Placide Nicod
Placide Nicod (* 29. Januar 1876 in Bottens; † 1. August 1953 in Evian; katholisch; heimatberechtigt in Malapalud) war ein Schweizer Orthopäde.
Leben
Placide Nicod kam am 29. Januar 1876 in Bottens als Sohn des Landwirts Gustave Nicod und der Marie geb. Chiffelle zur Welt. Er studierte Medizin an der Universität Genf und erlangte 1901 das schweizerische Ärztediplom. Seit 1908 Assistenzarzt bei César Roux in Lausanne, wurde er 1912 promoviert.[1]
Beruflich war er ab 1903 als Arzt am Hospice orthopédique de la Suisse romande in Lausanne tätig, als dessen Chefarzt und Direktor er von 1905 bis 1948 fungierte. Darüber hinaus lehrte Nicod ab 1913 als Privatdozent für Orthopädie, von 1931 bis 1947 als a.o. Professor für Orthopädie und chirurgische Orthopädie sowie von 1935 bis 1947 für Physiotherapie, an der Universität Lausanne. Zudem eröffnete er im Jahr 1912 ein orthopädisches Privatinstitut, das sich auf die Bewegungstherapie spezialisierte.[2]
Als Urenkel des Politikers François Nicolas Longchamp heiratete er 1903 Marie-Madeleine, die Tochter des Tessiner Unternehmers Donato Brazzola. Er starb im 78. Lebensjahr.
Wirken
Placide Nicod galt als der führende Westschweizer Orthopäde seiner Zeit, der sich besondere Verdienste um die (orthetische) Therapie der Kinderlähmung, die Etablierung der operativen Orthopädie sowie die physiotherapeutische Ausbildung erwarb.
Literatur
- Beat Rüttimann: Wilhelm Schulthess (1855–1917) und die Schweizer Orthopädie seiner Zeit, 1983, S. 137–143.
- Michel Gross: Placide Nicod. 1993.
- Professeurs Lausanne, S. 918 f.
Weblinks
- Hubert Steinke: Nicod, Placide. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
Einzelnachweise
- Dissertation: Le genu valgum.
- Arnd Krüger: Geschichte der Bewegungstherapie, in: Präventivmedizin. Springer, Heidelberg Loseblatt Sammlung 1999, 07.06, S. 1–22.