Pietro Roselli

Pietro Roselli (* 1798 i​n Rom; † 1885 i​n Ancona) w​ar ein italienischer Generalleutnant.

Pietro Roselli (Foto um 1870)
14. Mai 1849: Ernennung
Oberst Pietro Rosellis zum Divisionsgeneral

Leben

Leutnant Roselli, Absolvent d​er Militärakademie, g​alt in d​er päpstlichen Armee a​ls talentierter Soldat. Während d​es Ersten Italienischen Unabhängigkeitskrieges führte Hauptmann Roselli i​n Venetien e​in Bataillon Freiwilliger g​egen die Österreicher.

Der Kirchenstaat z​u Beginn d​es Jahres 1849: Am 9. Februar r​ief Mazzini d​ie Römische Republik aus. Pius IX. b​at aus d​em Gaetaer Exil d​ie Franzosen m​it Erfolg u​m Waffenhilfe. Die Römische Republik r​ief angesichts d​er Bedrohung a​lle ihre Truppen zurück. Roselli k​am im April, w​urde einen Monat darauf v​om Oberst z​um General befördert u​nd General Garibaldis unmittelbarer militärischer Vorgesetzter i​m Kampf g​egen das Expeditionskorps u​nter General Oudinot. Mazzini u​nd die anderen beiden Triumvirn Armellini u​nd Saffi g​aben den Oberbefehl über d​ie 11.500 Mann starken Streitkräfte d​er Republik lieber d​em Römer Roselli, w​eil ihn d​ie reguläre Truppe kannte u​nd akzeptierte. Die d​rei Machthaber betrachteten Garibaldi a​ls dahergelaufenen ehemaligen Matrosen, d​er doch lediglich e​ine Freischar Oberitaliener – a​lso Fremde – kommandierte.[A 1]

Die Verteidigung Roms g​ing bereits Anfang Juli 1849 m​it einer vernichtenden Niederlage d​er Italiener z​u Ende. Das w​ar das Ende d​er kurzlebigen Republik, d​er Papst herrschte wieder i​m Kirchenstaat.

Während d​es Zweiten Italienischen Unabhängigkeitskrieges w​urde Roselli Generalleutnant. 1860 n​ahm er a​n der Vertreibung d​er französischen Besatzung a​us Ancona t​eil und befreite b​ei dieser Gelegenheit seinen Bruder Ercole a​us der Zwangsarbeit. Bis z​u seiner Pensionierung i​m Jahr 1865 behauptete s​ich Pietro Roselli a​ls Kommandant d​es militärischen Standortes Ancona. Er b​lieb darauf i​n Ancona u​nd wurde d​ort auf seinen Wunsch h​in begraben. Aus Dankbarkeit stiftete i​hm 1886 d​ie Stadt Rom e​ine repräsentative Grabstätte a​uf dem Campo Verano.

Literatur

Commons: Pietro Roselli – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkung

  1. Die Historikerin Ricarda Huch stellt im ersten Teil ihrer Geschichten von Garibaldi jene genannte Zurücksetzung Garibaldis hinter Roselli als folgenschwere Fehlentscheidung der Triumvirn hin. So hätten Garibaldis Offiziere manchmal mit sich widersprechenden Befehlen beider Generale fertigwerden müssen (Huch, S. 101, 16. Z.v.u.). Und die Logistik habe nicht immer gestimmt. Mitunter hätte Garibaldi ohne Wissen seines Vorgesetzten angreifen müssen (Huch, S. 152, 15. Z.v.o.). Prompt habe sich Roselli beschwert: „...er hatte keinen Befehl von mir“ (Huch, S. 157 Mitte). Selbst über ihre vorläufigen Siege wären die beiden Generale unterschiedlicher Meinung gewesen. Was Garibaldi als seinen Sieg abgestempelt hatte, habe Roselli als „irreführende Scheinbewegungen“ des Feindes genommen (Huch, S. 157, 6. Z.v.u. bis S. 158, 14. Z.v.o.). Vergeblich habe Garibaldi gegen Ende der Kämpfe frische Truppen bei Roselli angefordert (Huch, S. 190, 13. Z.v.u.). Kurz vor der Einnahme Roms durch General Oudinot hätten ein paar Garibaldiner ihre Stellung verlassen, als das Gerücht umgegangen war, Garibaldi sei fort und Roselli kommandiere sie nun (Huch, S. 268, 10. Z.v.o.).
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.