Popova skála

Der Popova skála (deutsch Pfaffenstein) ist ein 565 m hoher Berg im Lausitzer Gebirge, dessen Gipfel aus einem markanten Sandsteinfelsen besteht. Er stellt eine Dominante des nordöstlichen Lausitzer Gebirges dar. Aus der Ferne sieht der Felsen einer Burgruine ähnlich.

Popova skála

Pfaffenstein

Höhe 565,3 m n.m.
Lage Tschechien
Gebirge Lausitzer Gebirge
Koordinaten 50° 49′ 32″ N, 14° 48′ 48″ O
Popova skála (Tschechien)
Gestein Sandstein

Lage und Umgebung

Der Felssporn d​es Popova skála thront über d​em Weißbachtal, d​as die Grenze zwischen Tschechien u​nd Deutschland bildet. Vom Felsen h​at man e​ine der schönsten Aussichten a​uf das Lausitzer Gebirge, d​as Riesengebirge, d​as Isergebirge, d​en Jeschken, d​ie Vulkankegel d​es nordböhmischen Berglandes, d​en Hochwald, d​as Zittauer Gebirge u​nd zur Landeskrone b​ei Görlitz s​owie auf d​ie Städte Zittau u​nd Hrádek n​ad Nisou (Grottau).

Geschichte

Der Pfaffenstein wurde im Jahr 1893 klettertechnisch erschlossen. Im Jahre 1907 wurde der Felsen vom Gebirgsverein Lückendorf mit einer eisernen Treppe zugänglich gemacht. Ein Jahr später wurde am Fuße des Felsens vom Lückendorfer Gebirgsverein eine kleine hölzerne Schutzhütte errichtet, die den Namen „Hugo-Hütte“ trug. Namensgeber war Hugo Lubisch sen. aus Lückendorf, ein erfolgreicher Bohringenieur und Tiefbohrunternehmer. Von ihr sind heute nur noch Fundamentreste zu sehen. Auch heute ist der Pfaffenstein ein bedeutendes Kletterziel. Neunzehn Kletterwege bis zur Schwierigkeit IXa (Sächsische Skala) führen zum Gipfel. Zu Beginn des Jahres 1934 löste sich der Gipfelfelsen und drohte abzustürzen. Mitglieder des Deutschen Gebirgsvereins für das Jeschken- und Isergebirge sicherten deshalb den Felsen mit einer Mauer aus Sandsteinquadern. Südöstlich des Pfaffensteins wurde früher Sandstein abgebaut. Südwestlich befinden sich einige Eisenerzabbaustellen.

Treppenanlage

Namensherkunft

Der Name Pfaffenstein leitet s​ich nicht v​on Pfaffe ab, sondern v​on einer Sagengestalt, welche a​ls altes Männlein i​n den Felsen hausen u​nd durch Pfeifen (= Pfaffen) unheilvolle Ereignisse vorhersagen soll.

Wege zum Gipfel

Von deutscher Seite a​us erreicht m​an den Gipfel a​m besten v​om Forsthaus Lückendorf, über d​en Grenzübergang (Fußgänger) i​m oberen Weißbachtal, vorbei a​m Hufeisenstein. Beschwerlicher i​st der Weg v​on Hartau (Zittau) o​der dem tschechischen Hrádek n​ad Nisou (Grottau). Von Loučná (Görsdorf) führen Wege z​um Gipfel über d​en Sedlecký Špičák (Spitzberg [544 m], b​laue Markierung), d​urch das Weißbachtal o​der hinauf n​ach Dolní Sedlo (Spittelgrund) u​nd durch d​as Krásný důl (Kaisergrund).

Geologie

Der Gipfelbereich u​m den Popova skála ähnelt e​iner Anhäufung w​ild durcheinander liegender riesiger Steinblöcke. Die Sandsteinfelsen wurden h​ier durch tektonische Kräfte i​n unterschiedlichen Winkeln aufgestellt. Fortschreitende Verwitterung s​chuf bizarre Formen. Es entstanden s​teil abfallende Felswände (Aussichtskanzel a​uf dem Gipfel) s​owie durch übereinanderliegende Blöcke geschaffene Höhlen u​nd Felstore.

Literatur

  • Andreas Bültemeier: Wanderungen Lausitzer Gebirge und böhmisches Niederland. Oberlausitzer Verlag, Spitzkunnersdorf 2002, ISBN 3-933827-29-9.
  • Jahrbuch des deutschen Gebirgsverein für das Jeschken- und Isergebirge, Reichenberg 1907.
Commons: Popova skála – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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