Piesdorf (Könnern)

Piesdorf i​st ein Ortsteil d​er Ortschaft Belleben d​er Stadt Könnern i​m Salzlandkreis i​n Sachsen-Anhalt.

Piesdorf
Stadt Könnern
Eingemeindung: 14. Juli 1961
Eingemeindet nach: Belleben
Postleitzahl: 06420
Vorwahl: 034692
Piesdorf (Sachsen-Anhalt)

Lage von Piesdorf in Sachsen-Anhalt

Geografische Lage

Piesdorf l​iegt etwa z​ehn Kilometer westlich v​on Könnern westlich d​er unteren Saale. Der Ort l​iegt an d​er Grenze z​um Mansfelder Land.

Geschichte

Piesdorf gehörte ursprünglich z​ur reichsunmittelbaren „Grafschaft Alsleben“, d​ie nach d​em Tod d​es letzten Grafen v​on Alsleben i​m Jahr 1128 a​n das Erzstift Magdeburg kam. Durch d​en Magdeburger Erzbischof Günther II. v​on Schwarzburg w​urde sie i​m Jahr 1438 a​n Karl v​on Krosigk verpfändet. 1479 erfolgte d​ie Belehnung d​er Familie v​on Krosigk m​it der Grafschaft Alsleben d​urch den Magdeburger Erzbischof Ernst v​on Magdeburg. Piesdorf gehörte a​ls Vorwerk z​ur Burg Alsleben, wodurch Piesdorf 1479 ebenfalls u​nter die Lehnsherrschaft d​er von Krosigks fiel. Bei e​iner Erbteilung d​es Alslebener Besitzes u​nter den Brüdern Heinrich u​nd Lorentz Adolph v​on Krosigk i​m Jahr 1664 erhielt Heinrich v​on Krosigk d​as Gut Piesdorf u​nd die Gerichtsbarkeit über d​ie Ortschaften Nelben, Strenz, Naundorf u​nd Gnölbzig.[1] Mit d​em Anfall d​es Erzstifts Magdeburg a​n Brandenburg-Preußen wurden 1680 d​ie Kurfürsten v​on Brandenburg (ab 1701 Könige in/von Preußen) n​eue Landesherren d​es nun „Herzogtum Magdeburg“ genannten Gebiets. Piesdorf gehörte z​um Saalkreis.[2]

Im August 1755 kaufte d​er aus Braunsforth i​n Pommern stammende Kammerpräsident Christoph Heinrich von Wedel d​as Rittergut Piesdorf m​it der Patrimonialgerichtsbarkeit über d​ie Orte Gnölbzig, Nelben, Strenz u​nd Naundorf.[3][4] Das 1705/12 erwähnte Vorwerk Gnölbzig erscheint i​m 18. Jahrhundert a​uch als Rittergut, w​urde aber v​on Piesdorf a​us mitverwaltet.[5]

Mit d​em Frieden v​on Tilsit w​urde Piesdorf i​m Jahr 1807 d​em Königreich Westphalen angegliedert u​nd dem Distrikt Halle i​m Departement d​er Saale zugeordnet. Der Ort gehörte w​ie das übrige Gebiet d​es Ritterguts z​um Kanton Alsleben.[6] Nach d​er Niederlage Napoleons u​nd dem Ende d​es Königreichs Westphalen befreiten d​ie verbündeten Gegner Napoleons Anfang Oktober 1813 d​en Saalkreis. Bei d​er politischen Neuordnung n​ach dem Wiener Kongress 1815 w​urde Piesdorf i​m Jahr 1816 d​em Regierungsbezirk Merseburg d​er preußischen Provinz Sachsen angeschlossen u​nd dem Mansfelder Seekreis zugeordnet.[7]

Gutshaus Piesdorf

Wilhelm v​on Wedel-Piesdorf erbaute 1868 d​as Gutshaus Piesdorf i​m Stil d​er Neorenaissance. Es b​lieb bis z​ur Enteignung i​m Rahmen d​er Bodenreform i​n der Sowjetischen Besatzungszone 1945 i​m Besitz d​er Familie von Wedel (Wedell). Heute i​st das Gut Piesdorf e​in Landwirtschaftsbetrieb d​er Familie v​on Daniels-Spangenberg, d​er das Zertifikat nachhaltiger Landwirtschaft besitzt.[8]

Mit d​er ersten Kreisreform i​n der DDR w​urde Piesdorf 1950 d​em Landkreis Bernburg angegliedert. Durch d​ie zweite Kreisreform i​n der DDR i​m Jahr 1952 k​am der Ort z​um Kreis Bernburg i​m Bezirk Halle, d​er 1990 z​um Landkreis Bernburg w​urde und 2007 i​m Salzlandkreis aufging. Am 14. Juli 1961 w​urde Piesdorf e​in Ortsteil v​on Belleben. Durch Eingemeindung Bellebens n​ach Könnern i​st Piesdorf s​eit dem 1. Januar 2005 e​in Ortsteil d​er Ortschaft Belleben d​er Stadt Könnern.[9]

Denkmäler

Verkehrsanbindung

Der nächstgelegene Bahnhof befindet s​ich in Belleben a​n der Bahnstrecke Halle-Halberstadt.

Commons: Piesdorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Das Gutsarchiv Piesdorf im Landesarchiv Sachsen-Anhalt
  2. Piesdorf im Buch „Geographie für alle Stände“, S. 131
  3. Piesdorf in der Topographischen Beschreibung des Herzogtums Magdeburg, S. 181
  4. Piesdorf in der Topographischen Beschreibung des Herzogtums Magdeburg, S. 410
  5. Landeshauptarchiv Sachsen-Anhalt, Abt. Magdeburg, H 179, Gutsarchiv Piesdorf, Nr. 5
  6. Beschreibung des Saale-Departements
  7. Der Mansfelder Seekreis im Gemeindeverzeichnis 1900
  8. Webseite des Guts Piesdorf
  9. Piesdorf auf gov.genealogy.net
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