Pietro Lando
Pietro Lando (* um 1462 in Venedig; † 9. November 1545 ebenda) war 78. Doge der Republik Venedig zwischen 1538 und 1545. Während seiner Regierungszeit wurde der Krieg mit den Türken unter territorialen und finanziellen Verlusten für Venedig beendet.
Familie
Die Familie Lando ist zum ersten Mal im Jahre 1151 in venezianischen Akten verzeichnet. Sie gehörte zu den case nuove.
Leben
Nach einem Studium der Philosophie schlug Lando zunächst die Karriere eines Kaufmanns ein. Er wurde gerühmt wegen seiner hervorragenden nautischen Kenntnisse. Nach seiner Rückkehr nach Venedig, betätigte er sich zunächst als Jurist, wurde dann als Botschafter zum Vatikan geschickt, von dort aber nach kurzer Zeit abberufen, um ein Flottenkommando zu übernehmen. Er hatte eine ansehnliche Karriere als Generalkapitän aufzuweisen. Während eines Kampfes gegen die päpstlichen Truppen im Jahre 1509 wurde er bei Faenza gefangen genommen und erst 1512 wieder freigelassen. Während seiner Zeit als Podestà von Padua ließ er die Universität erneuern. 1534 wurde er Prokurator an San Marco.
Das Dogenamt
Während seines Dogats kam es zu einem Ende des Krieges mit den Türken, der von seinem Vorgänger Andrea Gritti begonnen worden war. Er sah sich gezwungen, einen erniedrigenden Friedensvertrag mit Süleyman I. im Jahre 1540 zu unterzeichnen, wodurch die letzten Besitzungen Venedigs auf der Peloponnes an das Ottomanische Reich übergingen. Venedig hatte zusätzlich erhebliche Reparationen an den Sieger zu zahlen.
Bilder
- Palma Giovane: Der Leichnam des toten Christus, von Engeln getragen, wird von den Dogen Pietro Lando und Marcantonio Trevisan angebetet. Sala del Senato, Dogenpalast
Grabmal
Sein Grabmal befand sich in der inzwischen abgerissenen Kirche San Antonio di Castello.
Literatur
- Andrea Da Mosto: I Dogi di Venezia. Mailand 1960.
- Helmut Dumler: Venedig und die Dogen. Düsseldorf 2001.
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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Andrea Gritti | Doge von Venedig 1538–1545 | Francesco Donà |