nur leicht beschädigt.
Durch den Neubau der Post am Lutherplatz 1961–1963 verlor die Alte Post Funktionsbereiche.
Durch die Deutsche Telekom, als Eigentümerin des Gebäudes, erfolgte in den Jahren 1995–1997 eine umfangreiche Sanierung des historischen Gebäudes.
Gebäude
Charakteristisch an dem zweigeschossigen, winkelförmigen Bau mit zwei gleichlangen Flügeln ist die äußere Ziegelsteinverblendung aus gelben Klinkersteinen zur Straße, die mit Terrakotta-Köpfen und Frisen ornamentiert wurde.
Durch das Nordhäuser Architekturbüro Tobias Winkler erfolgte nach mehrjährigem Leerstand 2016 im Auftrag des neuen Bauherren Axel Heck Immobilien eine gelungene Revitalisierung des unter Denkmalschutz stehenden Gebäudekomplexes: „...Umnutzung des ehemaligen Postgebäudes zu einer Wohnanlage mit 18 großzügigen Mietwohnungen unterschiedlicher Größe. Wesentlicher Aspekt bei der Umnutzung und Sanierung war der Erhalt der historischen und reich verzierten Verblendmauerwerksfassaden an Straßen- und Hofseite, der historischen Treppenhäuser und Innentüren aus der Entstehungszeit. Historische Guß-Stützen im Gebäude wurden in die neuen Wohnungsgrundrissen integriert.“[2]
Weblinks
Einzelnachweise
- Schwatlo, C., Kaiserliches General-Postamt in Berlin, in: ZfB XXV (1875), Heft I–III, Sp. 302f Über diesen Postbau: Bericht über das erste Jahrfünft des Postbauwesens
- Revitalisierung