Plicopurpura
Plicopurpura ist der Name einer Gattung mittelgroßer Schnecken aus der Familie der Stachelschnecken, die drei anerkannte Arten im Ostpazifik und der Karibik umfasst.
Plicopurpura | ||||||||||||
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Gehäuse von Plicopurpura patula. Lovell Augustus Reeve, 1843 (Conchologia iconica) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Plicopurpura | ||||||||||||
Cossmann, 1903 |
Merkmale
Die mittelgroßen bis großen, bauchig eiförmigen Gehäuse der Plicopurpura-Arten haben ein kleines, etwas erhobenes Gewinde und einen schief eiförmigen, sehr großen Körperumgang, der keine Varicen, sondern nur glatte und knotige Spiralreifen aufweist. Die große und weite, eiförmige und oben breit gerundete Gehäusemündung ist unten ausgeschnitten und läuft in einen sehr kurzen Kanal aus. Ihre äußere Lippe ist an der Innenseite mit Zähnen besetzt oder an mehreren Stellen umgefaltet. Die etwas konkave, abgeflachte, schwielige Spindel hat einen breiten, angedrückten Rand und in der Mitte 1 bis 2 Spiralfalten.[1]
Die Schnecken sind getrenntgeschlechtlich mit innerer Befruchtung. Jedes begattete Weibchen legt bis zu 150 flaschenförmige Eikapseln ab, die jeweils etwa hundert bis tausend Eier enthalten. Diese entwickeln sich in den Kapseln ohne Nähreier lecithotroph zu Veliger-Larven, die nach wenigen Wochen schlüpfen und eine mehrmonatige pelagische Phase durchmachen, während der sie sich von Plankton ernähren. Schließlich findet am Boden die Metamorphose zur Schnecke statt.[2]
Vorkommen und Lebensweise
Die Schnecken der Gattung Plicopurpura leben im Pazifischen Ozean an der Küste Mittelamerikas und der Karibik. Man findet die Schnecken meist auf felsigem Untergrund in der Gezeitenzone. Sie ernähren sich insbesondere von anderen Schnecken, die sie angreifen, indem sie ihre Proboscis unter das Operculum pressen.[3][4]
Arten
Zu der Gattung Plicopurpura gehören laut World Register of Marine Species folgende drei Arten:[5][6][7]
- Plicopurpura columellaris (Lamarck, 1816) im Ostpazifik
- Plicopurpura eudeli (G. B. Sowerby III, 1903) im Ostpazifik
- Plicopurpura patula (Linnaeus, 1758) in der Karibik und im Ostpazifik
Plicopurpura pansa (Gould, 1853) ist hiernach allerdings ein Synonym von Plicopurpura columellaris.
Einzelnachweise
- Wilhelm Wenz: Gastropoda: Allgemeiner Teil und Prosobranchia. In: O. H. Schindewolf (Hrsg.): Handbuch der Paläozoologie. Gebrüder Borntraeger, 1962. S. 1115.
- Ludwig C. A. Naegel (2004): Laboratory spawning of the purple snail Plicopurpura pansa (Gastropoda: Muricidae). Revista de Biología Tropical 52 (1), S. 57–65.
- Stephen D. Garrity, Sally C. Levings (1981): A predator-prey interaction between two physically and biologically constrained tropical rocky shore gastropods: Direct, indirect and community effects. Ecological Monographs 51, S. 267–286 (JSTOR).
- Joseph C. Britton, Brian Morton: Shore Ecology of the Gulf of Mexico. University of Texas Press, Austin 2014.
- Plicopurpura Cossmann, 1903. World Register of Marine Species.
- Martine Claremont, Geerat Vermeij, Suzanne T Williams, David G. Reid (2012): Global phylogeny and new classification of the Rapaninae (Gastropoda: Muricidae), dominant molluscan predators on tropical rocky seashores. Molecular Phylogenetics and Evolution 66 (1), S. 91–102.
- Gerard M. Wellington, Armand M. Kuris (1983): Growth and Shell Variation in the Tropical Eastern Pacific Intertidal Gastropod Genus Purpura: Ecological and Evolutionary Implications. The Biological Bulletin 164 (3), S. 518–535 (JSTOR).